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Bleiben wir beim Wahlkampf. Er verlangt den Planern vor allem dann viel Originalität ab, wenn harte Sachaussagen in eine nette Form gekleidet werden sollen.

Von Robert von Rimscha

Der neue Termin für den Flug zur Internationalen Raumstation (ISS) steht fest. Am Montagabend zwischen 20 und 24 Uhr mitteleropäischer Zeit soll die amerikanische Raumfähre "Atlantis" vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida abheben.

Irgendwo ganz tief drunten im Seelengrund sitzt bei jedem Menschen der Wunsch, einfach mal alles ganz anders zu machen: Sich zum Entsetzen seiner Mitmenschen in knallbunte Garderobe zu werfen, sich hemmungslos mit Kirschlikör zu betrinken und mit Inbrunst Chansons auf dem Kudamm zu singen. Oder, wenn das gerade schwierig sein sollte, zumindest Musik zu hören, die genauso unverschämt und lustig ist.

An der von den Gläubigerbanken der angeschlagenen Kirch-Gruppe geplanten Auffanggesellschaft sollen auch deutsche Medienkonzerne beteiligt werden. Wie aus Bankenkreisen am Wochenende verlautete, wird eine "deutsche Lösung" favorisiert, um politische Vorbehalte gegen ein Engagement der ausländischen Medienunternehmer Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi zu begegnen.

Die EU-Kommission setzt Deutschland nun ein zweites Mal auf die Anklagebank - gleich neben Portugal. Im letzten Monat erhielten Deutschland und Portugal wegen ihrer hohen Haushaltsdefizite einen Rüffel.

Als Argentinien sich von der Dollarbindung des Peso verabschiedete, wurde diese Entscheidung international begrüßt. Komisch, denn die gleichen weisen Männer von damals übernehmen nun nicht die Verantwortung für ihre Entscheidung - ausgerechnet jetzt, wo in Buenos Aires die Hölle los ist.

Die Dienstreise nach Wolfsburg war angenehm. Ein erfolgreicher Ausflug für die Fußballprofis von Hertha BSC.

Zunächst die schlechte Nachricht: Es wird immer schwieriger eine Autowerkstatt in der Nachbarschaft zu finden. Die gute Nachricht: Nicht die kleinen, an keinen Markenhersteller gebundenen Firmen, verschwinden vom Markt, sondern Opel-, Fiat- oder Volkswagen-Betriebe.

Noch hängt kein Wimpel vom FC Sheriff Tiraspol an den weißen Wänden des Hauptquartiers in der Säbener Straße und auch keiner vom FK Sloga Jugomagnat. Doch es geht Angst um bei den Bayern, dass sich zu den Bannern der Reals, Manchesters und Mailands bald die grellen Farben eben jener Vereine gesellen, die im Schatten der Champions League im Uefa-Pokal spielen.

Nie waren Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi ihrem oft erklärten und immer wieder gescheiterten Ziel so nahe, sich ein Stückchen vom Kuchen in Europas lukrativstem Medienmarkt zu sichern. Auch wenn es zurzeit so scheint, als wollten die deutschen Großbanken den Kuchen unter sich aufteilen: Murdoch und Berlusconi spielen weiter die Deutschland-Karte.

Von Matthias Thibaut

Bush und das US-Justizministerium mögen die jahrelange Jagd auf Microsoft beendet haben. Nicht aber die Staatsanwälte der neun klagenden Bundesstaaten.

Gestern hatten die Basketballer von Alba Berlin einen freien Tag. Trotzdem dürften alle Spieler am Nachmittag in ihrer Freizeit dasselbe gemacht haben wie Trainer Emir Mutapcic: im Fernsehsender DSF das Spiel zwischen Bayer Giants Leverkusen und Telekom Baskets Bonn angesehen.

Von Benedikt Voigt

Der Vorschlag des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD), höhere Hürden für ausländische Medien-Investoren aufzustellen und somit den deutschen Markt stärker gegen Größen wie Silvio Berlusconi oder Rupert Murdoch abzuschotten, stößt auf ein geteiltes Echo.Interesse signalisierte die nordrhein-westfälische Landesregierung.

Von Christine-Felice Röhrs

Andrea Tafi richtete sich schon 150 Meter vor dem Ziel auf, reckte die Arme in die Höhe, bekreuzigte sich und warf den Zuschauern auf der Zielgeraden von Meerbeke Kusshände zu. Der Italiener hatte nach fast sieben Stunden im Sattel alle Zeit dafür.

Mit eisernen Nerven haben die München Barons gegen die Kölner Haie im Play-off-Finale um die deutsche Meisterschaft ein alles entscheidendes fünftes Spiel erzwungen. Der Vorjahresfinalist hielt vor 16 870 Zuschauern in der Kölnarena dem großen Druck stand und glich im Halbfinale mit einem 5:2 (3:1, 0:0, 2:1)-Erfolg nach Siegen zum 2:2 aus.

Europas bester Tischtennisspieler heißt Timo Boll. Zehn Jahre nach dem Sieg von Jörg Roßkopf wiederholte der 21 Jahre alte Linkshänder aus Gönnern als zweiter deutscher Spieler diesen Erfolg.

Für die Bundesliga könnte es doch noch klappen mit einem vierten Startplatz in der Champions League. Dazu müsste allerdings der FC Bayern München die europäische Fußball-Liga gewinnen und die Bundesliga-Saison mit einem Platz schlechter als Rang drei beenden.

Der kanadische Verkehrstechnik-Konzern Bombardier, der durch den Kauf der Daimler-Chrysler-Tochter Adtranz im vorigen Jahr zur weltweiten Nummer Eins der Bahnindustrie wurde, setzt in seiner Sparte voll auf den europäischen Markt. Für Berlin als Europazentrale gebe es keinen besseren Platz, sagte Bombardier-Chef Robert Brown dem Handelsblatt.

Die Frosch-Polizei greift härter durch, aber die Gejagten schlüpfen ihnen immer wieder durch die Finger.In den kargen, windgepeitschten Aubrac Bergen in Zentralfrankreich liegen Jean Marc Bunyik und Jacques Chalier, versteckt in einem kleinen Pinienwäldchen, zwei Tage lang auf der Lauer und beobachten einen nahe gelegenen Sumpf.

Die Dienstreise nach Wolfsburg war angenehm. Ein erfolgreicher Ausflug für die Fußballprofis von Hertha BSC.

Peter Chebet hat in Berlin die "Kenianischen Halbmarathon-Meisterschaften" gewonnen. So konnte man das bezeichnen, was sich gestern morgen beim 22.

Von Jörg Wenig

Martin Gallop hat ein vielversprechendes Debütalbum veröffentlicht: melodiöser Pop und stille Balladen. Sympathisch unsicher steht der schlaksige Songwriter aus Toronto / Oldenburg im schwarzen Jackett auf der Bühne des Quasimodo.

Seit zwölf Jahren stürmt Ulf Kirsten schon für Bayer Leverkusen, 343 Bundesligaspiele hat er bis Samstag für seinen Arbeitgeber bestritten, 181 Tore geschossen. Und weil Kirsten auch 14 regionale Schlachten gegen den 1.

Von Erik Eggers

Ja, er ist wirklich angekommen. Nach dem letzten "Parsifal"-Akt steht er da, inmitten seiner Musiker, die er mit auf die Bühne genommen hat, lässt das Blitzlicht-Gewitter über sich ergehen, nimmt die standing ovations des jubelnden, trampelnden Saales entgegen.

Von Frederik Hanssen

Zwei Tage nach der Entführung eines Cottbuser Taxifahrers ist der mutmaßliche 23-jährige Täter festgenommen worden. Bei der Polizeiaktion auf der Autobahn A 4 in Thüringen wurden fünf Unbeteiligte verletzt, als der Verdächtige in einen von der Polizei verursachten Stau raste.

Baulärm gehört für die geistig behinderten Schüler der Helene-Haeusler-Schule und ihre Lehrer seit Jahren zum Alltag. Doch sie nehmen ihn gerne in Kauf.

Mitte der zweiten Halbzeit stellte Christian Wörns seinen Gegenspieler mit der Nummer 19 kurz vor dem eigenen Strafraum, spitzelte ihm den Ball weg und spielte ihn Richtung Mittellinie. Sauber, zuverlässig, kompromisslos - wie so oft in den vergangenen Wochen.

Von Felix Meininghaus

Deprimiert schlich Christian Krüger vom Eis. Der Torhüter der Berlin Capitals hatte zuvor bei der 5:7-Niederlage im entscheidenden siebten Spiel um den Abstieg aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen Schwenningen nicht besonders souverän gewirkt.

Im Fall seines Wahlsiegs will der Kanzlerkandidat der Union, Edmund Stoiber, die Beziehungen zu den USA "deutlich" verbessern. Der CSU-Chef kündigte an, in der Irak-Politik eine engere Zusammenarbeit mit der Regierung von Präsident George W.

Das neue Engagement der USA in Nahost wurde in vielen Ländern gelobt - nur die arabische Welt scheint unbeeindruckt. Die Demonstrationen gegen die israelische Militäroffensive in den Palästinensergebieten gingen in allen arabischen Ländern auch am Wochenende weiter.

Von Andrea Nüsse

Drei Wochen nach den Parlamentswahlen in Portugal ist der Sozialdemokrat Jose Manuel Durao Barroso am Wochenende als neuer Ministerpräsident vereidigt worden. Bei der Zeremonie in Lissabon führte Staatspräsident Jorge Sampaio auch die 17 Minister der neuen Regierung in ihre Ämter ein.

Ministerpräsident Viktor Orbán hat die erste Runde der Parlamentswahlen in Ungarn gewonnen. Seine rechtsbürgerliche Partei Fidesz kam laut Nachwahl-Befragungen vom Sonntagabend auf 44 bis 47 Prozent der Wählerstimmen, das sind bis zu neun Prozentpunkte mehr als 1998.

Von Paul Kreiner

Eigentlich war der Tag für die Schalker zu schön, um sich am Ende zu streiten. Die Sonne strahlte, der lange vermisste Stürmer Emile Mpenza feierte beim 2:0 über den Hamburger SV ein gelungenes Comeback, ja sogar die Bayern spielten mit und machten den dritten Platz für Schalke frei.

Von Richard Leipold

Der Mann ist schwer zu fassen. Daniel Cohn-Bendit, der Volkstribun, Erzieher ohne Examen, Buchhändler, Zeitungs- und Filmemacher, Radio- und TV-Moderator, Kommunal- und Weltpolitiker, deutsch-französischer Europaabgeordneter.

Eine Woche vor der zweiten Runde des Listenparteitags der baden-württembergischen Grünen gibt es Spekulationen über eine Absprache, die den Wiedereinzug des Parteilinken Winfried Hermann in den Bundestag verhindern soll. Fraktionschef Schlauch wies den Vorwurf, es gebe zielgerichtete Absprachen gegen Hermann, im Gespräch mit dem Tagesspiegel zurück: "Das ist ein vollkommener Quatsch, ein absoluter Schmarrn.

Von Stephan-Andreas Casdorff

In seltener Einmütigkeit versichern die Regierenden in Bund und Ländern, dass wenig in Deutschland so nötig ist wie eine ordentliche Föderalismusreform. Zu ineffizient, zu verschlungen, zu wenig transparent sei der politische Prozess mittlerweile.

Von Albert Funk

Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat die Wehrpflichtgegner in der eigenen Partei scharf angegriffen. "Mit unfundiertem Gerede" spielten unkundige Politiker auch in der SPD jenen in die Hände, "die unsere Bundeswehr zu einem scheinbar professionellen, jedenfalls viel teureren und fast unbeschränkt einsetzbaren Mittel von Interventionspolitik machen wollen", kritisierte Scharping in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Bei mehreren Demonstrationen in Frankreichs Großstädten haben am Sonntag Zehntausende Solidarität mit dem israelischen Volk und Unterstützung für die Politik von Israels Ministerpräsident Ariel Scharon gefordert. In Paris versammelten sich rund 70 000 Menschen auf dem Place de la Republique und marschierten in Richtung Bastille.

Manchmal versteht man die Gegenwart erst, wenn man die Vergangenheit kennt. Auf diese Weise erklärt sich zum Beispiel ein Ereignis, das sich am Samstag in der Bundesliga im Rahmen der Treterei am Millerntor begab.