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Der Kinobesuch in Deutschland ist nach dem Anschlag auf Amerika um etwa die Hälfte eingebrochen. Wie die Marktbeobachter von AC Nielsen EDI in München mitteilen, gingen am Dienstag, einem sonst wegen der in vielen Kinos halbierten Eintrittspreise besonders attraktiven Wochentag, nur 318 000 Menschen ins Kino (in den Vorwochen jeweils rund 560 000).

"160 Kulturen in einem Kiez" steht auf einem Faltblatt im Interkulturellen Haus. Auf dem Wandgemälde neben der offenen Eingangstür laden fröhliche Gesichter aller Hautfarben die Besucher ein.

Von Stephan Wiehler

Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg haben gestern Vorwürfe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zurückgewiesen, der Senat rede die Sicherheitslage in der Hauptstadt schön. "Diese Äußerung ist verantwortungslos", sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nach einer Sitzung des Koordinierungsrats beider Landesregierungen.

Die Terroranschläge in den USA hinterlassen bei den Luftfahrtgesellschaften weltweit tiefe Spuren. Zwar gab es am Freitag schon wieder vereinzelt Flüge aus den USA nach Europa, der Schock über die Attentate wird die ohnehin schwierige Lage der Branche aber noch verschärfen.

Markant ragten die Twin Towers in der Werbung für "Pall Mall" noch auf einem Plakat in der Stadt in den Himmel. Den entsprechenden Spot der Zigarettenmarke sehen die Kino-Zuschauer jetzt seit dem schrecklichen Terror-Anschlag in New York aber nicht mehr.

Erst war es inoffiziell, nun folgte die offizielle Bestätigung: Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen überlässt in der kommenden Saison seinen Platz bei Mercedes seinem finnischen Landsmann Kimi Räikkönen. Dieser wird zusammen mit David Coulthard für die Silberpfeile an den Start gehen.

Von Karin Sturm

Beinahe wären die Börsianer schon wieder zur Tagesordnung übergegangen, dann hat ihnen der Aktienmarkt am Freitag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach dem Kurseinbruch am Dienstag registrierten die Marktteilnehmer am Mittwoch und am Donnerstag mit Staunen einen leichten Kursanstieg.

Mit hektischen Kursausschlägen haben die Finanzmärkte am Freitag auf die zunehmende Angst vor militärischen Vergeltungsaktionen der USA und ihren möglichen Folgen auch auf den Nahost-Konflikt reagiert. In Deutschland sackte das Börsenbarometer Dax um über sechs Prozent auf 4115,98 und damit auf den tiefsten Stand seit drei Jahren.

Ohne die Amerikaner wäre die Stadt, die Berlin heute ist, nicht denkbar. Hier noch mehr als anderswo haben die Menschen Grund, ihrer Dankbarkeit und Solidarität Ausdruck zu verleihen.

Von Elisabeth Binder

Detlef Kaminski hatte sich am vergangenen Sonntag ein wenig unglücklich ausgedrückt. "Wenn du auswärts einen Punkt holst und zu Hause gewinnst, dann bist du am Ende aufgestiegen", sagte der Präsident des Fußballzweitligisten Babelsberg 03.

Von André Görke

Das Kulturleben, das in New York in den Tagen seit der Katastrophe am World Trade Center fast völlig zum Erliegen gekommen war, ist am Donnerstag teilweise wieder aufgenommen worden. An den Broadway-Theatern gab es am Abend wieder Vorstellungen, in den Kinos liefen Filme, und im Lincoln Center wurde am Freitag Mozarts "Zauberflöte" zum Saisonbeginn der City Opera gespielt.

Nach einer mäßigen Saison mit verpasster WM-Teilnahme und vorzeitigem EM-Ausscheiden ist die weitere Aufbauhilfe für die deutschen Volleyballer schwer finanzierbar. Die vom ehrgeizigen Bundestrainer Stelian Moculescu geforderte Teilnahme an der Weltliga stellt den Deutschen Volleyball-Verband (DVV) vor Probleme.

Das Mädchen war ganz arglos. Es erzählte in der Grundschulklasse von dem spontanen Fest, das seine palästinensischen Eltern in der letzten Nacht gefeiert hätten, von dem Kuchen, der Musik - und blickte rundum in bestürzte Gesichter.

Von Katja Füchsel

Zwei Angestellte der BVG sind am Donnerstag abend bei einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe junger Männer verletzt worden. Nach Informationen des Tagesspiegels sollen die Angreifer, mutmaßlich arabischer Herkunft, gegen 20 Uhr 55 auf dem U-Bahnhof Gesundbrunnen in deutscher und arabischer Sprache Parolen gerufen haben.

Von Frank Jansen

Für Wendell Alexis ist dies nicht die Zeit, um Basketball zu spielen. Der US-Amerikaner von Alba Berlin sorgt sich um seine Schwägerin, die im World Trade Center arbeitete und seit dem Terror-Anschlag vom Dienstag vermisst wird.

Von Benedikt Voigt

"Alternative Sanierungsstrategien" nennt der Berliner Politikwissenschaftler Peter Grottian seine Ideen zur Haushaltssanierung in Berlin. Laut Grottian, der sich seit Jahren mit der Zukunft des öffentlichen Dienstes befasst, könnten mit "mehr Phantasie und Courage" die Einnahmen des Landes von 2002 bis 2007 mit 4,8 Milliarden Mark erhöht werden, wenn eine kommunale Einkommensteuer von drei Prozent für alle Privathaushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von über 5000 Mark eingeführt werden würde.

Von Sabine Beikler

Senken die Notenbanken in den USA und Europa in den kommenden Tagen die Leitzinsen, um die Weltkonjunktur nach den Terror-Anschlägen vor dem Schlimmsten zu bewahren? Viele Aktienhändler halten eine konzertierte Aktion der obersten Währungshüter Alan Greenspan und Wim Duisenberg für möglich, sogar bereits an diesem Wochenende, bevor die US-Börsen wieder handeln.

Schriftsteller, sagen böse Zungen, sind Leute mit Meinungen, die sie nichts kosten, für die sie aber bezahlt werden. Mag sein: Keine Meinung zu haben, ist jedenfalls ein Privileg, das man sich erkämpfen muss - vor allem, wenn man wie Susan Sontag Amerikas prominenteste Intellektuelle ist und von den Medien tagtäglich als opinion machine eingesetzt werden soll.

Über 200 Jahre ist die New York Stock Exchange (Nyse) alt, die auch als Wall Street bekannt ist. Und seit jeher sind die Geschehnisse auf dem Börsenparkett aufs Engste mit der amerikanischen Geschichte verbunden: Bürger- und Weltkriege, Vietnam und Irak, Kennedy und Nixon haben an der Wall Street Spuren hinterlassen.

Es gibt dieser Tage wichtigere Dinge als Sport. Beim gestrigen Spiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen den Capitals und den Revier Löwen in der Deutschlandhalle wurde auf Musik verzichtet.

Von Claus Vetter

Als Limit wird in der Börsensprache die Grenze verstanden, die der Käufer oder Verkäufer dem Makler setzt. Es ist ein vorgeschriebener Kurs, über dem nicht gekauft oder unter dem nicht verkauft werden darf.

Kado Isaburô gehört zu den großen Lackkünstlern Japans, und der Umgang mit dem "Urushi", dem zähen, karamelfarbigen Saft des Lackbaums, hat in Asien eine lange Tradition. Schon seit dem vierten vorchristlichen Jahrtausend werden in Japan Ess- und Trinkgefäße, Dosen, Kästen, Truhen mit Schichten aus Lack überzogen.

Von Moritz Schuller

Nach mehrjährigen Restaurierungsarbeiten ist der Normannische Turm auf dem Potsdamer Ruinenberg ab morgen wieder zugänglich. Von dem mittelalterlich anmutenden Bauwerk hat man einen wunderbaren Blick auf die Landeshauptstadt, Schloss und Park Sanssouci und das Buga-Gelände.

Der aktuelle Bezug kam unerwartet und fügt sich den Bildern hinzu. Die Fotografin selbst aber zögert, die Porträt-Serie aus dem letzten Jahr von der neuen politischen Lage überlagern zu lassen.

Gesucht wurde Astrid Lindgren (geboren 1907 in Vimmerby), die wohl bekannteste Kinderbuchautorin der Welt. Mit Büchern wie Pippi Langstrumpf oder Kalle Blomquist erschrieb sie sich die Herzen aller Altersklassen.

"Bergbaufolgelandschaften" nennt man in der Niederlausitz, was der über Jahrhunderte betriebene Abbau von Braukohle zurück gelassen hat: Eine zerstörte Landschaft, unwirtlich und vegetationslos. Der Tagebergbau hat ganze Regionen in eine Abfolge riesiger Erdlöcher mit steilen Abbruchkanten, Abraumberge mit Grundwasserseen verwandelt.

Trotz großer Betroffenheit über die Terroranschläge in den USA wird in Brandenburg eine gewisse Zurückhaltung und auch Unsicherheit bei den Trauerbekundungen beobachtet.Die Erschütterung sei groß, aber sie äußere sich stiller, kommentierte der Cottbuser Generalsuperintendent und Vorsitzende des Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rolf Wischnath, diese Eindrücke.

Zur Eröffnung der Ausstellung kündigten Joachim Blank und Karl Heinz Jeron Arbeiten an, die es noch gar nicht gibt: Das Berliner Künstlerduo hat gemeinsam mit Gerrit Gohlke vom Medienlabor des Künstlerhaus Bethanien ein Konzept entwickelt, dessen Resultat erst im Oktober zu sehen sein wird. Gefordert ist zunächst das Publikum.

Von Claudia Wahjudi

Er ist ein intellektuelles Multitalent: Rechtsanwalt, Filmemacher, Autor, Interviewer. Zudem ist Alexander Kluge, 69, verantwortlich für Sendungen wie "10 vor 11" (RTL) und "News & Stories" (Sat 1); er gründete die Firma DCTP, zu deren Programm "Stern TV" und "Spiegel TV" gehören.