Der als Kriegsverbrecher gesuchte serbische Präsident Milan Milutinovic erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, sich dem UN-Kriegsverbrechertribunal in den Haag zu stellen. Milutinovic bereite bereits eine Verteidigungsstrategie vor, sagte ein Regierungsvertreter der Zeitung "Danas".
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 16.02.2002
Jeder Krieg, auch der "gerechteste", auch der aus nackter Notwehr geborene, erzeugt Verbrechen, mörderische Katastrophen für Unschuldige, Zivilisten, Kinder - und das auf beiden Seiten. Das wird zurzeit in Den Haag schmerzhaft deutlich: Trotz der halsbrecherisch propagandistischen, Ursache und Wirkung verdrehenden Verteidigung des Slobodan Milosevic.
Der Nato-Rat will Deutschland nach Informationen des "Spiegels" auffordern, die Führung der Friedenstruppe in Mazedonien für weitere drei Monate zu übernehmen. Bislang ist der Einsatz bis zum 26.
Die Hakenkreuzfahnen wehten noch, als ich geboren wurde in Hamburg, drei Tage nachdem Reichspräsident Hindenburg den Führer der NSDAP Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt hatte, wie es vorgesehen war in der Verfassung von Weimar. Mein Vater ist einer der vielen Arbeitslosen der zwanziger Jahre gewesen, wurde SA-Mann und Nationalsozialist und erkannte die Zeichen der Zeit.
Italiens Innenminister Claudio Scajola hatte beim G-8- Gipfel von Genua im vergangenen Juli nach eigenen Angaben Schießbefehl an die Sicherheitskräfte erteilt. Dies berichteten am Samstag italienische Medien.
In diesem Land ist alles zu lang. Wir leben, als hätten wir die Ewigkeit und drei Tage vor uns, und wenn wir nicht so leben, gestalten wir wenigstens unsere Ereignisse so.
Archiv der Wirklichkeit" heißt eine Ausstellung, in der Photographien den architektonischen Wandel in Ostdeutschland über einen Zeitraum von zehn Jahren dokumentieren. Offensichtlich wird es schon notwendig festzuhalten, wie es bis zur Wende im Osten ausgesehen hat.
Lange hat er versucht, sich dem Ruf seiner Gene zu widersetzen. Schließlich genügt schon sein Nachname als Spaßbremse.
Als Gregor Gysi die Mehrzweckhalle betritt trillern Pfeifen. Ein Teil der Menge empfängt ihn mit Buhrufen, einige klatschen.
Das preußische Erbe wiegt schwer, im positiven wie im negativen Sinne. In Berlin und Brandenburg kommt niemand um Preußen herum.
Ach, das könnte schön sein, das Neuland aus Berlin und Brandenburg. Kluge Köpfe werkeln seit 1990 daran.
Zum zwöften Mal wird jetzt der "Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin zur Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern, Rassen und Religionen" ausgeschrieben. Mit dem alle zwei Jahre vergebenen, mit 10 000 Euro dotierten Preis wird laut Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur "jeweils eine Persönlichkeit, Gruppe oder Institution ausgezeichnet, die sich durch ihr Wirken auf geistig-literarischem oder religiös-philosophischem Gebiet um die Verwirklichung der Toleranz verdient gemacht" hat.
Die Liebe bestehe zu drei Vierteln aus Neugier, soll Casanova einmal gesagt haben. Eine ähnliche Neugier treibt die Menschen auch schon, wenn darüber spekuliert wird, wer denn wohl als nächstes in den Hafen der Ehe einlaufen wird.
Sehr geehrter Herr StoiberSie gehen der Tatsache aus dem Weg, dass Unternehmen und Großaktionäre Milliarden Euro an Millionen Arbeitslosen verdienen. Gerade diese müssten also kräftig besteuert werden, weil sie mit immer weniger Arbeitnehmern, die größtenteils in die Arbeitslosigkeit geschickt werden, immer höhere Gewinne erzielen.
Nach dem 11. September hat in Teilen der westlichen Gesellschaften ein Nachdenken über eigene Werte und das Verhältnis zum Islam eingesetzt.
Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider hat nach der Ankündigung seines Rückzugs aus der österreichischen Bundespolitik breite Rückendeckung aus seiner Partei erhalten. Hohe FPÖ-Funktionäre verlangten am Samstag, Haider müsse trotz der Kontroversen um seinen Besuch bei Saddam Hussein im Irak in der Parteispitze bleiben und die österreichische Politik mitbestimmen.
Entschuldigung, aber was bitteschön hat Sie, Friedrich Merz, und Sie, Edmund Stoiber, nur bewogen, ihre Ehefrauen in jede Wahlkampfrede einzubauen? Als frei jonglierbares Versatzstück.
Einige Stunden, nachdem Christopher Roths Film "Baader" auf der Berlinale Schiffbruch erlitten hatte, konnte man in den Sophiensälen noch einmal schrill stilisierten Wiedergängern der RAF-Gründer begegnen. In Fred Kelemens Uraufführungsinszenierung von Oliver Czesliks pathosgeladenem Stück "stammheim proben" sind Gudrun Ensslin (Natascha Bub), Irmgard Möller (Ingrid Sattes) und Ulrike Meinhof (Sanja Spengler) hinter einer Gazewand eingesperrt, scheinbar aus dem Jenseits zu uns sprechend.
Die Berlinale endet heute mit Charlie Chaplins "Großem Diktator". Der Film endet mit einer Rede des chaplinesk sich vermenschlichenden Hitler-Doubles, die auch heute verblüffende Aktualität hat.
Die Hürden für den geplanten Großflughafen in Schönefeld werden offenbar immer höher. Nach der vertagten Entscheidung über eine Privatisierung des Projektes, kritisiert jetzt der Brandenburger Landesrechnungshof die bislang bekannt gewordene Kaufsumme als "inakzeptabel".
Alles wird gut. Der Schuldenberg bald nur noch eine vage Erinnerung, die rot-rote Koalition ein Bündnis der Harmonie.
Mit großem Besucherandrang ist am Samstag in Oranienburg wenige Kilometer vor den Toren der Bundeshauptstadt die neue "Turm-Erlebniscity" eröffnet worden. Mehrere hundert Gäste stürmten um 10 Uhr die Türen zu der riesigen Badelandschaft mit Sportanlagen, wie Sprecherin Steffi Ernst sagte.
Bei zwei Bombenanschlägen auf den Südphilippinen sind am Samstag mindestens vier Menschen ums Leben gekommen und 50 verletzt worden. Die Todesopfer, unter ihnen ein 14-jähriger Junge, sowie 45 Verletzte forderte die Explosion einer Granate auf einem belebten Markt auf der Insel Jolo.
Nicht nur das muss man Eberhard Diepgen lassen: In Stunden der persönlichen Niederlage zeigt er Größe. So, wie er am 16.
Zwei große Filme hat Hollywood über Hitler und gegen den Führer gedreht, beide mitten im Krieg, als der Diktator sich anschickte, als Herr Europas Herr der Welt zu werden, und Amerikas Filmschaffende und Emigranten fürchten mussten, Amerika könnte sich mit Hitler arrangieren und auf die Neue Welt zurückziehen, der neuen Barbarei mit ihrer atavistischen Bestialität und ihrer hoch industrialisierten Kriegs- und Herrschaftsmaschinerie Europa bis nach Asien hinein zu überlassen.Das waren die Ängste, die Ernst Lubitsch und Charlie Chaplin heimsuchten, als sie ihre Filme schufen, und der Widerstand und das Unverständnis, das die Filmindustrie ihren Projekten entgegenbrachte, gab ihren Befürchtungen Recht.
Sparen, sparen, sparen - und immer schön an Brüssel denken! Mit dieser Parole zieht Hans Eichel mutig in die letzten Vorwahlmonate.
So ein Abend mit Sharon Kam, der Top-Klarinettistin aus Israel, ist etwas für Fans und Leute, die noch davon überzeugt werden wollen, dass Kammermusik auf hohem Niveau nicht langweilen muss. Und davon, dass ein ganzer Abend mit "Fräulein Klarinette" - wie Brahms sie nannte - die reine Wonne ist, und dass so etwas genau dieser jungen Musikerin zurzeit am besten gelingt.
Die Weigerung eines marokkanischen Einwanderers, seine Tochter ohne Kopftuch in die Schule zu schicken, hat in Spanien einen Streit um den Umgang mit islamischen Bräuchen ausgelöst. Nach Ansicht von Erziehungsministerin Pilar del Castillo muss sich das 13 Jahre alte Mädchen den spanischen Sitten anpassen.
Der Meeresspiegel wird neuen US-Studien zufolge schneller steigen als bislang vorhergesagt. Die Gletscher und Polkappen seien im vergangenen Jahrhundert deutlich geschmolzen, und der Eisrückgang habe sich seit 1988 stark beschleunigt, berichteten Wissenschaftler am Samstag auf der weltgrößten fachübergreifenden Forschertagung der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (AAAS) in Boston, auf der häufig aufsehenerregende wissenschaftliche Studien erstmals vorgestellt werden.
Die Grünen fordern den Rücktritt des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit (BA), Bernhard Jagoda. Thea Dückert, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, sagte dem Tagesspiegel am Sonntag: "Für einen Neuanfang wäre es gut, wenn er gehen würde.
Eeeeeh Leutee: kauft Mangooo, dann tanzt ihr Tangooo", schreit Celik Dogan. Lautstark preist der türkische Gemüsehändler mit der roten Schürze und Schirmmütze seine frische Ware auf dem Gehsteig der Potsdamer Straße an.
Ein Reisebus mit zumeist jungen Leuten aus dem Raum Bamberg ist am Samstagnachmittag auf der Autobahn 9 zwischen Eisenberg und Droyßig umgekippt. Bei dem schweren Unglück in Höhe des Ortes Walpernhain in Thüringen wurde eine Frau getötet, wie die Polizei Jena mitteilte.
Die Sieger schwiegen. Lautlos flüchteten die Bayern einer nach dem anderen in die Abgeschiedenheit des Mannschaftsbusses.
Jetzt bloß nicht kippeln. Der Antrag des Bundestages zum NPD-Verbot sei "sehr, sehr gut begründet", sagt der grüne Innenpolitiker Cem Özdemir.
Die CDU zieht überraschend nicht mit Eberhard Diepgen, sondern mit Günter Nooke auf dem Spitzenplatz ihrer Landesliste in den Bundestagswahlkampf. Der frühere Regierende Bürgermeister fiel am Sonnabend auf der Landesvertreterversammlung durch, verzichtete auf jeden anderen Listenplatz und legte als Konsequenz aus seiner Niederlage den CDU-Landesvorsitz nieder.
Sie sind schon etwas Besonderes, diese Neunziger. Sie repräsentieren die Fußballer-Generation, die zum bislang letzten Mal den Weltmeistertitel nach Deutschland holte, damals bei der WM 1990 in Italien.
Mit der Bundesvorsitzenden Claudia Roth an der Spitze ziehen die bayerischen Grünen in die Bundestagswahl. Die Delegierten des Landesparteitages in Augsburg wählten Roth am Samstag mit 79,1 Prozent auf Platz eins der Landesliste.
Billy Tsangares geht es ausgezeichnet. Sein Kleider-Versand läuft neuerdings wie geschmiert.
Ist es bittere Ironie oder doch eher eine selbstbewusste Art, mit leeren Taschen übers politische Minenfeld zu laufen? Berlins Wirtschaftsstaatssekretär Volkmar Strauch glaubt an eine "Vorreiterrolle", in der die klamme Hauptstadt sich profilieren könnte: "Politik ohne Geld - da können die anderen von uns lernen", meint die rechte Hand von Gregor Gysi.
Nach der Ankündigung von Jörg Haider, sich aus sämtlichen bundespolitischen Funktionen zurückzuziehen, herrscht in Österreich Rätselraten über Haiders wirkliche Absichten und über den künftigen Kurs der von ihm großgemachten FPÖ. Landesvorsitzende der Freiheitlichen Partei, die um ihr Zugpferd bei anstehenden Wahlkämpfen fürchten, beschworen den Ex-Parteichef, seinen Rückzug zu widerrufen.
Außenminister Joschka Fischer ist der Überzeugung, dass Israel und die Palästinenser nur mit Hilfe einer "dritten Partei" eine Waffenruhe erreichen. Nach einem Gespräch mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat sagte der Minister am Samstag in Ramallah zum Abschluss seiner Nahostreise, Terror und Gewalt müssten ein Ende haben.
Der im Tagesspiegel veröffentlichte Aufruf amerikanischer Intellektueller trägt 58 Unterschriften, darunter die des Soziologen Francis Fukuyama, des Kulturhistorikers Samuel P. Huntington und des Gesellschaftstheoretikers Amitai Etzioni.
Fast drei Jahre ist es her, dass aufgebrachte Kurden nach der Entführung von PKK-Chef Abdullah Öcalan das israelische Generalkonsulat an der Schinkelstraße in Grunewald stürmten. Die juristische Aufarbeitung ist noch längst nicht abgeschlossen.
Frau Bujny, das Gemüse war im Januar um bis zu 120 Prozent teurer als im vergangenen Jahr, angeblich wegen des Frosts. Aber wächst das Gemüse nicht in Gewächshäusern?
Sema Alp starb für ihr Land. So einfach und kurz lässt sich ihre Lebensgeschichte beschreiben.
"Buona sera, tutti bene?" Na, wenn dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, ein paar Brocken Italienisch entfleuchen - und das während der Berlinale - dann ist doch klar, welche Feier er besucht, oder?
Im Gelehrten-Streit um die Bedeutung des antiken Troja zeichnet sich zwischen den Kontrahenten, dem Archäologen Manfred Korfmann und dem Althistoriker Frank Kolb, keine Annäherung ab. Im Gegenteil.
Soll ein gemeinsames Bundesland den Namen Preußen erhalten? Rufen Sie am heutigen Sonntag zwischen 8 und 24 Uhr an: Wenn Sie dafür sind, wählen Sie 0137 - 203333-1, sind Sie dagegen die 0137 - 203333-2.