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Berlin: Staatsanwalt ermittelt gegen türkischen Hauseigentümer

Überraschender Polizeibesuch bei Immobilienunternehmer Kemal Degirmenci: Kripo-Beamte haben jetzt die Büro- und Privaträume des Geschäftsführers der Immobilienfirma Euroim in der Exerzierstraße im Wedding durchsucht und Beweismaterial sicher gestellt. Der Grund sei, dass die Staatsanwaltschaft umfangreiche Ermittlungen gegen Degirmenci wegen des Vorwurfs der Insolvenzverschleppung eingeleitet habe, erklärte Justizsprecher Sascha Daue auf Anfrage.

Überraschender Polizeibesuch bei Immobilienunternehmer Kemal Degirmenci: Kripo-Beamte haben jetzt die Büro- und Privaträume des Geschäftsführers der Immobilienfirma Euroim in der Exerzierstraße im Wedding durchsucht und Beweismaterial sicher gestellt. Der Grund sei, dass die Staatsanwaltschaft umfangreiche Ermittlungen gegen Degirmenci wegen des Vorwurfs der Insolvenzverschleppung eingeleitet habe, erklärte Justizsprecher Sascha Daue auf Anfrage.

Wie berichtet, hatten die Berliner Wasserbetriebe im November vergangenen Jahres mit Versorgungssperren für über 15 Häuser in ganz Berlin gedroht, weil Hauseigentümer Degirmenci seit mehr als einem Jahr einen Zahlungsrückstand von rund einer Millionen Euro hat auflaufen lassen. Erst nachdem sich Mieternotgemeinschaften organisiert und einzelne Bezirksämter zur Übernahme der laufenden Wasserkosten bereit gefunden hatten, meldete Degirmenci im Dezember selbst Insolvenz für die Euroim an.

Inzwischen ist die Übernahme der laufenden Versorgungskosten gesichert. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter kümmert sich seit wenigen Tagen um die Häuser der Euroim und sorgt für die Zahlung der laufenden Kosten, wie der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, Stephan Natz, bestätigte. Wasserbetriebe und Gläubigerbank müssen allerdings mit hohen Verlusten rechnen. Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma prüft nach eigenen Angaben zur Zeit, ob die Konkursmasse überhaupt für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ausreicht.

Allein auf das Grundstück der größten Euroim-Immobilie mit rund 350 Mietparteien an Einemstraße und Else-Lasker-Schüler-Straße ist eine Grundschuld von über 30 Millionen Euro zugunsten der Gläubigerbank Degirmencis, der Berlin-Hyp, eingetragen. Die Bank würde bei dem Verkauf des Gebäudes im Rahmen eines Insolvenzverfahrens zuerst Geld zurück bekommen. Zwar haben sich laut Köhler-Ma inzwischen auch schon Kaufinteressenten gemeldet.

Doch der erwartete Erlös wird nach erster Einschätzung des Rechtsanwaltes nicht einmal die Forderungen der Berlin-Hyp decken. Für weitere Gläubiger bleibt dann nur noch das Betriebsvermögen der insolventen Euroim. Die Wasserbetriebe wollen jetzt juristisch prüfen, ob sie Degirmenci außerdem mit seinem Privatvermögen haftbar machen können.

Ole Töns

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