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Die letzte Entscheidung über die umstrittene Tiefgarage unter dem Berliner Bebelplatz und seinem an die Bücherverbrennung der Nazis erinnernden Mahnmal ist noch nicht gefallen. Die für diesen Sommer geplante Erteilung der Baugenehmigung verzögert sich.

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen ist in der Region Königs Wusterhausen ein Brandanschlag verübt worden, für den möglicherweise Rechtsextremisten verantwortlich sind. In der Nacht zu gestern warfen Unbekannte mehrere Flaschen mit brennbarer Flüssigkeit auf eine Wohnwagensiedlung von Roma an der Grenze zwischen Wildau und Königs Wusterhausen.

Von Frank Jansen

Die Geschichte des Films ist reich an Adaptionen epischer und dramatischer Dichtungen, die Lyrik hingegen wurde von den Regisseuren und Drehbuchschreibern eher links liegen gelassen. Mangels dramatischen Potenzials in den meisten Gedichten ist das ja auch verständlich, von Sonderformen wie der Ballade einmal abgesehen.

Von Andreas Conrad

In einer Zeit, in der der Wertehaushalt der SPD sich ziemlich beweglich darstellt, kann man über die Bedeutung ihrer Grundwertekommission streiten. Aber zum Zeichen-Geben sollte das Gremium immer noch gut sein - zumal dann, wenn jemand wie Richard Schröder es dafür nutzt, indem er sich aus ihm zurückzieht.

Das wurde ja auch wirklich Zeit. Wir Frauen werden dem Sportartikelhersteller Nike und seiner geballten Präsenz an der Tauentzienstraße in dieser Woche einmal mehr einen Besuch abstatten müssen.

Von Tanja Buntrock

Auf dem Jerusalemer Tempelberg lagen auch am Tag nach den schweren Unruhen noch viele Steine herum, doch im Gegensatz zu früheren Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei gab es diesmal keine Blutlachen, auf welche Trauerkränze gelegt wurden. Die israelische Polizei hatte nämlich aus ihren schweren Fehlern gelernt: Zwar hat sie erneut, nach Steinewürfen palästinensischer Jugendlicher auf jüdische Beter an der Klagemauer, den Tempelberg gestürmt, doch vermied sie dabei peinlichst ein Blutvergießen.

Von Charles A. Landsmann

Zum ersten Mal in der deutschen Pressegeschichte hat ein Unternehmen die Farbe einer Zeitungstitelseite gekauft. "Die Welt" erscheint im Auftrag des Anzeigenkunden und Internet-Providers AOL am kommenden Samstag bundesweit mit einer blauen Seite Eins, wie der Axel Springer Verlag am Montag mitteilte.

Obwohl man heute eher von Chansonsängern als von Liedermachern spricht, sitzt Peter Furtner mit der libertären Protesthaltung eines frühen Konstantin Wecker am Klavier. Fordert auf: "Leb einfach dein Leben", erteilt dem Leistungsdruck eine Absage.

Das wäre doch ein witziges Wortspiel gewesen, wenn Siegfried Wagner, des Meisters Sohn, seinen Spross Wotan genannt hätte und nicht Wolfgang - in augenzwinkernder Umkehr der Erbfolge, wie sie Urvater Richard im "Ring des Nibelungen" angelegt hat. Doch auch ohne den Namen des Großgotts fühlt sich Wolfgang Wagner als Herrscher auf dem Hügel, dem allein die Entscheidung darüber zukommt, wer ihm nachfolgen möge.

Jean Dubuffet benötigte mehrere Anläufe, bis seine Bilder und Skulpturen den Weg in die großen Museen und Sammlungen der Welt gefunden hatten. Der heute vor hundert Jahren in Le Havre geborene Sohn eines Weinhändlers hatte die Vierzig schon überschritten, als er - halbherziger Gefolgsmann der Kubisten wie der Surrealisten - 1942 endlich zu einer eigenen Handschrift fand: Malereien entstanden nun, die wie der "Hochdekorierte Akt" durch bunt-infantilen Malduktus überraschten.

Ein feines Schmankerl wird dem Jazz-Kenner ab heute im A Trane präsentiert: die deutsch-amerikanisch-türkische Jazz-Kollaboration von Ernst Bier, Mack Goldsbury und Matthias Bätzel mit Önder Focan. Während die Ersteren dem Berliner Publikum durch zahllose Clubauftritte ein Begriff sein dürften, ist Focan (Foto) hier zu Lande noch weitgehend unbekannt.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hat die Zeit vor der Abreise in den Sommerurlaub gut genutzt. Kaum ein Tag verging, ohne dass die unter Druck geratene Politikerin sich zur Zukunft des Gesundheitswesens geäußert hat.

Der Theologe Richard Schröder, einer der prominentesten ostdeutschen Sozialdemokraten, hat seine eigenen Genossen mit dem Austritt aus der SPD-Grundwertekommission irritiert. Für Aufsehen sorgte besonders der Eindruck, sein Austritt aus der Kommission hänge mit dem Kurs seiner Partei zur PDS zusammen.

Von Matthias Meisner

Das Theater Mirakulum zeichnet sich durch besondere Vielfalt nicht nur der Stücke, sondern auch der Spieltechniken aus: Neben Marionetten- und Handpuppen kommen traditionelle Stabpuppen zum Einsatz, heute in einem Farbschemenspiel - sozusagen die orientalisch-kolorierte Variante des Schattenspiels. Zuschauern ab 4 Jahren erzählt das altrussische Volksmärchen "Vier mutige Freunde" von zwei tierischen Cliquen, die sich gar nicht mögen: Frosch, Maus, Hahn und Igel sind die "Guten", Fuchs, Wolf und Bär die "Bösen".

Vor zu hohen Erwartungen hat bereits der ehemalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen gewarnt. Und dabei hat er gewusst, von was er sprach, denn er ist noch immer formal Vorsitzender des Aufsichtsrats der Flughafengesellschaft, die privatisiert werden soll.

So haben wir uns das immer gedacht. So, wie sich der Bundesinnenminister und auch die FDP das vorstellen, so muss das mit der Zuwanderung funktionieren: Deutschland braucht Immigration, weil weniger Menschen geboren werden als sterben.

Schon in seinem letzten Buch, "Der große Kater", hat sich der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann mit seiner Familiengeschichte auseinandergesetzt: sein Vater, ehemaliger Bundespräsident, wurde dort literarisch verfremdet in Szene gesetzt. In seiner neuen Novelle, "Fräulein Stark", erschienen im Züricher Ammann Verlag (192 Seiten, 38 Mark), kommt jetzt kaum verhüllt Hürlimanns Onkel vor, Johannes Duft mit wahrem Namen, lange Jahre Bibliothekar in der hehren Stiftsbibliothek von St.

Der Straßenverkehr in Brandenburg hat in den ersten sechs Monaten des Jahres weniger Opfer gefordert. Nach Angaben des Innenministeriums kamen im ersten Halbjahr 2001 bei Unfällen 155 Menschen ums Leben.

Ozon ist ein aggressives Gas, das bei empfindlichen Menschen zu Reizungen der Augen und der Atmungsorgane führt. Zudem trägt es zum Treibhauseffekt bei.

Von Dagmar Dehmer

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) schließt nicht aus, dass es trotz der geplanten Einzelreformen der Regierung im Gesundheitssystem zu weiteren Beitragserhöhungen kommt. "Ich kann nicht sagen, wie sich die Beiträge entwickeln werden", sagte sie am Montag in Berlin.

Auf dem Bahnhof im fernöstlichen Chabarowsk standen sich TV-Teams eine halbe Nacht lang die Füße platt. Vergeblich: Der in Japan gebaute Panzerzug des "Großen Führers", wie der offizielle Titel des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il lautet, hielt nur kurz mit fauchender Lok und voll aufgedrehten Scheinwerfern, ohne das jemand ausstieg.

Von Elke Windisch

Petra Prochaskova war russischen Behörden lange ein Dorn im Auge. Die Tschechin, die über zehn Jahre in Moskau als Korrespondentin für einen unabhängigen Prager TV-Kanal tätig war, ignorierte die vom Kreml verfügten Beschränkungen für ausländische Berichterstatter in Tschetschenien und kam dadurch zu Bildern, die Moskau der Öffentlichkeit gerne vorenthalten hätte.

Von Elke Windisch

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat den Polizeieinsatz beim G-8-Gipfel in Genua gegen Kritik aus dem In- und Ausland verteidigt. "Ich stehe wie die übergroße Mehrheit der Italiener auf der Seite der Einsatzkräfte, die mit Mut und trotz Gefahren für die eigene Unversehrtheit das Gesetz, den Staat und alle Bürger verteidigt haben", sagte Berlusconi der Zeitung "La Repubblica".

Das könnte den Deutschen bekannt vorkommen: Die Partei gilt als rückwärtsgewandt, ist in den Augen vieler Bürger nicht bereit zu mutigem Umdenken. Der Spitzenkandidat aber ist ein Publikumsliebling, hat das Image eines Reformers ganz auf der Höhe der Zeit - obwohl er bisher nicht so richtig klar gemacht hat, wo er ansetzen und was er konkret ändern möchte.

Von Christoph von Marschall

Protestantische Paramilitärs haben in Nordirland einen 18-jährigen Protestanten erschossen, den sie für einen Katholiken hielten. Ein weiterer Jugendlicher wurde bei der Attacke in der Nacht zum Montag in dem Dorf Glengormley nördlich von Belfast verletzt.

Israelische Kampfhubschrauber haben am Montag mit Raketen das Hauptquartier der palästinensischen Polizei in Gaza-Stadt angegriffen. Bei dem Ziel habe es sich um ein Gebäude gehandelt, in dem Waffen hergestellt worden seien, teilte die Armee in einer Erklärung mit.

Andre Agassi war zum Scherzen aufgelegt. Kein Wunder, schließlich hielt der Amerikaner unter der Sonne Kaliforniens einen Silberpokal sowie einen Scheck über 54 000 Dollar in den Händen, nachdem er seinen großen Rivalen Pete Sampras im Finale des Tennisturniers von Los Angeles 6:4, 6:2 geschlagen hatte.

Jürgen Röber ergriff in aller Aufregung ein Glas abgestandene Cola und sagte: "Die Saison ist noch jung." Er brauchte nicht zu sagen, dass das 0:0 beim FC St.

Von Michael Rosentritt

Japans Nachbarländer China und Südkorea warten nach der Wahl zum Oberhaus mit Spannung darauf, ob der japanische Regierungschef seine Ankündigung wahrmacht, den Yasukuni-Schrein zu besuchen. Das shintoistische Heiligtum mitten in Tokio ehrt neben 2,5 Millionen Japanern, die seit dem 19.

Die Bewohner der Karibik-Insel Vieques haben sich mit großer Mehrheit für ein sofortiges Ende der US-Bombentests auf ihrer Insel ausgesprochen. In einem Referendum stimmten am Sonntag 68 Prozent der Wähler auf dem zum US-Territorium Puerto Rico gehörenden Eiland für den sofortigen Abzug der US-Marine.

Nach mehr als einjähriger Unterbrechung haben der spanische Ministerpräsident José Maria Aznar und der baskische Regionalpräsident Juan José Ibarretxe den Dialog über die Zukunft des Baskenlandes wieder aufgenommen. Aznar und Ibarretxe kamen am Montagabend in Madrid in den Amtsräumen des spanischen Regierungschefs zusammen.

Der japanische Regierungschef Junichiro Koizumi hat mit dem Sieg bei der Oberhauswahl eine erste Schlacht gewonnen, die schwersten stehen ihm jedoch noch bevor. Koizumi weiß, dass er seinen vagen Reformversprechen nun Taten folgen lassen muss.

Das Drama um die Berlin Capitals befindet sich im vielleicht letzten Akt. Bei der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wächst die Verwunderung darüber, dass der vermeintlich starke Mann des Berliner Klubs nicht verhindert, dass sich der letzte Vorhang senkt.

Von Claus Vetter

Edward Gierek, der letzte polnische Kommunistenführer, dem die Massen zujubelten, ist am Wochenende im Alter von 88 Jahren gestorben. Als Gierek im Dezember 1970 an die Spitze der Partei trat, herrschte Aufbruchsstimmung.

Der Kampf um Jerusalem ist in eine neue Phase getreten. Die Al-Aqsa-Intifada hatte im Herbst der umstrittene Besuch Ariel Scharons auf dem Tempelberg ausgelöst.