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Von Henning Kraudzun Könige der Nacht haben von heute an wieder ein Reich: Der schicke Kingsclub öffnet in seinem neuen Domizil in der Backfabrik. Vier Monate Heimatlosigkeit sind damit beendet.

Sie sind die zentralen fünf Frauen seines Lebens: die Ehefrauen Minna Beckmann-Tube und Quappi Beckmann, seine Mäzeninnen - und Geliebten - Lili von Schnitzler und Käthe von Porada sowie die langjährige Geliebte Naila (Hildegard Melms). Max Beckmann malte das lebensgroße Gemälde 1935 in Berlin und stellte sich indirekt zwischen sie: Ein Handspiegel, den eine der Frauen hält, gibt sein Antlitz wider.

Kraftvoll leuchten die Farben der Sonnenblumen in Gelb und Orange. Düster türmt sich dagegen der Himmel über einem geduckten Haus in einer Marschlandschaft - als würde er von dem drohenen Unwetter künden, das wenige Jahre später über Deutschland hereinbricht.

Der Kollege von der Meinungsseite hatte die Sorge, ob das WM-Gefühl wohl so toll wie früher sein werde, wenn die Sonne dauernd auf den Fernseher scheint. Jetzt ist es kurz vor 15 Uhr und fürs Erste muss man festhalten: Draußen regieren die Wolken und außerdem hat der schon etwas ältere (und weisere) Kollege A.

Es ist Sigmund Freud mehr als schwer gefallen, seine Wohnung in Wien zu verlassen, in der er 47 Jahre lang gelebt hatte: "All unsere Sachen sind nun unversehrt angekommen, die Stücke meiner Sammlung haben mehr Platz und machen viel mehr Eindruck als in Wien. Freilich ist die Sammlung jetzt todt, und fast ebenso todt ist der Eigentümer", schreibt er im September 1938 aus London an Margaret Stonborough-Wittgenstein.

"Eine Zeichnung ergibt sich aus einer vorhandenen, befragt bereits die nächste, noch bevor sie gemacht ist. Sie ist nichts Endgültiges, keine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit, sondern ein Stück des Weges, vielleicht so etwas wie eine präzise Frage, eine vorübergehende Antwort, ein Schwebezustand.

Die sakralisierende Ausgestaltung des "Ortes der Information" unter dem Berliner Denkmal für Europas ermordete Juden ist beschlossene Sache. Jüngste Entscheidungen des Stiftungskuratoriums (so verlautet aus dem Gremium) ignorieren die meisten Bedenken einer im November 2001 einberufenen Expertentagung.

Von Matthias Thibaut, London Die Drehbuchschreiber von „Coronation Street“ hätten es nicht besser machen können. Wenn sich am Samstagabend beim Promenadenkonzert die Teleobjektive der Kameras auf die königliche Loge richten, beginnt, begleitet von den süßen Cellotönen von Mstislaw Rostropowitsch, das vorläufige Schlusskapitel dieser Familienserie.

Von Michael Mara und Thorsten Metzner Potsdam. Große Freude in Potsdam: Politiker der Regierungskoalition und der PDS-Opposition zeigten sich erleichtert und erfreut, dass die endgültigen Verträge über das Eigenkapital der in Frankfurt (Oder) geplanten Chipfabrik unterzeichnet sind.

Das Olympiastadion, das Kanzleramt, die Bundesministerien, Forschungseinrichtungen - in Berlin gibt es massenhaft spannende Orte. Nicht mal ein Blick durchs Schlüsselloch ist erlaubt.

Ja, gut. Das war es dann also, dabei hat es nicht einmal richtig angefangen: Das Sammeln von Panini-Bildchen, das Auswendiglernen der acht Gruppen, die Abgabe der Tipps, das Aufregen über die deutsche Mannschaft – all diese Dinge zählen nicht mehr seit gestern Morgen, kurz nach neun Uhr, als Gerhard Delling den Satz sagte: „Die Stiefel sind geschnürt.

Wenn sich die Reihen einer Fraktion während einer langen Plenarsitzung zwischen Abstimmungen über vermeintlich nicht spektakuläre Vorlagen unauffällig füllen, beobachten das die Geschäftsführer der anderen Fraktionen aufmerksam. Und wenn dieses Phänomen dann auch noch die Reihen der Opposition betrifft, dann befällt die Geschäftsführer der Regierungsfraktionen eine Unruhe.

Von Karsten Plog, Kiel Peter Harry Carstensen (55) aus dem Eklsisabeth-Sophien-Koog auf der Halbinsel Nordstrand gilt als volkstümlicher Mann, was ihm besonders bei Bauern, Fischern und Jägern im Land zwischen Nord-und Ostsee viele Freunde beschert hat. Jetzt soll der Nordfriese, der dem Bundestag seit 1983 angehört und gegenwärtig dort dem Agrarausschuss vorsitzt, die seit Jahren zerstrittene CDU im nördlichsten Bundesland einigen.

Von Giovanni di Lorenzo Ist jetzt Zeit für einen Schlussstrich? Können wir zur politischen Tagesordnung übergehen, nachdem der FDP-Vorstand einstimmig die Äußerungen von Jürgen Möllemann missbilligt hat und versichert, die Partei verstehe sich auch weiter als die Stimme der Mitte und nicht als rechtspopulistisch?

Algerien leidet noch immer unter den Folgen der Wahlannulierung von 1992. Damals brach die Regierung mit Unterstützung der Armee die Parlamentswahl ab, weil ein Sieg der Islamisten und die Schaffung eines Religionsstaates nicht zu verhindern gewesen wäre.

Von Ralf Schönball Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum „Prominentenfonds“ Gehag richten sich nun auch gegen den Ex-CDU-Bausenator Jürgen Klemann. Wie berichtet besteht der Verdacht, der Fonds der Landesbank Berlin sei auf Kosten der damals landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gehag saniert worden, damit die prominenten Anteilseigner - darunter LBB-Chefs und CDU-Politiker wie Klaus Landowsky - nicht zur Kasse gebeten werden.

DEMO DES TAGES Von 12 bis 14 Uhr wird wie an jedem ersten Sonntag „Für die Abschaffung der Jagd“ demonstriert. 500 bis 1000 Teilnehmer ziehen vom Adenauerplatz über den Kudamm zum Breitscheidplatz.

Berlin (ce/usi/rvr). Für die Auswahl der Teilnehmer am Anti-Teuro-Gipfel ist Verbraucherministerin Renate Künast im Vorfeld des Treffens heftig kritisiert worden.

Von Matthias Thibaut, London Einig sind sich die Briten nach Tony Blairs umfassender Kabinettsumbildung über eins: Die Beförderung des ersten Schwarzen an den Kabinettstisch war ein lange überfälliges Signal und zeigt den schwarzen Briten, dass auch sie Chancen im Land haben. Paul Boateng, der als „Chief Secretary“ im Schatzkanzleramt nun die im Sommer anstehende Sparrunde leiten wird, kommt allerdings nicht gerade aus den Elendsvierteln der schwarzen Einwanderer.

Von Andrea Nüsse Riad. „Unsere traditionellen Sportarten sind Schießen, Ringen, Kamelrennen und natürlich Reiten“, sagt Saleh Hammadi, der Chefredakteur der größten saudischen Sportzeitschrift „Al-Riyaddiya".

Von Heike Jahberg Noch gut einen Monat durchhalten, dann ist es soweit: Anfang Juli beginnen in Berlin die Sommerferien. Selbst wer noch nicht gebucht hat, hat in diesem Jahr gute Chancen, noch auf den letzten Drücker einen Platz im Ferienflieger zu ergattern.

Von Otto Diederichs Normalerweise flammt der politische Streit um die Einführung des so genannten „finalen Rettungsschuss“ für die Berliner Polizei immer wieder nach einem spektakulären Ereignissen auf. So zuletzt nach dem tödlichem Schuss eines Sondereinsatzbeamten auf einen Supermarkt-Räuber in Lichtenberg Ende Januar letzten Jahres oder nach der Geiselnahme eines Kindes in einem U-Bahnhof im Oktober 1998, als ein offensichtlich verwirrter Täter einer Mutter einen Dreijährigen entriss und diesem sein Messer an die Kehle hielt.

Von Bernd Hops Ein Wirtschaftsindex nach dem anderen zeigt in Deutschland und in Europa nach oben. Zwar noch zögerlich, aber fast alle Experten sind sich sicher: In der zweiten Jahreshälfte kommt der Aufschwung.

Die Änderung des Telekommunikationsgesetzes war der 57. von insgesamt 98 Tagesordnungspunkten, die am Freitag auf dem Programm des Bundesrats standen.

Noch ruhen die Arbeiten auf der Baustelle der Chipfabrik in Frankfurt (Oder), doch das soll sich bald ändern. „Anfang Juli“ solle der Bau fortgesetzt werden, kündigte Communicant-Vorstand Dirk Obermann am Freitag gegenüber dieser Zeitung an.

Auf das Nein von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) zum Tariftreuegesetz haben die Gewerkschaften prompt reagiert. Unmittelbar nach der Entscheidung im Bundesrat kündigte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) seine Mitarbeit im bayerischen Beschäftigungspakt auf.

Am morgigen Sonntag haben Radfahrer wieder freie Fahrt, auch auf der Autobahn. Mehrere zehntausend Radler, darunter Bundesumweltminister Jürgen Trittin, werden zur jährlichen Sternfahrt des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) erwartet.

Von Jörn Hasselmann

Von Robert von Rimscha Im Verhältnis zwischen Rot-Grün und den Medien knistert es. „Die wollen uns weg haben“, hat Gerhard Schröder am 13.

Die seit Mittwochabend vom Frankfurter Suhrkamp Verlag an Journalisten verschickte Fassung des umstrittenen Roman-Manuskripts von Martin Walser "Tod eines Kritikers" enthält bereits Änderungen zu einer früheren Version, die der "Frankfurter Allgemeinen" zum Vorabdruck angeboten war. Der Verlag wiederholt zugleich den Vorwurf,FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher habe in seinem Offenen Brief an Walser aus einer vertraulich zu behandelnden, unlektorierten Fassung zitiert.

Von Helmut Schümann Seoul. Tausend Staatsrepräsentanten aus aller Herren Länder waren geladen ins Stadion von Seoul: Premiers, Potentaten, Prinzen, einer aus Japan war da, und ein anderer hochmögender Zeitgenosse war gekleidet wie ein chinesischer Mandarin.

Tausende enttäuschter Fußball-Fans in Senegals Hauptstadt Dakar haben wegen einer Panne an einer Großbildleinwand den Treffer zum 1:0-Triumph des Neulings durch Bouba Diop im WM-Eröffnungsspiel in Seoul gegen Titelverteidiger Frankreich verpasst. Nachdem Versuche gescheitert waren, bei der WM-Party in letzter Minute eine kleinere Leinwand aufzustellen, verließen die Anhänger den Platz, suchten sich Plätze an anderen TV-Geräten und konnten somit wenigstens noch den Schlusspfiff der Partie live am Bildschirm erleben.

Der Berliner Einzelhandelsverband will prüfen, ob in den Berliner Geschäften eine doppelte Preisauszeichnung in Euro und DM sinnvoll ist. Dies haben Verbandshauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen und Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) verabredet.

Ohne Superstar Zinedine Zidane ist Titelverteidiger Frankreich zum Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft von WM-Neuling Senegal entzaubert worden. Der Turnier-Favorit verlor am Freitag das Eröffnungsspiel vor 63 000 Zuschauern in Seoul gegen Afrikas Vizemeister mit 0:1 (0:1) und ist damit vor seiner zweiten Partie in der Gruppe A am kommenden Donnerstag gegen Uruguay schon mächtig unter Druck geraten.

Mehr als ein Viertel aller Wahlberechtigten in Deutschland hält die Vorwürfe von FDP-Vize Jürgen Möllemann gegen den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, für berechtigt. 28 Prozent stehen hinter Möllemanns Vorwurf, Friedman fördere antisemitische Haltungen, ermittelte die Forschungsgruppe Wahlen für ihr Politbarometer im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel.

Von Corinna Budras Das American Jewish Committee (AJC) kritisiert die „zunehmend aggressiven Töne gegen Israel in deutschen Medien“. Eine Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung zeige, dass antisemitische Stereotypen das Bild Israels in der deutschen Öffentlichkeit prägen.