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Jeder kennt unsere geschichtliche Last, die unvergängliche Schande, kein Tag, an dem sie uns nicht vorgehalten wird.Könnte es sein, daß die Intellektuellen, die sie uns vorhalten, dadurch, daß sie uns die Schande vorhalten, eine Sekunde lang der Illusion verfallen, sie hätten sich, weil sie wieder im grausamen Erinnerungsdienst gearbeitet haben, ein wenig entschuldigt, seien für einen Augenblick sogar näher bei den Opfern als bei den Tätern?

1982 erscheint in Deutschland West und Ost Fühmanns großer Essay über die Dichtung Georg Trakls "Vor Feuerschlünden" (im Westen unter dem Titel "Der Sturz des Engels").1983 nimmt Fühmann die Arbeit an seinem "Bergwerk"-Romanprojekt wieder auf, intensiver als je zuvor.

Der fast 75jährige Menahem Pressler ist nicht nur ein witziger, sondern auch wagemutiger Mann.Der aus Magdeburg stammende Pianist, der seit 1955 ununterbrochen die führende Rolle beim berühmten Beaux Arts Trio spielt, trat beim jüngsten Konzert dieses amerikanischen Spitzenensembles im Kammermusiksaal der Philharmonie nun zum wiederholten Male mit zwei neuen Streichern in Erscheinung!

BERLIN .Sollte die Deutsche Bahn AG, wie derzeit geplant, ein Gästehaus in einem Teil des Hamburger Bahnhofs unterbringen, droht der Kunstsammler Erich Marx, seine Sammlung zeitgenössischer Kunst, das Kernstück der gesamten Ausstellung, zurückzuziehen.

Von Sigrid Kneist

Man kannte Thomas Strittmatter als Schilderer dörflicher Welten, in denen der Nationalsozialismus das karge bißchen Menschlichkeit zertrat, als Erfinder erdschwerer Gestalten."Viehjud Levi" oder "Polenweiher" hießen diese Stücke, mit denen er rasch in die Tradition von Horváth und Marieluise Fleißer geriet.

MOSKAU (mzi/HB).Einen Tag vor dem Beginn der Gespräche mit einer Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist der russische Ministerpräsident Jewgenij Primakow Befürchtungen entgegengetreten, die neue Regierung werde ihre Finanzprobleme vor allem mit Hilfe der Notenpresse lösen.

Die Biedermeier-Damen, die 1828 der Premiere von Heinrich Marschners neuester Oper beiwohnten, dürften sich wohlig gegruselt haben: Bekamen sie im "Vampyr" doch einen blutdürstenden Wiedergänger präsentiert, der zum eigenen Überleben gleich drei ihrer Geschlechtsgenossinnen innerhalb eines Tages verführen und aussaugen muß.Einen ins Negative verstärkten Don Giovanni gewissermaßen, der wie sein berühmter Aristokratenkollege am Schluß in die Hölle expediert wird.

Man kommt nicht umhin, ihn zu mögen.Diesen älteren Herrn mit den leuchtenden Augen, der da so begeistert von seiner Musik erzählt.

Die Gratwanderung zwischen Wahn und Genie gehört zu den Mythologien der Moderne.Als Künstler muß man entweder verrückt werden oder seinem Leben selbst ein Ende setzen, um in seinem Geheimnis unsterblich zu werden.

Viele Wähler machen sich überhaupt nicht klar, was sie mit ihrer Stimme alles anrichten.Die Abwahl der unionsgeführten Bundesregierung kann sich für die betroffenen Ministerinnen und Minister sowie den Bundeskanzler noch als ein schwerer Schlag herausstellen, wenn sie von einem Tag auf den anderen ihre hohe Verantwortung verlieren.

Von Andreas Oswald

Während in Berlin die jungen Wilden des britischen und amerikanischen Theaters auf die Pauke hauen, zeigen in London die Senioren, daß auch mit ihnen noch zu rechnen ist.An zwei aufeinanderfolgenden Abenden hatten auf den beiden Bühnen, die in der Kritikergunst ganz oben stehen, dem Almeida und dem Royal Court Theatre, neue Stücke von Edward Albee und David Hare Premiere.

Genaugenommen beginnt die Inszenierung bereits vor der eigentlichen Show: Die Theaterbesucher des Stückes Fahles Ende kleiner Begierden: Han und Amin von Jürg Laederach (weitere Aufführungen am 24., 25.

"Ich bin nur ein Schauspieler": Minetti sagte diesen Satz in einem nächtlichen Gespräch, damals in Bochum während der Proben zum "Weltverbesserer".Er kroch mit diesen suchend, tastend hervorgestoßenen Worten in sich hinein.