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Erinnern wir uns: Gerade ein Vierteljahrhundert ist es her, da glaubte man, durch Kritik und soziale Veränderung eine von Zwängen befreite, demokratische Gesellschaft herbeiführen zu können. Systemkritik, Dialektik und Emanzipation waren die Schlüsselbegriffe einer Allianz aus Sozialforschern, Psychologen und Pädagogen, deren veränderungsfrohe Energien von dem Credo getragen wurden, dass das Sein das Bewusstsein bestimme.

Die Idee zu einem Wörterbuch der ästhetischen Grundbegriffe entstand Mitte der achtziger Jahre am Zentralinstitut für Lite-raturgeschichte der Ostberliner Akademie der Wissenschaften. Mit der Ankündigung des Vorhabens verbanden sich für in der DDR arbeitende Geisteswissenschaftler ge-wisse Hoffnungen, weil das Projekt Mög-lichkeiten versprach, einen vorgegebenen Kanon ästhetischer Wertmaßstäbe, der sich aus einer parteipolitisch sanktionierten Be-grifflichkeit herleitete, wesentlich zu erwei-tern.

SETI, kurz für Search for Extraterrestrial Intelligence (Suche nach außerirdischer Intelligenz) ist der Oberbegriff für eine ganze Reihe von Projekten, mit denen Wissenschaftler und freiwillige Helfer seit 1960 die Suche nach Funksignalen aus dem All betreiben. Größte Anlage ist das Radioteleskop in Arecibo mit einem Durchmesser von 305 Metern.

Allmählich ist es kein Geheimtipp mehr: In Groß Leuthen wird heute das achte Rohkunstbau-Festival eröffnet, eine Ausstellung, die inzwischen als die erfolgreichste freie Schau zeitgenössischer Kunst gilt. Im schönen Wasserschloss Groß Leuthen zeigen zehn Künstler bis zum 30.

Kursänderung in Sachen Großflughafen: Nachdem das Angebot für die Errichtung von Schönefeld deutlich geringer ausfiel als erwartet, schließt die rot-grüne Regierung in Berlin einen Verzicht auf die bisher geforderte Privatisierung nicht mehr aus. Nach Angaben des verkehrspolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Christian Gaebler, liegt die Offerte des Bewerberkonsortiums, dass den Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) privatwirtschaftlich errichten soll, noch unter den bisher genannten 300 bis 400 Millionen Mark.

Ungefähr zwei Wochen gibt es in der Mitte des Sommers, in denen der Hype um die neue Berliner Gründerzeitgesellschaft ein wenig abflaut und man eine Ahnung davon bekommen kann, wie gesellschaftliches Leben anderswo funktioniert.Hier ist es doch normalerweise so: Abend für Abend trifft sich die Hauptstadtgesellschaft in Gründung an wechselnden Orten.

Von Elisabeth Binder

Die Staatsanwaltschaft Neuruppin spricht von "Blutrausch": Zwei junge Männer haben in der Nacht zu Freitag in Wittenberge einen 61-Jährigen in seiner Wohnung zu Tode geprügelt. Die Täter, der 18 Jahre alte Christian K.

Von Frank Jansen

Nur einen Tag nach der Vorstellung der Berater von Frank Steffel haben dem CDU-Spitzenkandidaten am Freitag zwei Teilnehmer die Mitarbeit aufgekündigt. Der Präsident des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN), Eckhart Beleites, und der Bürgerrechtler Wolfgang Templin begründeten ihren Ausstieg aus dem von der CDU initiierten Gesprächskreis "Innere Einheit" damit, sich nicht vor den Wahlkampfkarren der CDU spannen lassen zu wollen.

Von Christian Tretbar

Herodot mochte die Perser nicht sonderlich: "Dem Wein sind sie sehr ergeben, aber es schickt sich nicht, in Gegenwart anderer sich zu übergeben oder sein Wasser abzuschlagen", schreibt der griechische Übervater aller Historiker. Kein Volk neige so "zu Fremdtümelei wie die Perser.

Von Ingo Bach

Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, hat beklagt, dass sich die Schulen in den neuen Ländern zu wenig mit der SED-Diktatur auseinander setzten. Dies sei um so unverständlicher, als bei vielen Jugendlichen ein zunehmendes Interesse an dem Thema zu beobachten sei.

Seit Wochen streitet die Wissenschaft, dabei sitzen die wahren Troia-Experten bei der DaimlerChrysler AG: "Troia war zu seiner Zeit nicht nur Handelsmetropole an der Schnittstelle zwischen Asien und Europa, sondern auch ein Ort des kulturellen Austausches." Das verkündet eine kleine Tafel in der Ausstellung "Troia - Traum und Wirklichkeit", die der Automobilkonzern im Braunschweigischen Landesmuseum hat aufhängen lassen.

Von Moritz Schuller

Im Training am Donnerstag hat Rob Maas von bevorstehenden Veränderungen nichts gemerkt. Ob er spielen werde, am Sonnabend beim SC Freiburg?

Von Stefan Hermanns

Im Nahen Osten hielten die Menschen in der Nacht zum Freitag den Atem an. Nach dem Selbstmordattentat auf eine Pizzeria in Jerusalem, nach den 16 Toten und den Bildern von blutüberströmten Menschen musste man erwarten, was nach der nahöstlichen Vergeltungslogik unausweichlich schien: einen verheerenden Angriff auf Stellungen der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Von Clemens Wergin

Vier mutmaßliche Mitglieder eines polnisch-vietnamesischen Schmugglerrings müssen sich seit Freitag wegen Steuerhinterziehung vor dem Landgericht verantworten. Zwei Polen und ein Deutscher sind angeklagt, zwischen August und Dezember vergangenen Jahres 20 Millionen Zigaretten unter Tarnladungen von Polen nach Deutschland geschmuggelt und an vietnamesische Händler übergeben zu haben.

Vor dem Berliner Abgeordnetenhaus steht seit Freitag eine symbolische Mauer mit Fotos aus der Zeit des Mauerbaus. Die 55 überlebensgroßen Bilder zeigen Bauarbeiter bei der Errichtung der Mauer, den Kontrollpunkt Checkpoint Charlie und den Todesstreifen zwischen Ost- und West-Berlin.

Zum Ende seines ersten großen Auftritts äußerte Sebastian Kehl noch einen Wunsch in eigener Sache. Er habe "die Bitte an die Medien, den Ball flach zu halten", sagte Kehl zu den Journalisten im Bremer Weserstadion.

Von Stefan Hermanns

Das Spanische dominierte eindeutig die Pausengespräche, ganz so, als habe das Joven Orquesta Nacional de Espana die eigene Claque von der iberischen Halbinsel gleich mitgebracht. Unter dem manchmal etwas affektiert wirkenden Dirigat Edmon Colomers eröffnete man mit der deutschen Erstaufführung einer Komposition des baskischen Komponisten Ramon Lazkano "Zur-Haitz", einer Art musikalischer Dichtung über mineralische und organische Begriffe.

Vor zwei Monaten klang das alles noch viel versprechend: das deutsche Basketball-Nationalteam plus Dirk Nowitzki plus Shawn Bradley, die beiden Spieler aus der nordamerikanischen Profiliga NBA - das könnte eine starke Mixtur für die Europameisterschaft in der Türkei (31. August bis 9.

Von Benedikt Voigt

Vom Delfin bis zum Warzenschwein, Männchen wie Weibchen tun es mit Wonne. Von Großen Tümmlern - einer Delfinart, ist inzwischen bekannt, dass drei Viertel der Männchen in einer homosexuellen Gemeinschaft leben.

Mit der Schließung des Orienthauses hat die israelische Regierung in den Augen der arabischen Welt eine "rote Linie" übertreten. So wie das Heiligtum Haram al-Sharif den religiösen Anspruch der Moslems auf Ost-Jerusalem symbolisiert, steht das bis zu seinem Tode Ende Mai von Faisal Husseini geleitete Orienthaus für den politischen Anspruch der Palästinenser auf Ost-Jerusalem.

Von Andrea Nüsse

Führende Sozialdemokraten in Berlin und auf Bundesebene argumentieren eigenwillig zwiespältig, wenn es um den politischen Schulterschluss mit der PDS geht. Eigentlich gehe es ja um eine ganz andere Frage, nämlich um die Ablösung der völlig zerrütteten Großen Koalition in Berlin durch ein neues Politikangebot.

In seinem "Lesebuch für Städtebewohner" hat Brecht so etwas wie ein Lyrik der Globalisierung erprobt. Coole Verse in freien, schmiegsamen Rhythmen, die das Ende aller humanistischen Sentimentalität verkünden.

Christian Thomas und Paul Sonderegger vom Russischen Kammertheater verbreiten Friedhofsstimmung - allerdings eine sehr spezielle. Ihre szenische Lesung "LiebesSatirik posthum" folgt Dostojewskis Erzählung "Bobok".

"Die Start-Ziel-Gerade, da geht es immer schön geradeaus", ist die süffisante Antwort, wenn man Bernd Schneider nach seiner Lieblingspassage auf dem Lausitzring fragt. Kein Wunder, hat er doch im letzten Jahr aufgrund wolkenbruchartiger Niederschläge kaum mehr von der Strecke gesehen, bevor das Rennen abgebrochen wurde.

Im Mordfall Julia hat sich der Verdacht gegen einen 33 Jahre alten Nachbarn des Kindes erhärtet. Der Mann war nach Angaben der Polizei mit seinem Auto ganz in der Nähe des Waldes geblitzt worden, in dem die Leiche der Achtjährigen verbrannt wurde.

Zum zweiten Mal in dieser Woche haben amerikanische Flugzeuge Irak bombardiert. Begründung: der irakische Präsident sei eine "regionale Bedrohung".

Von Andrea Nüsse