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Wirtschaft: Gut versichert auf die Reise gehen

Wer im europäischen Ausland krank wird, der kann sich mit einem Auslandskrankenschein behandeln lassen. Der Reisende ist in diesem Fall aber an die staatlichen Krankenleistungen des Urlaubslandes gebunden – und die können geringer ausfallen als zu Hause.

Wer im europäischen Ausland krank wird, der kann sich mit einem Auslandskrankenschein behandeln lassen. Der Reisende ist in diesem Fall aber an die staatlichen Krankenleistungen des Urlaubslandes gebunden – und die können geringer ausfallen als zu Hause. Anders sieht es aus, wenn die Reise in ein Land geht, mit dem kein Sozialversicherungsabkommen besteht. Das sind zumeist Länder außerhalb der EU. Die Inanspruchnahme einer medizinischen Leistung in einem dieser Länder kann schnell die Reisekasse sprengen. Ein Krankenhaustag in den USA zum Beispiel kann 2000 Euro kosten. Daher lohnt es sich für gesetzlich Versicherte, im Vorfeld der Reise eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Eine Reisekrankenversicherung übernimmt die Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen, zahlt die Medikamente und auch den Krankenrücktransport, wenn er medizinisch notwendig ist. Sie kommt auch für die Überführung im Todesfall auf.

Krankenversicherung sinnvoll

Auch Privatversicherte können mit einer zusätzlichen Versicherung viel Geld sparen. Es gibt zwar auch Versicherungen, die Behandlungskosten im Ausland ersetzten, für einen Rücktransport aus der Ferne kommen die meisten Versicherer jedoch nicht auf. „Eine Auslandskrankenversicherung sollte daher unbedingt abgeschlossen werden“, sagt Jutta Brekenfeld von der Verbraucherzentrale Hessen. Für einen Einjahresvertrag muss man zwischen 4,92 Euro und 14,90 Euro bezahlen. Der Versicherungsschutz gilt für beliebig viele Reisen innerhalb des Vertragszeitraums. Diese sind jedoch auf jeweils 42 Tage begrenzt.

Rundum-Sorglos-Versicherungspakete sind zumeist wenig sinnvoll. „Solche Angebote sind oft völlig überteuert“, sagt Brekenfeld. „Da werden wichtige und unwichtige Versicherungen zusammen angeboten.“ In den Paketen sind oft Absicherungen enthalten, die ein Großteil der Reisenden gar nicht braucht. Eine Haftpflichtversicherung zum Beispiel sollte sowieso jeder haben. „Die gelten dann meistens weltweit“, sagt Jutta Brekenfeld. Ähnlich sieht es bei einer Unfallversicherung aus, viele gelten auch im Ausland.

Problematisch bei einer speziellen Unfallversicherung für die Reise ist, dass die Schadenssummen in der Regel sehr gering sind. Zum festen Bestandteil von Versicherungspaketen gehört in den meisten Fällen auch eine Reisegepäckversicherung. Dieter Drobkewitz von der Stiftung Warentest ist jedoch skeptisch, die Auflagen der Versicherungen seien meist zu hoch. „Das ist nur überlegenswert, wenn man in ein Gebiet reisen will, wo man damit rechnen muss, dass man beraubt wird.“

Reisegepäckversicherung nicht

Ein weiteres Problem: für Wertsachen wie Kameras und Schmuck gelten noch weitere Beschränkungen, Dokumente und Bargeld werden gar nicht versichert. Schadensfälle würden oft mit der Begründung abgelehnt, die Reisenden seien fahrlässig mit ihrem Gepäck umgegangen.

Sinnvoll kann jedoch eine Reiserücktrittsversicherung sein. „Das sollte man aber im Einzelfall entscheiden“, rät Brekenfeld. Bei einer Pauschalreise könnte man zum Beispiel einen Ersatzmann schicken und sich so aus der Affäre ziehen. Melanie Hinter

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