zum Hauptinhalt

Vor "übereiltem Aktionismus" in der Bildungspolitik als Reaktion auf die PISA-Studie hat die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Dagmar Schipanski (CDU), gewarnt. In ihrer Antrittsrede sagte die Wissenschaftsministerin von Thüringen am Mittwoch in Bonn, angesichts der umfassenden Probleme gebe es keine Patentlösungen.

Wegen Bauarbeiten an der Hohenzollerndammbrücke ist die Stadtautobahn A 100 am kommenden Wochenende in beiden Richtungen zeitweise nicht befahrbar. Die Vollsperrung sei von Samstagabend 21 Uhr bis Sonntagmorgen 7 Uhr erforderlich, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Mittwoch mit.

Überraschender Polizeibesuch bei Immobilienunternehmer Kemal Degirmenci: Kripo-Beamte haben jetzt die Büro- und Privaträume des Geschäftsführers der Immobilienfirma Euroim in der Exerzierstraße im Wedding durchsucht und Beweismaterial sicher gestellt. Der Grund sei, dass die Staatsanwaltschaft umfangreiche Ermittlungen gegen Degirmenci wegen des Vorwurfs der Insolvenzverschleppung eingeleitet habe, erklärte Justizsprecher Sascha Daue auf Anfrage.

Mit der "Science-Street", die im Europa-Center aufgebaut wurde, sollen die Geowissenschaften auch für diejenigen anschaulich werden, die sonst mit dieser akademischen Sparte wenig zu tun haben. Das "Jahr der Geowissenschaften" hat damit bereits konkret begonnen, bevor Forschungsministerin Edelgard Bulmahn den offiziellen Start heute abend in der Wissenschaftsshow "Science Café" in der Berliner Urania verkündet.

Bundeskanzler Schröder wird sich in die Diskussion um die Abschaffung der Reiterstaffel und des Polizeiorchesters nicht einmischen. Der Berliner Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Eberhard Schönberg, hatte sich mit der Bitte an den Bundeskanzler gewendet, sich für die Erhaltung dieser beiden öffentlichkeitswirksamen Bereiche der Polizei einzusetzen.

Wie lässt sich ein rund eine Milliarde Euro teurer schlossähnlicher Neubau auf dem Schlossplatz finanzieren? Die Internationale Expertenkommission Historische Mitte, die zum Jahresende die Wiederherrichtung barocker Fasssaden vorgeschlagen hatte, will am Freitag mit den Empfehlungen zur Finanzierung des Neubaus ihre Arbeit beenden.

Etwa 350 Medizinstudenten haben vor dem Bundesgesundheitsministerium Ressortchefin Ulla Schmidt symbolisch die rote Karte gezeigt. Mit der Aktion protestierten sie gegen die vom Kabinett bereits verabschiedete geplante neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung.

Von Tilmann Warnecke

In der Präambel der Koalitionsvereinbarung von SPD und PDS in Berlin finden sich hinsichtlich der zukünftigen Finanzpolitik folgende Bemerkungen: Die Misere der öffentlichen Finanzen erzwinge eine grundlegende Reform der staatlichen und städti-schen Strukturen, gleichzeitig müsse Berlin aber seine Rolle als Hauptstadt für ganz Deutschland erfüllen. Um beidem nach-kommen zu können, wirbt die neue Koalition um die Solidarität des Bundes und der Länder.

Es ist ein offenes Geheimnis der Politik: Ohne Staatssekretäre wäre manches Ministerium nicht zu führen. Und da es sich um so genannte politische Beamte handelt - sie müssen auf der politischen Linie der Partei liegen, die das Ressort besetzt - wird es nach der Wahl des neuen Senats auch auf dieser Ebene einige Bewegung geben.

Rettung für die Hamburger Wünsche AG mit ihren Modetöchtern Joop! und Cinque in letzter Minute: Gläubigerbanken, Kernaktionäre und die MPC Münchmeyer Petersen & Co haben sich am Mittwoch auf eine Sanierung verständigt, die die Übernahme der Wünsche Holding AG mit ihrem operativen Geschäft durch die MPC Holding vorsieht.

Die EU-Kommission hat den Regierungen der 15 Mitgliedstaaten eine Frist bis zum Sommer gesetzt, um die Liberalisierung der Gas- und Strommärkte in Gang zu bringen. "Wenn das bis zum Ende der spanischen Ratspräsidentschaft im Juni nicht geschieht, werden wir dies mit einer EU-Direktive erzwingen", drohte EU-Kommissionspräsident Romano Prodi am Mittwoch in Straßburg.

Der US-Konzern Liberty Media will sich die Zustimmung des Bundeskartellamtes für die Übernahme des Kabelnetzes der Deutschen Telekom sichern. Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, will Liberty sein Konzept für die technische Aufrüstung der Kabelnetze so konkretisieren, dass es den Anforderungen der Kartellwächter genügt.

Der "Zentralrat kommunistisch Verfolgter in Deutschland" hat die künftige Koalition von SPD und PDS scharf angegriffen. "Für die Opfer der SED-Diktatur ist es unerträglich, dass ein Mann wie Gregor Gysi zum Bürgermeister und Wirtschaftssenator gewählt werden soll, als sei nichts geschehen", sagte Frieder Weiße, Sprecher des Zentralrates, dem rund 30 Opferverbände angehören.

"Die nehmen wir." An die erste Begegnung mit der Wunsch-Oma erinnert sich Ute Güldag gut.

Für Bundespräsident Johannes Rau war es ein klassischer Anlass für das eine lachende und das andere weinende Auge. Im Schloss Bellevue begrüßte er vor Journalisten seinen neuen Sprecher Klaus Schrotthofer, der Kerstin Kießler nachfolgt, die inzwischen die Bevollmächtigte Bremens beim Bund ist.

Auch der Akademische Senat der FU hat nun in einer Resolution deutliche Worte zur im Koalitionsvertrag vorgesehenen Schließung der FU-Medizin gefunden. "Mit Entsetzen" wird der Plan zur Umwandlung des Klinikums Benjamin Franklin in ein Krankenhaus der Regionalversorgung aufgenommen, der als potenzieller Verlust für alle Fachbereiche der heutigen Volluniversität betrachtet wird.

Dem Rathaus Schöneberg eine neue Uhr? Dem West-Berliner war dies nun wirklich Anlass genug, sich massenhaft zu versammeln und mit vielen Aaahs und Ooohs dem eigens gezündeten Feuerwerk zuzuschauen.

Unter der Oberfläche Berlins wuchert weiterhin ein Geflecht aus ost-westlichen Beziehungen aus der Vergangenheit. Richard Wagner, der aus Rumänien stammt, hat in seinem Roman "Miss Bukarest" einen Kriminalfall zwischen Berlin und dem Bukarest der Securitate konstruiert.

Zentralasien und Mexiko bilden in diesem Jahr die Programmschwerpunkte des Berliner Hauses der Kulturen der Welt (HKW). Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Konferenzen und eine Filmreihe (Titel: "Abseits der Seidenstraße") präsentierten von März bis Mai Traditionen und Reflexe der Umbrüche in den Gesellschaften Usbekistans, Kirgisiens, Tadschikistans, Turkmenistans und Kasachstans.

Verehrer von Marlene Dietrich mit einem Faible für extravagante Souvenirs konnten bis vor kurzem auf ein besonderes Erinnerungsstück hoffen. Vorausgesetzt, sie hatten mindestens 25 565 Euro übrig.

Von Lars von Törne

Heute Abend feiert "Die singende Kommissarin" von Matthias Zschokke am Renaissance-Theater ihre Uraufführung - mit "Marlene" alias Judy Winter in der Hauptrolle und Gerd Wameling als deren Polizeikollegen zur Seite. Einmal nicht im Glitzergewand auf der Bühne zu stehen, sondern mit Polizistenkäppi - die Winter freut sich auf die Abwechslung in ihrem künstlerischen Alltag, den seit Juni 1998 eine Legende bestimmt.

Nur dank einer Ausschüttung von insgesamt 709 Millionen Euro von der Opel-Bank konnte die Adam Opel AG im Jahr 2002 einen Gewinn von 87 Millionen Euro erzielen. Im eigentlichen Autogeschäft erhöhte sich allerdings der Verlust von 502 auf 674 Millionen Euro.

Zum Thema Online Spezial: Rot-Rot in Berlin Kurzporträt: Der neue Senat Die rot-rote Koalition in der Bundeshauptstadt Berlin hält am Verkauf ihrer Anteile an der Bankgesellschaft Berlin fest. Das sagte eine Sprecherin der Berliner Finanzverwaltung dieser Zeitung am Mittwoch.

Alles schon mal dagewesen, alles schon mal durchgemacht? Der rot-rote Senat, der heute im Berliner Abgeordnetenhaus gewählt wird, polarisiert die Stimmung in der Hauptstadt in ungeahntem Maß.

Am Freitag wird die "Internationale Expertenkommission Historische Mitte Berlin" (die Schlossplatzkommission) der Öffentlichkeit ihren Abschlussbericht vorstellen. Doch während ihre zentralen Empfehlungen bereits bekannt sind und in der Öffentlichkeit großenteils zustimmende Aufnahme fanden, macht der vollständige Bericht - der dem Tagesspiegel vorliegt - deutlich, dass auch die Kommission eine Reihe von Widersprüchen nicht lösen konnte.

Johannes B. Kerner traf den "Parteisoldaten" Helmut Kohl (so nannte er sich selbst) in einer guten Stunde und in einer guten politischen Stimmung.

Sterben soll "Taliban John" nicht, obwohl er in Afghanistan den Feinden der USA geholfen hat. Aber bezahlen soll der 20 Jahre alte Kalifornier John Walker für den Verrat an seinem Land und dessen Grundwerten.

Es sind Sekundenbruchteile, die Nathan Conrad braucht, um zu begreifen, dass seine Tochter Jessie verschwunden ist, gekidnappt aus dem Kinderzimmer, einfach so. Jetzt muss er zurück ins Schlafzimmer gehen und es seiner ahnungslosen Frau sagen.

Das erste offizielle Treffen Joschka Fischers mit seinem neuen Außenministerkollegen Silvio Berlusconi endete am Mittwoch in einer Demonstration von Einigkeit: Der italienische Ministerpräsident, der nach dem Rücktritt von Renato Ruggiero auch als Außenminister amtiert, und Fischer bekannten sich in Rom zur geplanten Osterweiterung der Europäischen Union (EU) und zur engen deutsch-italienischen Zusammenarbeit im Prozess der EU-Fortentwicklung. Nach dem Rücktritt Ruggieros im Streit mit Euro-Gegnern im römischen Mitte-Rechts Kabinett waren in zahlreichen EU-Ländern bereits Befürchtungen laut geworden, Rom könne den schwierigen Prozess der Vertiefung und Erweiterung der Gemeinschaft blockieren.

Von Hans Monath

Dass Zishe Breitbart, der jüdische Schmied aus einem polnischen Stetl, ein Mann mit riesigen Körperkräften, in Berlin landet, kann nicht ausbleiben. Denn das Berlin vom Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre konsumiert jede Sensation, jede Perversion, jede Subversion.

Von Peter W. Jansen