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Von Jacob Heilbrunn Ist es da plötzlich wieder: das hässliche Deutschland? Der Kanzler sagt, Jürgen Möllemanns rechtspopulistische bis antisemitische Ausfälle schadeten dem internationalen Ansehen der Bundesrepublik.

Für die SPD ist das eine deprimierende Nachricht: Das Politbarometer meldet bei der Sonntagsfrage unveränderte Werte für alle Parteien. Im Falle der SPD heißt das: 35 Prozent.

Vincenzo delle Donne, Avellino Ein Attentat wie im Film: Im kampanischen Lauro di Nola, wo die berüchtigte Camorra alten Stils allgegenwärtig ist, dämmerte es. Es war 20 Uhr 30.

Bei Leerverkäufen (siehe Bericht auf dieser Seite) setzen Anleger auf fallende Kurse. Sie verkaufen Aktien zu einem festgelegten Preis und an einem bestimmten Termin, die sie gar nicht besitzen, sondern sich gegen Gebühr noch leihen müssen, in der Regel von großen Anlegern wie Pensionskassen oder Versicherungen.

Rappelvoll war es in der Kleinen Revue des Friedrichstadtpalasts, als die britische Band Morcheeba am Donnerstagabend ihre neue CD „Charango“ einem ausgewählten Publikum, darunter 60 Leser des Tagesspiegels, vorstellte. Im luftigen Blumenkleid hauchte Sängerin Skye Edwards ihre neuen Chill-Songs ins Mikro, begleitet nur von Gitarre und Keyboard.

Von Maren Peters Immer wieder sagt Verbraucherschutzministerin Renate Künast, sie könne nicht ausschließen, dass Sabotage im Spiel sei. Sabotage, die dazu geführt habe, dass tausende Hühner und Schweine durch verseuchten Weizen vergiftet, Millionen Eier ungenießbar wurden.

Ein Dienstag im vergangenen November, im Hof des Süddeutschen Verlags war eine Flotte 7er-BMWs geparkt, was als ein sicheres Zeichen dafür gilt, dass sich die Besitzer der „Süddeutschen Zeitung“ treffen. Tagesordnungpunkt: die Einstellung des „SZ-Magazins“.

Von Gerd Nowakowski Alle Räder stehen still, wenn der starke Arm es will. Der prahlerische Spruch von der Stärke der Arbeiterklasse entspricht nicht der Realität der Gewerkschaften.

Die Türkei nimmt plötzlich Reformen in der Kurdenpolitik in Angriff, die sie bisher als Kniefall vor dem separatistischen Terror abgelehnt hatte: Die Todesstrafe soll abgeschafft, kurdische Sprachkurse und Fernsehsendungen begrenzt zugelassen werden. Bis zum Ende des Jahres soll zudem der seit mehr als 20 Jahren bestehende Ausnahmezustand im Kurdengebiet fallen.

In der kommenden Woche wollen sich die Innenminister von Bund und Ländern mit einer Reform des Versammlungsrecht beschäftigen. Schon vor Beginn der Innenministerkonferenz (IMK) am Dienstag deutet vieles darauf hin, dass die Demonstrationsfreiheit selbst bei rechtsextremistischen Aufmärschen nur minimal beschränkt werde.

Von Thomas Seibert Istanbul. Was die psychologische Auseinandersetzung angeht, hat für die Türkei die Fußball-Weltmeisterschaft schon begonnen.

Nun ist es vorbei mit der Bundesregierung. Lag es am Nitrofen in Schröders Bio-Frühstücksei, hat die Keulung von Walsers Möllemann-Roman die Berater von den wirklich wichtigen Themen abgelenkt?

Wer sein Gepäck nicht selbst an den Urlaubsort transportieren will, kann es auch dorthin schicken. Will man einen Koffer von 20 kg versenden, ist das bei der Post am günstigsten.

Von Clemens Altmann, Algier Brennende Straßensperren aufgebrachter Jugendlicher, eine ganze Region vom Geruch von Tränengas überzogen, mindestens 23 Tote bei einem weiteren Anschlag islamistischer Terroristen: Wahrlich kein Ambiente für friedliche Wahlen. Selbst Präsident Abdelaziz Bouteflika machte bei seiner Stimmabgabe ein mürrisches Gesicht.

Es riecht nach Jasmin, Weihrauch und Rosenhölzern, Frauenstimmen erfüllen den Saal. Die Stimmung ist ausgelassen in der Residenz des bahrainischen Botschafters Adel Sater.

Kameruns Fußballer mögen’s gern etwas luftiger an den oberen Gliedmaßen. Deshalb spielte die Nationalelf beim Afrika-Cup in ärmellosen Trikots.

„Bilder, in die man reinwandern kann“, sind bis zum 12. Juli in der Bremer Landesvertretung zu sehen.

Wer im europäischen Ausland krank wird, der kann sich mit einem Auslandskrankenschein behandeln lassen. Der Reisende ist in diesem Fall aber an die staatlichen Krankenleistungen des Urlaubslandes gebunden – und die können geringer ausfallen als zu Hause.

Die Sache ist im Grunde ganz einfach. Die FDP und ihre Führung soll sich eindeutig von allen antisemitischen und rechtspopulistischen Tendenzen distanzieren.

Von Ekkehard Schwerk Eine Zeitung in heutiger Zeit zu machen, gleicht dem unerschrockenen Bemühen (in der gestanzten Sprache: Herausforderung), mit einer Kelle aus gebauchter und am Boden überdies gekerbter Bowlenschüssel den allerletzten Troppen hervorzuholen. So fiel uns im Bemühen, zur WM den allerletzten Berlin-Troppen für Sie zu kellen in allerletzter Minute vor dem Anpfiff (durch den Chef) die dringliche Frage ein: Wie ist’s denn um die Sicherheit vor den Dieben bestellt?

BERLINER CHRONIK „Der Baum bist du“ heißt eine mittlerweile von 147 Schulklassen und 17 275 anderen Besuchern besichtigte Ausstellung am Rand des Tiergartens, in der der Galerist Ben Wargin seinen Kampf um das Grün in der Stadt weiterführt. Dazu gehört seine Anregung, für die Papierherstellung keine Bäume mehr zu opfern, sondern lieber aus Abfall maus-graues (weil ungebleichtes) Umweltschutzpapier herzustellen.

Von Robert Birnbaum Der Parteivorsitzende hat klare Worte gesprochen. So, hat Guido Westerwelle am Freitag gleich zu Anfang dem FDP-Vorstand vorgehalten, gehe es nicht: Der Chef im Nahen Osten und damit in der Pflicht, zur deutschen Innenpolitik zu schweigen - und daheim tanzen die Mäuse auf den Tischen!

Berlin. Der Bundesrat hat am Freitag mit seiner neuen Unions-Mehrheit wesentliche Projekte der rot-grünen Bundesregierung gestoppt: Während die Unionsländer das Verbraucherinformationsgesetz von Ministerin Renate Künast (Grüne) als ungenügend ablehnten, stimmten sie beim umstrittenen Tariftreuegesetz für die Anrufung des Vermittlungsausschusses.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Nun erobert also der Fußball die Republik. Für Politiker ein heikles Thema: Wer behauptet, Deutschland werde nicht Weltmeister, gilt als Vaterlandsverräter.

Von Katja Wallrafen, Singapur Weinend kam Susanne Bohl aus dem Besprechungsraum neben dem Gerichtssaal - und war doch nicht traurig: „Ich durfte Julia umarmen – zum ersten Mal. Wir haben uns im Oktober letzten Jahres verabschiedet, als ich zurück nach Deutschland fuhr.

Von Rico Czerwinski Wenn Frau Jütte sagen soll, was sich verändert hat in 28 Jahren, dann möchte sie eigentlich gar nichts sagen. Soll sie sagen, dass draußen die Pappeln gewachsen sind?