zum Hauptinhalt

Die illegalen Finanzpraktiken könnten die CDU hart treffen. Auf Rosen ist die Partei ohnehin nicht gebettet: So weist der Rechenschaftbericht für 1998 - dem Jahr der Bundestagswahl - ein Defizit zwischen Einnahmen (252 Millionen) und Ausgaben (310 Millionen) von 58 Millionen Mark aus.

Bei einem Klasse-Ensemble wie dem Chamber Orchestra of Europe und einem dirigierenden Komponisten wie Heinz Holliger schmerzt es gewiss besonders, wenn wieder einmal nichts Neues gespielt wird. Die interpretatorischen Neuentdeckungen des Abends aber entschädigten.

Oldtimer-Freunden zaubert es noch immer ein Glitzern in die Augen, rollt ihnen ein Messerschmitt-Kabinenroller entgegen. Ein halbes Jahrhundert zurück war dieses Strahlen der Normalfall, galt die Pilotenkanzel auf Rädern als Inbegriff des Wirtschaftswunders, für ersten Wohlstand.

Von Andreas Conrad

Der PDS-Vorsitzende Lothar Bisky hat seine Bereitschaft geäußert, im kommenden Jahr nochmals für sein Führungsamt zu kandidieren, wenn die Partei den Weg dafür freimacht. "Wenn es hilfreich wäre, dass ich nochmals antrete, dann werde ich es tun", sagte er am Montag in Berlin.

Einer der sechs FDP-Abgeordneten, die in dieser Woche in den Plenarsitzungen des hessischen Landtags den Kurs ihrer Partei an der Seite von Roland Koch vertreten müssen, wettert am frühen Montagmorgen noch gegen "die in Berlin", weil sie immer noch keine Ruhe gäben. Die Erwartung der Spitze von Landtagsfraktion und Landesvorstand, die Bundes-FDP werde die Entscheidung von Lich hinnehmen, ist nicht aufgegangen.

Von Christoph Schmidt Lunau

Da ist die PDS schneller als gedacht in die Enge gekommen. Weil Helmut Kohl die CDU zu lange geführt hat, muss die SED-Nachfolgepartei überstürzt eine Personaldebatte führen: Kann Lothar Bisky nach der CDU-Parteispendenaffäre über 2001 hinaus Vorsitzender bleiben, obwohl sich die PDS eine Amtszeitbegrenzung der eigenen Funktionäre von acht Jahren vorgenommen hat?

Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International (TI) hat einen Reformkatalog zur Parteienfinanzierung vorgelegt. Kernforderungen sind eine Begrenzung von Unternehmensspenden, umfassende Offenlegungspflichten für Parteien, Minister und Abgeordnete sowie schärfere Strafen bei Verstößen.

Seit Montag gibt es im Landtag von Sachsen-Anhalt zwei rechtsextreme Fraktionen. Mit weiteren fünf gleich gesinnten Abgeordneten habe er eine neue Fraktion gegründet, die an Partei und Programm der DVU festhalte, sagte deren Landesvorsitzender Dieter Kannegießer.

Auf der Agenda steht dabei vor allem die Neuregelung der Berufs- und Erwerbsminderungsrentenbir Vertreter von Bundesregierung und Opposition kommen an diesem Dienstag zu einer weiteren Runde der Rentenkonsensgespräche zusammen. "Wir hoffen, dass jetzt mit der konstruktiven Arbeit begonnen wird", hieß es am Montag im Bundesarbeitsministerium.

"Bundestagspräsident Thierse wird strikt nach Recht und Gesetz über die Höhe der Strafe entscheiden. Wenn er das nicht tut, wird das Rechtsbewusstsein der Bürger weiter leiden.

Erfahrene Polit-Psychologen fürchten schon lange, dass die fragile Eintracht zwischen Preußen und Rheinländern spätestens Anfang März mit einem Knall platzen wird. Die beiden im Kern feindlichen Volksstämme haben zwar eine Art Burgfrieden geschlossen, doch der überdauert allenfalls die ersten vier Jahreszeiten, aber keinesfalls die fünfte.

Ohne Haider, ohne die drohende Isolierung Österreichs durch die Europäische Union wäre es gestern beim EU-Außenministertreffen wahrscheinlich so gelaufen, wie man es kennt aus Brüssel: Die Außenminister sprechen von Reformen, von den gewaltigen Herausforderungen der Zukunft, von europäischen Visionen. Entsprechend reagiert dann das Publikum - und registriert das Brüsseler Treiben nur am Rande.

Von Albrecht Meier

Mädels sind die besseren Kerle - und Kalkutta liegt am Hudson RiverSusanna Nieder Einwandererkind sein ist nicht leicht. Mama (Madhur Jaffrey) will, dass auch im New Yorker Alltag die indischen Wurzeln gepflegt und zumindest gelegentlich undurchsichtige Riten vollzogen werden.

Von Susanna Nieder

Die meisten der Besucher, die im großen Saal des Zoopalast-Kinos sitzen, kennen diese Geräuschkulisse aus eigener Erfahrung: Kurze, harte Stichgeräusche prasseln in dichter Folge aus den Lautsprechern, darüber spricht eine Stimme gedehnt und laut Bruchstücke eines Satzes. Nur die Sehenden brauchen an dieser Stelle die Zusatzinformation des Bildes: Die Sequenz aus dem iranischen Film "Die Farbe des Paradieses" beschreibt ein Diktat in einer Blindenschule, und das Publikum besteht bei dieser Nachmittagsvorführung im Rahmen des Berlinale-Kinderfilmfestes vor allem aus Blinden.

"Geschichten jener Nacht" hieß der Titel eines Episodenfilms der Defa aus dem Jahre 1967, mit dem der Bau des "antifaschistischen Schutzwalls" gerechtfertigt und das heldenhafte Handeln einiger Werktätiger herausgestellt wurde. Unter der Moderation der Filmemacherin und Bürgerrechtlerin Freya Klier diskutieren unter anderem der 1985 aus der DDR geflüchtete Regisseur Dirk Jungnickel und der Schauspieler Jaecki Schwarz über die heutige Bedeutung des Propagandastreifens sowie den zeitgeschichtlichen Hintergrund.

Der Kosmos steckt in jedem Sandkorn - Von der Leere lernenSilvia Hallensleben Vor einigen, wahrscheinlich doch wieder schon vielen Jahren, waren Wüstenerlebnisse einmal das Nonplusultra westlich-urbaner Reisekultur. Der Sahara-Trip, wie es alternative Reiseführer nennen würden, "ein Muss" im Sozialarbeiter-Lebenslauf.

Von Silvia Hallensleben

Trägt ein Mensch selbst die Verantwortung, wenn er in eine gefährliche Situation gerät und darin umkommt? Lässt es sich vorhersehen, an welchen Orten Gewalt zu erwarten ist?

Von Frank Noack

Bei dem Versuch, internationale Spitzensportveranstaltungen an Land zu ziehen, hat Berlin in letzter Zeit wenig Fortune. Die Olympia-Bewerbung für 2000 geriet zur Blamage, die Eishockey-Weltmeisterschaft 2001 geht an Berlin vorbei, die Beteiligung an der Fußball-WM 2006 ist eine Zitterpartie, und jetzt wurden die Bewerbungsfristen für die Leichathletik-Weltmeisterschaft 2005 verpasst.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Sieben Wochen nach dem Anschlag auf einen türkischen Döner-Imbiss in Woltersdorf sind schon knapp 10 700 Mark gespendet worden. Zusätzlich zu den 2221,67 Mark, die Imbissbetreiber Ismail Barut Anfang Februar überreicht bekommen hatte, gingen bei der Berliner Amadeu Antonio Stiftung bis zum Ende letzter Woche 3475 Mark ein.

Von Frank Jansen

Kinderfreundlichkeit, Kultur und die Integration von Behinderten vereint seit zehn Jahren das "Charlottchen" an der Droysenstraße 1 unter einem Dach. In dieser Woche feiern das Restaurant und Theater ihr Jubiläum, unter anderem mit einer Party am morgigen Mittwoch: Von 15 Uhr an bietet man ein kostenloses Kuchenbuffet, eine Diskothek und eine "Mini-Playback-Show".

Von Cay Dobberke

26. Januar 1997: Als der Burgtheaterdirektor vor einigen Monaten den Wahlerfolg einer Partei, die bei jeder Gelegenheit demagogisch gegen Schriftsteller und Künstler agitiert, mit einem Zitat aus Thomas Bernhards "Heldenplatz" kommentierte, empörte sich darüber die herrschende Boulevardzeitung Österreichs mit einer dicken Schlagzeile.

Wer schon als Kind Samenschoten zu Rhythmusinstrumenten umfunktioniert, kann eigentlich nur eine musikalische Karriere machen: Dino Saluzzi ist ein berühmter Bandoneonist geworden, den der Film zunächst auf einer Europatour begleitet. Schwarzweiße Bilder zeigen das konzentrierte Gesicht, den nach innen gerichteten Blick, Finger, die Knöpfe drücken, während der Meister das Instrument erklärt.

Von Daniela Sannwald

Wer schon als Kind Samenschoten zu Rhythmusinstrumenten umfunktioniert, kann eigentlich nur eine musikalische Karriere machen: Dino Saluzzi ist ein berühmter Bandoneonist geworden, den der Film zunächst auf einer Europatour begleitet. Schwarzweiße Bilder zeigen das konzentrierte Gesicht, den nach innen gerichteten Blick, Finger, die Knöpfe drücken, während der Meister das Instrument erklärt.

Von Daniela Sannwald

Heute sollen im Kulturausschuss der Bezirksverordnetenversammlung die Weichen für die Zukunft des Spandauer Weihnachtsmarktes gestellt werden. Wie berichtet, hatte die AG Altstadt als bisheriger Ausrichter die vom Bezirksamt geforderte Gründung einer gemeinsamen Veranstaltungs-GmbH mit dem Wirtschaftshof für das laufende Jahr abgelehnt.

Von Rainer W. During

Es war nicht der Luxus, es war die Diskretion, die den 33-Jährigen in die Vier-Sterne-Hotels in Berlin und Potsdam zog. Denn im "Esplanade", "Cecilienhof" oder auf dem Hotelschiff "Viktoria" überließ man dem selbstsicheren Herrn in Anzug und Krawatte kommentarlos ein Zimmer - auch ohne Vorkasse.

Von Katja Füchsel