zum Hauptinhalt

Auf einer Pferderennbahn geht es im Allgemeinen sehr ernst zu. Wenige Dinge können die Experten mit Hut, Fernglas und Wettzeitung zum Lachen bringen.

Diebisch gefreut hatten sich die Schweizer nach der Wiedervereinigung, dass sie ihr Botschaftsgebäude am Spreebogen nie geräumt, sondern die Stellung gehalten hatten. So sind sie mitten drin in der deutschen Politik, auf der einen Seite den Bundestag, auf der anderen den Bundeskanzler.

Der Anteil von Mehrfachtätern bei rechtsextremen Übergriffen hat in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommen drei im Auftrag des Bundesinnenministeriums erstellte Studien, die am Montag in Berlin vorgestellt wurden.

"Es ist ein Wunder geschehen", frohlockte Schwester Annapaola, "er hat den ganzen Gottesdient allein zelebriert!" Schwester Annapaola harrte Ostersonntag einige Stunden auf dem Petersplatz aus, um Johannes Paul II.

Bei der jüngsten Aktion gegen mutmaßliche islamische Extremisten in Pakistan ist der neue Militärchef des Terroristenführers Osama bin Laden gefasst worden. Er sei durch Schüsse schwer an Hüfte und Leiste verletzt worden, als er zu entkommen versucht habe, berichtete am Montag die "New York Times".

Serbien muss ab sofort um dringend benötigte Hilfe für den Wiederaufbau bangen. Die Führung in Belgrad hat auch am Tag nach dem Ablauf des US-Ultimatums vorerst keine weiteren angeklagten Kriegsverbrecher nach Den Haag ausgeliefert.

Von Stephan Israel

Besser hätte es für Michael Schumacher gar nicht laufen können: Gleich beim ersten Formel-1-Einsatz für seinen neuen Ferrari gab es einen Sieg. Doch eines wollte der Weltmeister nach seinem glanzvollen Auftritt beim Großen Preis von Brasilien in Interlagos nicht.

Von Karin Sturm

Zwei Jahrtausende waren vergangen. Endlich hatte der Fremde eines Morgens das Tor durchschritten.

Wenn eine Stadt wie Lagos, die Hauptstadt Nigerias, seit 1980 von zwei auf 15 Millionen Einwohner wächst, degeneriert urbanes Leben. Statt visionärer Architektur breitet sich globaler "Junkspace" aus, wie der Philosoph der Zunft, Rem Koolhaas die hässliche, chaotische Anhäufung von Raum zwischen "Aufzügen und Aircondition" beschreibt.

Eine geheimnisvolle Beziehung muss zwischen Plastikgeschirr und Eisrevuen herrschen. Wenige Besucher des Tempodroms werden sich Gedanken machen, weshalb ein Tupperware-Stand im Foyer ausgerechnet für "Holiday on Ice" wirbt.

Von Falk Jaeger

Nach der umstrittenen Abstimmung im Bundesrat über das Zuwanderungsgesetz wird der Ruf nach einer Reform des bundesstaatlichen Systems in Deutschland lauter. Politiker von SPD, CDU, FDP und Grünen schlagen vor, das Grundgesetz so zu ändern, dass Blockaden im Bundesrat schwieriger werden.

Die Lösung im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie wird sich nach Ansicht des Präsidenten des Metallarbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, noch hinziehen: "Wenn wir gut sind, wissen wir Ende April, ob wir auf die Zielgerade kommen", sagte er dem Tagesspiegel.Damit ist es möglich, dass die Chemieindustrie wieder vor der Metallbranche zu einem Tarifvertrag kommt und die Lohnleitlinie setzt.

Zehntausende Touristen und viele der rund 200 000 Einwohner von Santa Cruz verbrachten die wohl schlimmste Nacht ihres Lebens. Die Menschen in der Hauptstadt der kanarischen Insel Teneriffa waren nach einem heftigen Unwetter weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten.

Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat den Streit um die so genannten Benes-Dekrete als "hysterisierte" Diskussion kritisiert. Wegen der aufgeheizten Atmosphäre werde er sich vorerst nicht zu den tschechoslowakischen Nachkriegsnormen äußern, wurde Havel am Montag vom Prager Rundfunk zitiert.

Wie erwartet ist die Wende bei den Parlamentswahlen in der Ukraine ausgeblieben. Die Opposition konnte Zugewinne verbuchen, klagt aber über Wahlverfälschungen: Nach den ersten Auszählungen scheinen die Präsident Leonid Kutschma nahestehenden Parteien eine Mehrheit im Parlament behauptet zu haben.

Der schiefe Turm von Pisa sieht eigentlich nicht sehr hoch aus, weil er innerhalb des Ensembles der Piazza del Duomo mit seinen 55 Metern den Dom und das Baptisterium nicht so sehr überragt, sondern sich von ihnen eher spektakulär nach Südosten seitlich weg neigt. Was für den Campanile so nicht vorgesehen war, hat ihn, als Irritation sozusagen, berühmt gemacht und herausgehoben unter allen freistehenden Glockentürmen.

Den alten Traum von der Welt als Malgrund erfüllt sich Wolfgang Tiemann. Außer Leinwänden bemalt der bei Hannover lebende Künstler auch so exotische Bildträger wie Torf und Druckpapierrollen.

Tschechows Birken hängen nur mehr als verkrüppelte Reste in einem schmutzig-dunklen Stollen herum. Aus diesem scheußlich-schönen Lebensraum muss man sich einfach in einen Lebenstraum zu retten versuchen.

Eine Männerfreundschaft, die in der Katastrophe endet: Kann man David Edgars Theaterstück so lesen? Fast zwei Stunden lang, im ersten Teil von "Albert Speer", geht es um die schicksalhafte Begegnung zweier Männer, Adolf Hitler und Albert Speer, die sich erst für gigantische Bauprojekte, dann für einen perfekt organisierten Krieg begeistern, bis zum trunkenen Wahnwitz.

Von Christoph Funke

Nach einer Serie von Anschlägen gegen jüdische Einrichtungen in Frankreich sind in mehreren Städten die Schutzmaßnahmen um Synagogen verstärkt worden. In der Nacht zum Montag wurde eine Synagoge in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille durch ein Feuer vollständig zerstört.

Eine Gruppe von ausländischen Friedensaktivisten, unter ihnen auch zwei Deutsche, ist in Jassir Arafats Hauptquartier in Ramallah vorgedrungen, um den Palästinenser-Präsidenten durch ihre Anwesenheit zu schützen. Ein Großteil der Gruppe hat das Hauptquartier inzwischen wieder verlassen und wurde von Israelis verhaftet.

"Ganz schön hochgeschraubt" wurde die Norm 1994, meint Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch. Damals war Stefan Heym das wichtigste Zugpferd der PDS im Bundestagswahlkampf.

Von Matthias Meisner

Das wochenlange Ringen um das Medienimperium des Filmrechtehändler Leo Kirch geht morgen nach vier Tage Pause in eine neue Runde. Viel Zeit bleibt den Banken und den Investoren nicht mehr, um sich über die Zukunft des Kirch-Konzerns klar zu werden.

Von Ursula Weidenfeld

Gewiss ist der Hammerschlag in der sechsten Symphonie von Gustav Mahler ein theatralisches Moment. Wenn der Musiker, der ihn auszuführen hat, aufsteht, das ungewöhnliche Instrument schwingt und niedersausen lässt, stößt man einander im Publikum staunend oder belustigt an.

Von Sybill Mahlke

Pharmaunternehmen machen auf einem der spannendsten Forschungsgebiete Fortschritte: ein Medikament auf das individuelle genetische Profil eines Menschen zuzuschneidern. Solche Designer-Medikamente könnten eines der größten Probleme in der Medizin lösen: Die meisten Arzneistoffe schlagen bei einem großen Teil der Patienten nicht an oder haben starke Nebenwirkungen.

Jeden Morgen verbringt der Collegestudent Hitesh Joseph etwa eine halbe Stunde damit, im Internet-Café "i-way" seiner Heimatstadt Pune, 184 Kilometer südöstlich von Bombay, im Internet zu surfen. Es kostet ihn 25 Rupien (58 Cents) pro Stunde, Songs von den "Grateful Dead" herunterzuladen und seinem Onkel in Dubai E-Mails zu schicken.

Vor gut 288 Jahren lobte die britische Regierung die fürstliche Summe von 20000 Pfund für die Lösung eines komplexen Problems aus: die genaue Feststellung der eigenen Position während einer langen Seereise. Das ist heute leicht.

Im ersten Moment war Andre Agassi gar nicht bewusst, dass er einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere erreicht hatte. Als Roger Federer eine Vorhand ins Netz schlug, erwachte bei seinem amerikanischen Gegenüber das Kind mit dem Tennisschläger.

Luis Figo fällt aus, Zinedine Zidane ist zumindest nicht topfit - die Blessuren der beiden teuersten Fußballer der Welt haben die Chancen des FC Bayern München schlagartig erhöht. Der Portugiese Figo, "Weltfußballer des Jahres", laboriert an einer Knöchelverletzung und trat die Reise nach München erst gar nicht an.

Im Vorfeld der politischen Entscheidung über die Zukunft der Bankgesellschaft wächst der Unmut in der Berliner Politik, dass nicht alle Möglichkeiten genutzt worden seien, die Milliardenrisiken der Bank auf weitere Institutionen zu verteilen. Es könne nicht sein, dass allein das Land für die Bank aufkommen müsse.

Der Berliner Finanzsenator Sarrazin hat wiederholt darauf hingewiesen, Berlin habe kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem. Das ist insoweit richtig, als eine Stärkung der eigenen Finanzkraft (Steuereinnahmen pro Einwohner) keine wirkliche Entlastung in der Haushaltslage bringen kann.

Huub Stevens war noch einmal davongekommen. Als er auf dem Podium saß und das Scheinwerferlicht auf sein wie immer nach hinten gekämmtes Haar fiel, konnte jeder sehen, dass es noch genauso schwarz und genauso dicht war wie vor dem Anpfiff.

Von Richard Leipold

Margaret Thatcher hat in den 80er Jahren, als sie unter anderem die britischen Bergarbeiter in die Schranken wies, gezeigt, dass eine Regierung vor einem Kräftemessen mit den Gewerkschaften nicht zurückschrecken muss. Diese Erkenntnis wird heute wieder wichtig.

Die Kirche in Rivenich an der Mosel ist nicht berühmt. Am Ostersonntag ist Klaus Toppmöller mit seiner Frau trotzdem dorthin gefahren in die Messe.

Von Oliver Trust