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Von Cordula Eubel und Matthias Meisner Agent provocateur, so heißt das böse Wort. Bundesregierung, Bundesrat und Bundestag wollen jeden Verdacht zerstreuen, dass es solche gegeben haben könnte – Leute also, die vom Verfassungsschutz erst ermuntert worden sein könnten, Straftaten zu begehen.

Er war Lateinlehrer, und in der Hausgemeinschaft kümmerte er sich ums Zusammenleben. Er mochte Regeln.

Umständehalber, so muss man wohl sagen, steht Peer Augustinski, der gebürtige Berliner, zum ersten Mal vor echtem Berliner Publikum auf der Bühne: „In andern Umständen“ feierte gestern in der Komödie am Kurfürstendamm Premiere. Und Augustinski wechselt darin umstandslos zwischen acht Rollen - verschiedene Kleidung, verschiedener Dialekt.

Norbert Thomma über die Radtour des Rudolf Scharping Der Volksmund hat nicht immer Recht. Der Volksmund sagt beispielsweise, es gäbe keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.

Als die SPD „Linksabweichler“ ausschloss, empörten sich viele. Der Student Retzlaff schrieb keine Aufrufe, keine Flugblätter.

Den säkularisierten Berlinern ist der Sommer die vertrauteste Jahreszeit. Gerne feiern sie heidnische Freiluftfeste und -paraden, die jedes Jahr wiederkehren: Karneval der Kulturen, CSD, Love Parade, Classic Open Air, Heimatklänge.

Totgesagte leben länger – Totgesagtes manchmal auch. Im März schien er mächtig zu wackeln, der „große Q“, wie der mit 1 111 Meter längste Laufsteg der Welt genannt wurde.

Die Leidenschaft der Menschen zum Kako ist mindestens 1000 Jahre älter als bislang angenommen. Das berichten US-Forscher um Jeffrey Hurst von der Lebensmittelfirma Hershey (Pennsylvania) sowie um Terry Powis von der Universität von Texas (Austin) im britischen Wissenschaftsjournal „Nature“ (Band 418, Seite 289).

Karin Hausen, die Leiterin des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Technischen Universität Berlin, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Damit wird die langjährige Auseinandersetzung der Professorin mit Fragen der Geschlechterforschung sowie die nationale und internationale Ausstrahlung ihrer Leistung gewürdigt.

Bei der Abstimmung zum künftigen n des neuen Berliner Bahnhofs auf dem Gelände des ehemaligen Lehrter Bahnhofs liegt Lehrter Bahnhof derzeit vorne, gefolgt von Zentralbahnhof und Hauptbahnhof. Die Abstimmung läuft noch bis 26.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Heiße Wahlkampfzeiten lassen Spitzenpolitiker auch mal ihre gewohnte Umgebung verlassen. So wirbt der bayerische Ministerpräsident nicht nur in seinem Stammland um die Stimmen der Wähler.

Das haben wir nun vom globalisierten Schweinestall: Ein krimineller Zulieferer der Futtermittelindustrie reicht, um die Landwirtschaft in halb Europa lahm zu legen. 1800 Bauernhöfe sind in Deutschland gesperrt, weil sie auf der Kundenliste von Mischfutterproduzenten stehen, die von einer inzwischen bankrotten belgischen Firma hormonverseuchten Zuckersirup gekauft hatten.

Dass der junge Goethe allen Sinnenfreuden zugetan war, hat er in seinen ersten Weimarer Jahren zur Genüge bewiesen. Was er an dichterischen Entwürfen in die Stadt mitbrachte, zeugte von jugendlichem Übermut, Lust an der Provokation und erotischem Gelüst - wie sein „Urfaust".

Ist es das Gefühl eines nahenden Sieges? Das könnte die vollmundigen Erklärungen der CSU in Kloster Banz erklären, sowohl im Hinblick auf die Sache als auch die Personen.

Von Martin Alioth Die Irisch-Republikanische Armee, eine illegale und deshalb geheimnisumwitterte Organisation, hat einen Quantensprung vollführt: Durch ihre Entschuldigung an die Angehörigen ihrer über 1500 Opfer hat sie plötzlich die Mitverantwortung für dreißig Jahre Blutvergießen übernommen. Damit verlässt die IRA die Opferrolle und zeigt sich als Täterin.

Von Ulrike Scheffer Ausgerechnet eine spanische Stadt hat ihren n gegeben für ein Projekt, das die Staaten südlich des Mittelmeeres an die Europäische Union heranführen soll: den Barcelona-Prozess. 1995 vereinbarten die EU und insgesamt zwölf Staaten rund um das Mittelmeer (Algerien, Tunesien, Ägypten, Marokko, Israel, Palästina, Jordanien, Syrien, Libanon, Türkei, Zypern, Malta) eine „Zone der Stabilität und Prosperität" zu gründen.

JAZZ Eigentlich könnten es sich die wirklich guten Jazzsängerinnen ganz einfach machen. Ihre Begleitband könnten sie zuhause lassen, ihre Songs zurück in die Schublade stecken.

Von Michael Rosentritt Kaprun. Die Nacht hatte sich gerade über Kaprun, einem Urlauberörtchen am Fuße des Kitzsteinhorns, verzogen, da war es auch schon vorbei mit der Herrlichkeit.

Um zwei saß er im Gugelhof, um sechs im Müller-Lüdenscheidt. Da trank er, da schrieb er, da trafen ihn die Leute.

Von Sabine Beikler und Barbara Junge Eines zumindest hat die umstrittene „Initiative Berliner Bankenskandal“ errreicht: Die Stadt diskutiert wieder über die Bankenkrise und das Geschäftsgebaren der Bankgesellschaft – sowie über die politischen Mittel der Initiative. Politiker aller Parteien streiten sich über die Legitimität der Nennung von Anteilseignern der Fonds.

Ein Schloss wollen sie nicht haben, die 14 Künstler und Architekten, die jetzt eigene Entwürfe zur Schlossplatzgestaltung in Mitte vorstellen. Zu sehen sind sie jetzt anlässlich des Architektur-Weltkongresses in Berlin im Georg-Kolbe-Museum.

Von Andrea Nüsse Vier Wochen lang hatte die Welt den Eindruck, als sei in Palästina Ruhe eingekehrt. Es gab keine Meldungen von palästinensischen Anschlägen, und bis auf die Zerstörung des Sitzes der Autonomiebehörde in Hebron wurde kaum über israelische Militärangriffe berichtet.

Berlin. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Verteidigungsminister Rudolf Scharping gefeuert und ihn durch SPD-Fraktionschef Peter Struck ersetzt.

Die Spekulationssteuer (siehe Bericht Seite 15) ist eine Einkommensteuer auf Gewinne aus Börsengeschäften. Sie soll kurzfristige Finanztransaktionen eindämmen, ohne die Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte zu beeinträchtigen.

Die Metropole und die weite Mark: Es verwundert nicht, dass es auch im Kriminalitätsgeschehen und in dessen Bekämpfung spürbare Unterschiede gibt. So liegt die Aufklärungsquote der Brandenburger Polizei bei 56,9 Prozent aller registrierten Straftaten, in Berlin bei 49,8 Prozent.

Von Daniel Rhee-Piening Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres werden heute die Aktionäre der Bankgesellschaft zusammenkommen und über das Desaster des Konzerns debattieren. Verglichen mit der Situation vor einem Jahr hat sich die Lage des Unternehmens zwar dramatisch verschlechtert.

Von Sandra Dassler Potsdam. Viele hatten es schon am vergangenen Dienstag befürchtet: In vier Tonnen eines Futtermittels, das im Juni aus den Niederlanden an eine südbrandenburgische Firma geliefert wurde, war das verbotene Wachstumshormon Medroxy-Progesteron-Acetat (MPA) enthalten.

Ein Arzt, der in der Liste der Anteilseigner genannt wird, empfindet Peter Grottians Initiative als „Unding“. Seine Patienten könnten ihn jetzt für kriminell halten, fürchtet der Mediziner.

Von Barbara Junge und Daniel Rhee-Piening Der 86-Jährige winkt ab. Nein, mitdemonstrieren will er nicht, dazu fühlt er sich zu alt.

Das Publikum hielt es am Mittwochabend kaum auf seinen Plätzen, als die Tänzer des Alvin Ailey Dance Theaters zum Schlussapplaus auf die Bühne der Staatsoper traten. Die weltberühmte amerikanische Ballett-Truppe gibt in Berlin derzeit ihr einziges Gastspiel in Deutschland.

Keine steife Abendgesellschaft in gestyltem Outfit, sondern Mädchen und Jungen in luftigen Kleidchen, Jeans und T-Shirts – die Jüngsten fast noch im Kleinkinderalter – belebten am Mittwochabend das Haus der Dresdner Bank am Pariser Platz. Dorthin hatte deren Chef, Hans-Jürgen Bartsch, 25 Kinder von New Yorker Feuerwehrleuten, die nach dem Anschlag auf das World Trade Center ums Leben kamen, eingeladen.

Spandau. Uferhäuser mit Auto- und Bootsgarage und eine schwimmende Siedlung großer Hausboote könnten künftig das Bild des Spandauer Süd- und Oberhafens prägen.

Von Johannes Hofele Einen Liebhaber stellt man sich gemeinhin als feurigen Don Juan vor. Man vermutet ihn auch in romantischer Umgebung, und nicht in den trockenen Gefilden des Steuerrechts.