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Was könnte das Fernsehen uns noch zeigen? Programme wie "Bullen, Broker, Busenwunder" sind längst alltäglich, der Musikantenstadl gehört zur Grundversorgung, und für die nächste Big-Brother-Staffel hat man uns den Einbau einer Sauna und die Aufnahme von Paaren versprochen.

Was gerade sozialistisch-sozialdemokratische Regierungen über Jahrzehnte verschleppt haben, bringt nun die österreichische Mitte-Rechts-Regierung zu Wege, die aus der ÖVP und der FPÖ besteht. Wien stimmt der Entschädigung der von den Nationalsozialisten im Rahmen der so genannten Arisierung enteigneten Juden zu.

Von Paul Kreiner

Die Beziehungen zwischen Frankreich und der Türkei sind nach der Verabschiedung einer Erklärung zum "Völkermord" an den Armeniern durch das Pariser Parlament empfindlich gestört. Der türkische Regierungschef Bülent Ecevit sprach am Donnerstag von einer "im äußersten Maße ungerechten" Entscheidung und erinnerte daran, dass er schon vor dem Votum vor einer "schweren Krise" gewarnt habe.

Eine kleine Gruppe, aber eben doch alle Anwesenden in der französischen Nationalversammlung, haben gestern einen folgenreichen Beschluss gefasst. 50 von 577 Abgeordneten stimmten für ein Gesetz, das die Massentötung von Armeniern im Ersten Weltkrieg als Völkermord brandmarkt.

In einem bundesweit beachteten Verfahren hat das Landgericht in Halle am Donnerstag einen Journalisten der "Bild"-Zeitung vom Vorwurf der Beleidigung eines Richters freigesprochen. Der Reporter hatte in der Lokal-Ausgabe der Zeitung über einen mehrfach straffälligen Drogenabhängigen geschrieben, gegen den kein Haftbefehl erlassen worden war.

Das Chaos in den Chefetagen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders in Tschechien (CT) scheint nun vollständig zu sein: Nachdem die Politiker nicht in der Lage waren, die durch die Ernennung des Journalisten Jiri Hodac zum CT-Intendanten vor fast vier Wochen ausgelöste Krise zu beenden, sorgten jetzt die CT-Gewerkschafter selbst für eine "Lösung". Sie ernannten kurzerhand den früheren TV-Finanzchef Ladislav Paluska zum Intendanten.

So penibel die Nazis in ihrer Buchhaltung waren, so schwierig gestaltet es sich nun, den heutigen Gegenwert und die Entschädigung zu errechnen. Wie beziffert man beispielsweise bei arisierten Mietwohnungen entgangene Wohnrechte, die Unbill durch erzwungene Verlegung in Sammelwohnungen oder in Baracken, deren Standard von den Nationalsozialisten gezielt auf tiefstmöglichem Niveau gehalten wurde?

Sonnabend: Charité; Tag der offenen Tür am Zentrum für Zahnmedizin, 9 bis 12 Uhr, Augustenburger Platz.Mittwoch: Krankenhaus Am Urban; Gesundheitsforum "Herzinfarkt - Jede Minute zählt", 17 Uhr 30, Dieffenbachstraße 1, Großer Konferenzsaal.

Die Sat 1-Ausstrahlung des Fernseh-Zweiteilers "Der Tunnel" (Sonntag, Montag) über eine spektakuläre Flucht im geteilten Berlin soll nach dem Willen einer Zeitzeugin gerichtlich untersagt werden. Eine Nichte des damals beteiligten Fluchthelfers Hasso Herschel hat eine einstweilige Verfügung beim Landgericht München beantragt.

Die Bundesregierung stellt in diesem Jahr erstmals zehn Millionen Mark für die Entschädigung von Opfern rechtsextremistischer Gewalt zur Verfügung. Damit solle ein "menschliches und politisches Zeichen" der Solidarität mit den Opfern gesetzt werden, sagte Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) am Donnerstag.

Die US-Bundespolizei FBI und das Justizministerium in Washington haben die Übernahme der US-Mobilfunkanbieter Voicestream und Powertel durch die Deutsche Telekom genehmigt. Die Börsenaufsicht SEC berichtete, die Telefonkonzerne hätten Bedenken der US-Behörden in Fragen der nationalen Sicherheit ausgeräumt.

Am Beispiel des Kongo erlebt die Welt in diesen Tagen, was anderen Teilen Afrikas womöglich in ein paar Jahren droht: Auf den Zerfall der staatlichen Institutionen, der Schulen, Banken und Hospitäler folgt der totale gesellschaftliche Kollaps. Dabei ist der Kongo dank seiner Gold- und Diamantenminen eines der potenziell reichsten Länder des schwarzen Kontinents.

Von Wolfgang Drechsler

Kammermusik-Narren, die sich schon ein halbes Jahr auf das Konzert des Auryn-Quartetts gefreut haben, werden vermutlich säuerlich blicken, wenn sie auf den Programmzettel schauen. Denn da kommt dieses großartige Quartett endlich mal wieder nach Berlin, und dann wird ihnen von den knapp bemessenen anderthalb Musikstunden auch noch Zeit abgezwackt.

Kreise des kongolesisches Informationsministeriums haben den Tod von Präsident Laurent Kabila bestätigt. Wie es am Donnerstag in Kinshasa aus Kreisen des Ministeriums hieß, war die Beisetzung des 61-Jährigen für kommenden Dienstag geplant.

Eine offizielle Einladung zur Amtseinführung von George W. Bush und diplomatische Immunität konnten einen der skandalumtosten Männer Russlands nicht vor dem Zugriff von Justitia bewahren.

Von Elke Windisch

Wegen anhaltenden Strommangels hat Kalifornien am Mittwoch erstmals Teile seines Stromnetzes abgeschaltet. Die Energieüberwachungsbehörde ISO ordnete kurz vor Mittag Ortszeit an, abwechselnd Teile des Netzes im reichsten und bevölkerungsstärksten Bundesstaat der USA abzuschalten.

Generalmajor Joseph Kabila soll nach dem erklärten Willen der Regierung in der Demokratischen Republik Kongo Nachfolger seines Vaters Laurent-Désiré werden. Damit steht Kabila junior mit seinen knapp 30 Jahren vor dem Sprung vom Militär in die Politik: Seit September 1999 kommandierte er die Bodenstreitkräfte der Demokratischen Republik Kongo.

Die FPÖ kommt aus ihren Turbulenzen nicht heraus. Neun Wochen vor der Wiener Landtagswahl hat der affärenumrankte Spitzenkandidat Hilmar Kabas aufgegeben.

Von Paul Kreiner

Brandenburgs Bauern sehen erstaunlich optimistisch dem Trubel auf der Grünen Woche entgegen. Von einer Verunsicherung durch die BSE-Krise und anderen Schreckensmeldungen auf dem Lebensmittelsektor war 24 Stunden vor der offiziellen Eröffnung in der Halle 21 a nichts zu erkennen.

Von Claus-Dieter Steyer

Die SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses geht heute für drei Tage in ihre traditionelle Jahresklausur, diesmal in Rostock. Nach dem ersten Jahr dieser Wahlperiode will sich die SPD fragen, wo sie steht, was sie bewirken will und wie sie ihr Image polieren kann.

Von Brigitte Grunert

Nach den Auseinandersetzungen um den richtigen Umgang mit der Rinderseuche BSE haben sich die rot-grüne Bundesregierung und die Bauernvertreter am Donnerstag aufeinander zubewegt. Die neue Ministerin für Verbraucherschutz und Landwirtschaft, Renate Künast (Grüne), betonte, dass sie ihr Amt nicht gegen die Bauern führen wolle.

Am Mikrofon des Senders "Channel Seven" hatte selbst der australische Tennisstar der siebziger Jahre, John Alexander, Mitleid mit dem Mann, der gerade mit versteinertem Gesicht den Court verließ: "Diese Minuten jetzt, das muss die Hölle auf Erden für Tommy Haas sein", sagte der Kommentator nach dem Rausschmiss des gebürtigen Hamburgers bei den Australian Open.Weder eine 5:0-Führung im ersten Satz noch ein 4:1-Vorsprung im zweiten und ein 4:2-Vorteil im dritten Satz genügten der deutschen Nummer zwei, um nur einen Durchgang gegen den Australier Lleyton Hewitt zu gewinnen.

Zweieinhalb Wochen nach der Fusion der 23 Berliner Bezirke zu zwölf neuen Verwaltungsregionen haben die Oppositionsparteien PDS und Grüne heftige Kritik an der Neugliederung geübt. Geändert hätten sich nur die Bezirksgrenzen, von moderner Dienstleistung könne keine Rede sein, sagte die Grünen-Abgeordnete Camilla Werner in einer Aktuellen Stunde des Parlaments.

Renate Künast wirkt klein auf dem blauen Sessel. Als einzige Ministerin sitzt sie am Ende der Regierungsbank im Bundestag, hinter ihr in der zweiten Reihe hat auch keiner der Kabinettskollegen oder ihrer Staatsminister Platz genommen.

Vor 25 Jahren berichteten wir : Im Reinickendorfer Ortsteil Tegel sind zur Zeit keine Bestattungen möglich, falls nicht bereits eine Vorbehaltsstelle erworben worden war. Das hat bereits zu Konflikten mit Hinterbliebenen geführt, denn auch Grabstellen auf dem evangelischen Kirchhof in Tegel (Martin-Luther-Friedhof) sind nicht frei verfügbar.

Rolf Schwanitz (41) ist seit 1998 Staatsminister im Bundeskanzleramt für den Aufbau Ost. Mit seiner betont positiven Einschätzung der Situation in den neuen Ländern steht der sächsische Sozialdemokrat im Widerspruch zu Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD).

Die Bundesregierung will mehr Verkehr auf die Schiene bringen, dabei aber den Straßenbau nicht vernachlässigen. Das kündigte Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) am Donnerstag in seiner ersten Regierungserklärung im Bundestag an.

Jörg Neubauer ist ein wichtiger Mann. Er war gerade eingetroffen im Trainingsquartier des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC, da bat ihn Manager Dieter Hoeneß schon zum mehrstündigen Gespräch.

Von Michael Rosentritt

Im Streit um die militante Vergangenheit von Außenminister Joschka Fischer (Grüne) hat die Union Bundespräsident Johannes Rau angegriffen. CSU-Generalsekretär Thomas Goppel warf Rau am Mittwoch eine unzulässige Parteinahme für Fischer vor.

Neun Tage vor dem ersten Bundesligaspiel im neuen Jahr macht der Deutsche Fußball-Meister Bayern München wieder einmal Schlagzeilen. Jens Jeremies grübelt über ein Ende seiner Karriere in der Nationalmannschaft nach, Giovane Elber drohte gar mit seinem Abschied von Bayern München - und handelte dafür sich im Trainingslager im spanischen Marbella dafür einen scharfen Rüffel von Manager Uli Hoeneß und Trainer Ottmar Hitzfeld ein.

Im Tauziehen um den Castor-Transport ins westfälische Ahaus haben die Grünen in Nordrhein-Westfalen Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) aufgefordert, jetzt über aufsichtsrechtliche Maßnahmen nachzudenken. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion, Johannes Remmel, begründete dies am Donnerstag in Düsseldorf mit widersprüchlichen Aussagen über die Notwendigkeit eines Transports aus dem Kernkraftwerk Neckarwestheim.

CDU-Menschenrechtspolitiker haben Bundestagspräsident Wolfgang Thierse am Donnerstag geraten, seine im Februar geplante Reise nach Iran wegen der dortigen "eklatanten Menschenrechtsverletzungen" abzusagen. Nachdem mehrere Iraner, die an einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung im letzten April in Berlin teilgenommen haben, verurteilt wurden, "besteht zurzeit keine Grundlage für einen Dialog auf so hoher politischer Ebene", betonten die CDU-Abgeordneten Hermann Gröhe und Friedbert Pflüger.

Der Waffenhändler Karlheinz Schreiber will sich am kommenden Donnerstag in Berlin nicht vom Untersuchungsausschuss des Bundestages zur CDU-Spendenaffäre vernehmen lassen. Der Anwalt Schreibers teilte dem Ausschussvorsitzenden Volker Neumann (SPD) mit, sein Mandant werde nicht von Kanada nach Deutschland reisen.