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Wahrscheinlich ist jeder von uns mal bei einem Abendessen gewesen, das so ähnlich ablief wie das erste "Philosophische Quartett" aus der Dresdener VW-Fabrik. Am Tisch sitzen einige nicht mehr ganz junge, überaus bedeutende und gebildete Männer, die am liebsten über sich selber sprechen.

Von Harald Martenstein

Diese Woche wird ausschließlich dem schönen Geschlecht gehuldigt. Das ist: erstens immer wieder angenehm, bringt: zweitens ordentlich Punkte, und liegt: drittens ganz im Trend, hat doch der Senat einem Womanizer das Frauenressort anvertraut.

Für Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen ist das Duell der Spitzenreiter im Achtelfinale des DFB- Pokals bei Hannover 96 ein optimaler Einstieg nach der Winterpause. "Eine bessere Generalprobe hätten wir nicht haben können", sagte Bayer-Manager Reiner Calmund vor dem Gastspiel beim Zweitliga-Ersten am Dienstag.

Van Almsick gibt StartschussDen Startschuss zum 91. Berliner Sechstagerennen gibt am Donnerstag Schwimm-Weltmeisterin Franziska van Almsick.

Auch ein böses Huhn findet mal ein gutes Korn. Österreichs Rechtspopulist Jörg Haider hat mit dem Volksbegehren eine berechtigte Sorge aufgegriffen über Sicherheitsrisiken im tschechischen Atomkraftwerk Temelin.

Irgendwie ist es dann doch eine richtige Nachricht, obwohl es nur noch wenige überraschte: Joschka Fischer, Alpha-Tier und Superstar der Grünen, darf jetzt ganz offiziell mit Parteisegen prominent und populär sein - zumindest im Bundestagswahlkampf. Die Partei hat beraten und beraten, und ihrem beliebtesten Politiker dann endlich erlaubt, an der Spitze allein für sie zu werben.

Große Überraschungen gab es nicht bei der Kür der beiden Berliner Sportler des Jahres 2001. Claudia Pechstein, sympathische Vize-Weltmeisterin im Eischnelllauf, wurde Berlins beliebteste Athletin.

Kanzler und Kanzlerkandidat beim Fernseh-Solo: Das brachte ARD und ZDF nur Durchschnittsquoten ein. Das Warmlaufen von Schröder und Stoiber lockte nicht mehr als die übliche Klientel.

Deutschland, wie die Zeit vergeht: Eben noch zur Damenwahl im quirligen Tanzsaal, flux unter der Discokugel im obercoolen Szenetreff. Stefan Neugebauer hat für seine neueste Inszenierung Made in Germany das holprige Uhrwerk der deutschen Geschichte auseinander genommen und als eine Art multimediale Zeitmaschine neu montiert, die bis ins Jahr 1933 rückdatiert ist.

Der Architekt des Holocaust-Mahnmals, Peter Eisenman, hat am Montag verärgert auf Kritik an seiner Idee reagiert, die Stelen des Mahnmals aus Schiefer statt aus Beton fertigen zu lassen. Der amerikanische Künstler sagte dem Tagesspiegel, seine Überlegung, ob Schiefer möglicherweise das geeignetere Material wäre, sei durch die "unfaire" öffentliche Diskussion "ruiniert".

Von Amory Burchard

Rudolf Scharping befindet sich in der Lage eines Autokäufers, der sich für ein seine finanziellen Verhältnisse weit übersteigendes, neues Modell entschieden hat. Nun möchte er vor seiner Hausbank den wahren Sachverhalt verschleiern, aber trotzdem den erforderlichen höheren Betrag leihen.

Die internationale Gemeinschaft hat Afghanistan Hilfen zum Wiederaufbau in Höhe von drei Milliarden Dollar zugesagt. Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten kündigten am Montag zum Auftakt der internationalen Geberkonferenz in Tokio Hilfen in Höhe von knapp 490 Millionen Dollar allein für dieses Jahr an.

Die internationale Gemeinschaft will den Wiederaufbau in Afghanistan langfristig unterstützen. Die Staaten der Europäischen Union haben für dieses Jahr 310 Millionen Dollar zugesagt, weitere 177 Millionen Dollar kommen von der EU-Kommission.

Die deutschen Truppen in Afghanistan sind nach einer Bombendrohung in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Schwer bewaffnete Soldaten hätten innerhalb und außerhalb ihres Lagers in Kabul Posten bezogen, während um das Gelände Stacheldraht gelegt worden sei, sagte Bundeswehr-Sprecher Oberstleutnant Thomas Löbbering am Montag.

Drei Milliarden Dollar sind dem zerstörten Afghanistan am ersten Tag der Geberkonferenz in Tokio zugesagt worden. Was genau mit dem Geld geschieht, wie viel davon für den Aufbau von Schulen oder Straßen ausgegeben werden soll oder für ein funktionierendes Rechtssystem, das muss noch verhandelt werden.

Von Torsten Hampel

Ein Kampfhund hat ein 13 Jahre altes Mädchen und ihr Pferd in Erfurt angefallen und verletzt. Die junge Reiterin erlitt eine zwei Zentimeter breite und fast ebenso tiefe Wunde am Oberschenkel, teilte die Polizei mit.

Es waren die Kindertage der Grünen: Im April 1984 wählte die erste Bundestagsfraktion einen Fraktionsvorstand, der nur aus Frauen bestand, das so genannte "Feminat": Die Fraktion führten damals Annemarie Borgmann, Waltraud Schoppe und die heutige Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer als Sprecherinnen, Christa Nickels als parlamentarische Geschäftsführerin. Haben die Feministinnen von damals keine Probleme damit, dass die Grünen im Bundestagswahlkampf einen Mann zum Spitzenkandidaten küren?

Im Streit um den Kauf von bis zu 73 neuen Transportflugzeugen für die Bundeswehr verhärten sich die Fronten. Haushaltspolitiker aus Regierung und Opposition sind sauer darüber, wie die Regierung "das größte Beschaffungsprojekt aller Zeiten" durch das Parlament bringen will.

Vier Tage nach der illegalen Deportation von sechs Algeriern durch die USA wird in Bosnien weiterhin über den Aufenthaltsort der Männer gerätselt. Madeleine Rees, Vertreterin der UN-Menschenrechtskommissarin in Sarajevo, spricht von einem neuen Rechtsbruch: Weder die Angehörigen noch die Anwälte der Algerier seien über den Verbleib informiert worden.

Von Stephan Israel

Die Union wird einem Kompromiss bei der Zuwanderung nur zustimmen, wenn es am rot-grünen Regierungsentwurf noch "substanzielle Änderungen" gibt. CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz machte am Montag in Berlin deutlich, ein Konsens sei kein Selbstzweck.

Bei einem der schwersten Massaker an Zivilisten im indischen Teil Kaschmirs haben mutmaßliche Moslemextremisten elf Dorfbewohner getötet, darunter acht Kinder. Wie die indische Nachrichtenagentur Uni am Montag meldete, stürmten in der Nacht 20 Mitglieder der militanten Moslemgruppe Lashkar-e-Toiba nacheinander zwei Häuser eines Dorfes im Bezirk Poonch und eröffneten das Feuer, nachdem die Bewohner ihnen Unterschlupf verweigert hatten.

Mit lautstarkem Streit hat am Montag vor dem Landgericht Frankfurt ein Prozess gegen den Rechtsextremisten Manfred Roeder begonnen. Die Verteidigung stellte mehrere Befangenheitsanträge.

Es ist noch gar nicht so lange her, da bedeutete es jedesmal eine kleine Sensation, wenn ein Politiker der Union auch nur halboffiziell bei den Grünen auftrat. Wenn Heiner Geißler damals etwa bei einer Buchvorstellung von Antje Vollmer ein paar nette und schlaue Worte zu gemeinsamen Werten sagte, gab das allen politischen Deutern viel zu tun und einigen ganz aufrechten Konservativen viel zu meckern.

Von Hans Monath

Der frühere Kanzlerberater Michael Steiner wird neuer UN-Sonderbeauftragter für das Kosovo. Nach einer längeren Bedenkzeit entschied sich UN-Generalsekretär Kofi Annan dafür, den auf dem Balkan erfahrenen deutschen Diplomaten dem Weltsicherheitsrat als seinen Wunschkandidaten für diesen Posten zu benennen.

Deutschland muss nach Angaben von EU-Diplomaten trotz seines hohen Staatsdefizits nicht mit einem Mahnschreiben aus Brüssel rechnen. Auch eine Frühwarnung wegen der hohen Neuverschuldung werde nicht erwartet, sagte ein EU-Diplomat am Montag in Brüssel.

In spannungsreichen Momenten bricht Joschka Fischer den hohen Erwartungsdruck gern mit ironischen Tönen. "Sie sehen, es geschehen noch Zeichen und Wunder", sagte der Außenminister am Montag, als er ans Mikrofon trat, um einen Auftrag seiner Partei zu erfüllen, auf den er lange gewartet hatte.

Von Hans Monath

Erstmals hat die israelische Armee eine autonome palästinensische Stadt vollständig zurückerobert und besetzt. In Tulkarem stießen die Israelis kaum auf Widerstand, nahmen einige wenige Verhaftungen vor und beschlagnahmten Waffen.

Von Charles A. Landsmann

Eben noch lustlos und plötzlich eine muntere Spaßgesellschaft? Die jüngsten beiden Auftritte des EHC Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) lassen diesen Eindruck aufkommen.

Von Claus Vetter

Die Wellen der Erregung wirken nach. Nicht nur die Landesmitgliederversammlung der Grünen hat sich aufrütteln lassen - von der Rede des am Samstag überraschend erkorenen Bundestagskandidaten Werner Schulz.

Von Christian Tretbar

Die Deutsche Telekom hat bei den geplanten Preiserhöhungen für Handy-Nachrichten einen Rückzieher gemacht. Nach Protesten von Politikern und Verbraucherschützern sollen T-Mobil-Kunden bald zwischen zwei Preismodellen wählen können.

Wenn ich mich in diesem Beitrag mit den ethischen und zugleich mit den kulturellen Herausforderungen durch die Biotechnologien beschäftige, tue ich dies ohne, wie es vielleicht erwartet wird, einzelne Probleme "ethisch" lösen zu wollen. Dies wäre eine Haltung, die die Ethik überfordert.

Die Wellen der Erregung wirken nach. Nicht nur die Landesmitgliederversammlung der Grünen hat sich aufrütteln lassen - von der Rede des am Samstag überraschend erkorenen Bundestagskandidaten Werner Schulz.

Von Christian Tretbar

Das Beharren von Klaus Wowereit auf der Aufgabe des Uni-Klinikums Benjamin Franklin treibt den Regierenden Bürgermeister zunehmend in einen offenen Gegensatz auch zu Teilen seiner eigenen Partei. Seit Tagen nimmt innerhalb der SPD die Kritik daran zu, dass Wowereit sich beim Konflikt um das Krankenhaus unnachgiebig zeigt.

Von Lars von Törne

Gerhard Schröder wird am Sonntagabend einen liebenswürdigen Gastgeber abgegeben haben. Doch Charme und Überzeugungskraft gelten so viel nicht in der rauen Welt des Kapitals; da geht es mehr um Wirtschaftlichkeit und kalkulierbares Risiko.

Von Alfons Frese

Krankheit und Behinderung ist keineswegs immer schicksalhaft, nicht einmal, wenn sie angeboren ist. In Deutschland kommen zum Beispiel jährlich etwa tausend Kinder auf die Welt, deren Fehlbildungen zu 70 Prozent zu verhindern gewesen wären, hätten ihre Mütter Folsäure eingenommen.

Von Rosemarie Stein

Eine ausgewiesene Frauenforscherin soll Gregor Gysi (PDS) als Staatssekretärin für Arbeit und Frauen dienen: Am Montag berief er die parteilose Professorin der Humboldt-Universität Hildegard Maria Nickel auf diesen Posten. Sie sei aufgrund ihrer Fachkenntnisse ausgewählt worden, erklärte eine Sprecherin der Wirtschaftsverwaltung zur Begründung.

"Die Urheber von Werken der Literatur, Wissenschaft und Kunst genießen für ihre Werke Schutz nach Maßgabe dieses Gesetzes", heißt es im Urheberrechtsgesetz. Über 36 Jahre alt ist das Gesetz, jetzt will es Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin reformieren.

Montagmittag auf dem Gelände des Holocaust-Mahnmals am Rande des Tiergartens: Vor wenigen Stunden wurde bekannt, dass Architekt Peter Eisenman erwägt, die 2700 Stelen des Mahnmals nicht wie geplant aus Beton, sondern aus Schiefer fertigen zu lassen. Sibylle Quack, die Geschäftsführerin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, steht im Regen, zwischen den Stelen, die hier zur Probe aufgestellt wurden.

Von Amory Burchard