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Die Ölpreisexplosion hat die Einfuhrpreise im vergangenen Jahr drastisch verteuert: Das Statistische Bundesamt verzeichnete für 2000 den höchsten Anstieg seit 19 Jahren. Die Importpreise lagen im Durchschnitt um 11,2 Prozent über dem Stand des Vorjahres.

Die Konjunktur in den USA hat sich nach den Worten von US-Notenbankpräsident Alan Greenspan fast auf ein Nullwachstum abgekühlt. "Soweit wir das beurteilen können, haben wir eine sehr dramatische Abschwächung erlebt, die möglicherweise sehr nah an ein Nullwachstum herankommen könnte", sagte Greenspan am Donnerstag bei der mit Spannung erwarteten Anhörung vor dem Haushaltsausschuss des US-Senats in Washington.

Die Kreditvergabe der Bankgesellschaft Berlin an die Aubis-Immobilien AG, die 16 000 Plattenbauwohnungen in Ostdeutschland ankaufte und mit diesem Geschäft Schiffbruch erlitt, wird ein parlamentarisches Nachspiel haben. Der Vermögensausschuss des Abgeordnetenhauses befasst sich am nächsten Mittwoch mit dem Thema und die Fraktion Bündnis90/Die Grünen hat gestern eine Große Anfrage im Parlament eingebracht, die Finanzsenator Peter Kurth (CDU) am Donnerstag in der Plenarsitzung beantworten wird.

Die deutschen Stromkonzerne wollen sich verpflichten, den Kohlendioxidausstoß ihrer Anlagen bis 2010 um mindestens 30 Millionen Tonnen zu reduzieren. Wie aus Industriekreisen verlautete, wollen die Unternehmen der Bundesregierung am heutigen Freitag dazu einen konkreten Maßnahmekatalog vorlegen, den sie als Alternative zur geplanten Förderung von Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung verstehen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund will mit einem Aktionsplan die Reform der Betriebsverfassung durchsetzen und verlangt von Politik und Arbeitgebern eine "Beschäftigungsoffensive". DGB-Chef Dieter Schulte sagte am Donnerstag in Berlin, im Rahmen des Bündnis für Arbeit sollten sich die Arbeitgeber verpflichten, in diesem Jahr mindestens ein Viertel der Überstunden abzubauen.

Bei der Rente bekleckert sich Rot-Grün nicht mit Ruhm. Einen Tag, bevor im Bundestag die Rentenreform beschlossen werden soll, musste Rot-Grün gestern wieder einmal etwas korrigieren, was Riesters Ministerium ganz offensichtlich übersehen hat.

Die New Yorker Bundesrichterin Shirley Kram hat am Mittwoch getan, was ihr Recht ist: Sie vertagte auf unbestimmte Zeit ihre Entscheidung, ob sie Sammelklagen von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern gegen deutsche Firmen abweisen soll oder nicht. Wie das Urteil also lauten wird, bleibt weiterhin offen.

Von Christian Böhme

Mit der abermaligen Kandidatur von Andreas Nachama für den Gemeindevorsitz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist Bewegung in die Wahlen zur Repräsentantenversammlung (RV) gekommen. Nachdem der bisherige Vorsitzende Nachama im vergangenen Sommer bekanntgegeben hatte, für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen, war der bisherige Schuldezernent Moishe Waks lange Zeit als einziger aussichtsreicher Kandidat mit Ambitionen auf dieses Amt in Erscheinung getreten.

Die Verschiebung des US-Urteils über Sammelklagen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter gegen deutsche Firmen am Mittwoch ist bei der deutschen Entschädigungsstiftung mit Enttäuschung aufgenommen worden. "Wir hatten erhofft und erwartet, dass die Richterin in New York die Sammelklagen abweist", sagte Dieter Kastrup, der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", am Donnerstag in Berlin.

Einen Tag vor der Verabschiedung im Bundestag ist es am Donnerstag wieder zu einem Streit zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Gewerkschaften über die Rentenreform gekommen. Die Gewerkschaften befürchteten, dass die Regierung von ihrer Zusage abrückt, das Niveau der gesetzlichen Rente bis 2030 nicht unter 67 Prozent sinken zu lassen.

Jahrelang haben sie auf Kreuzberger Kellerparties ihr alkoholgeschwängertes Unwesen getrieben, jetzt trauen sie sich endlich an die Erdoberfläche: Die Gogomaniacs gelten als berüchtigte Rampensäue und finden nur selten Zeit, ein Studio zu betreten. Heute stellen sie ihre CD "Waiting for Jonny" vor, eine wilde Melange aus 60ies-Trash, speedigem Folk und balladesken Chansons.

Wenn Sie am Wochenende in die Clubs zum Feiern gehen, erwarten Sie da richtigen Service? Also jemanden, der sich den ganzen Abend um Sie kümmert und dafür sorgt, dass es Ihnen gut geht, so wie in einem Restaurant?

Während der Siegesfeiern auf dem Time Square 1945 schießt Alfred Eisenstaedt (1899-1996) sein berühmtestes Bild: ein Marinesoldat küsst leidenschaftlich eine Krankenschwester. Auf den richtigen Moment kam es auch bei dieser Aufnahme von 1940 an.

Die Voraussetzungen für eine Aufarbeitung der bleiernen Jahre der Republik sind gut: Die Prahlerei der 68er-Rebellen mit ihrer Vergangenheit ist einer gewissen Zerknirschtheit über die totalitären Anteile der Bewegung gewichen. Einsichten, die zwar durch politische Opportunität befördert wurden, die aber beiden Seiten der Barrikaden die Möglichkeit bieten, ihren Teil der Schuld an den damaligen Verhältnissen einzugestehen.

56 Fernseh-Produktionen und Fernsehschaffende sind in diesem Jahr für die Endausscheidung um die renommierten Adolf-Grimme-Preise nominiert worden. "Die privaten Sender haben bei der Vorauswahl immer mehr an Boden verloren", resümierte das Institut.

Berlin als multikultureller Schmelztiegel, das kann durchaus mehr sein als die Wahlkampf-Worthülse übermotivierter Lokalpolitiker. Sänger und Percussionist Geraldo Lucio versteht sich als musikalischer Botschafter seines Heimatlandes Brasilien und hat für ein einmaliges Konzert das hochkarätige, international besetzte Septett Ritmo Brasileiro zusammengetrommelt.

Schwere Zeiten für Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD): Eine Aktuelle Stunde des Landtages, einberufen wegen des jüngsten Streits um den Nationalpark Unteres Odertal, wurde am Donnerstag zur Generaldebatte über den Naturschutz in Brandenburg. Vertreter der Koalitionsfraktionen forderten einen Abbau der "aufgeblähten" Umweltverwaltung.

Von Thorsten Metzner

Sonnabend: Charité, Onkologisches Patientenseminar; Brustkrebstag, 9 bis 15 Uhr, Augustenburger Platz 1, Hörsaal 1 und 2 im Forum 3, Lehrgebäude.Mittwoch: Meoclinic; "Gesundheits-Check-Up - Vorbeugen ist besser", 19 Uhr, Friedrichstraße 71, Mitte.

Rafael Seligmann gab sich gut gelaunt: "Ich freue mich, dass ich nicht vor betretenem und bußfertigem Publikum darüber reden soll, wie schlecht es den Juden geht und welche Urstände der Antisemitismus feiert." Tatsächlich erweckten die Schüler diesen Eindruck nicht, als sie gestern Morgen in das Haus der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in der Tiergartenstraße gekommen waren, um anlässlich des Holocaust-Gedenktages "in den Dialog zu kommen", wie es Gesprächsleiter Stephan Eisel formulierte.

Seit Juni 2000 ist er nicht mehr da, doch aus Berlin nicht wegzudenken. Damit muss es zu tun haben, dass der verspätete Abschiedsempfang, den der Regierende Bürgermeister gestern für den früheren Protokollchef Leopold Bill von Bredow gab, eine so heitere Note hatte.

Von Brigitte Grunert

Die Idee zu einer Werbe-Kampagne der CDU gegen den "Rentenbetrug" von Kanzler Schröder entstand schon vor einigen Wochen. Und auch die Agentur stand fest, Hagenhoff und Graef aus Osnabrück, mit der die CDU seit Anfang 1999 zusammenarbeitet.

Donnerstagabend in der neuen Vertretung des Saarlandes: Parkplätze gibt es noch nicht In den Ministergärten, und so hatten die Taxifahrer Hochkonjunktur: Zum Einweihungsfest der neuen Saarländischen Landesvertretung begrüßten Ministerpräsident Peter Müller und Staatssekretärin Monika Beck 800 Gäste, für die extra ein Zelt außerhalb des neuen sechsgeschossigen Hauses aufgebaut werden mußte. Zugesagt hatte Arbeitsminister Walter Riester, dabei waren der Präsident des Generalrates des mit dem Saarland befreundeten Departements Moselle, Philippe Leroy, fünfzehn Botschafter, Berlins Senator Werthebach (der die Saarländer an der Spree willkommen hieß) und viele andere Feiergäste, denen bis Mitternacht ein auserlesenes Programm geboten wurde.

Nirgendwo boomt die Klassik so wie in Spanien: In den letzten fünfzehn Jahren hat sich von Bilbao bis Las Palmas jede größere Stadt ihr eigenes Sinfonieorchester zugelegt. Die sind meist alles andere als provinziell und haben durch ihre CDs auch international auf sich aufmerksam gemacht.