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Auch eine Woche nach der telefonischen Androhung von "rechtem Terror" hat das brandenburgische Landeskriminalamt die aufgezeichnete Stimme des verdächtigten Berliner Polizisten noch nicht eindeutig identifizieren können. Die Drohung war am Donnerstag Stunden nach dem Bombenanschlag in Düsseldorf beim Polizeipräsidium Potsdam eingegangen.

Von Frank Jansen

Die Frankfurter Strombörse EEX, die am kommenden Dienstag ihren Handel aufnehmen will, setzt nicht auf Wettbewerb sondern auf Konfrontation: "In Deutschland ist kein Platz für zwei Strombörsen", sagte EEX-Vorstand Hans E. Schweickardt dem Tagesspiegel mit Blick auf den bestehenden Stromhandelsplatz in Leipzig (LPX).

Die Deutsche Bahn muss Wettbewerbern einen günstigeren Zugang zu ihrem Schienennetz einräumen. Das Bundeskartellamt hat dem Konzern eine Frist bis Ende August eingeräumt, um sein so genanntes Trassenpreissystem zu überarbeiten, also jene Gebührenordnung, in der festgelegt ist, wieviel Transportunternehmen für die Nutzung der Schienentrassen zahlen müssen.

Nach zweitägigen Harmoniebeteuerungen sind die US-Republikaner am Mittwoch zum Angriff auf die Demokraten übergegangen. Vizepräsidentschaftskandidat Dick Cheney warf der Clinton-Gore-Regierung vor, für eine Ära der "vergeudeten Chancen" verantwortlich zu sein.

Von Robert von Rimscha

Es schien zuerst nicht viel mehr als ein typisches Sommerloch-Thema, doch unversehens entwickelt sich nun in Italien eine hitzige Debatte auch unter hochrangigen Partei- und Regierungsvertretern: Ob man angesichts der ungebrochenen Anlandungen illegaler Zuwanderer nicht das eine oder andere Flüchtlingsboot einfach versenken solle. Schon vor einem Jahr war der Sekretär des Christlich-Demokratischen Zentrums, Pierferdinando Casini, mit diesem wenig christlichen Vorschlag hervorgetreten, hatte sich damals aber allseits und besonders vom Vatikan harte Abfuhren eingehandelt.

Von Werner Raith

Es steht nicht gut um die Architektur der fünfziger, sechziger und zunehmend auch der siebziger Jahre. Vertraute Stadtbilder lösen sich auf, "Kranzler-Eck" hier, "Ahornblatt" auf der Fischerinsel dort; in absehbarer Zeit werden wohl auch "Zentrum am Zoo" und schließlich Alexanderplatz den Weg alles Irdischen gehen.

Von Bernhard Schulz

Insgesamt 626 Dichter und Schriftsteller aus 96 Ländern haben jetzt in einem offenen Brief an die 26 Geberländer des "Plan Colombia", der die Beendigung des kolumbianischen Bürgerkrieges herbeiführen soll, eine "intelligente und friedliche" Lösung des Konflikts gefordert. Die Petition an die Regierungschefs geht zurück auf die Friedensinitiative des kolumbianischen Lyrikers und Poesiefestivalleiters, Fernando Rendón, und 74 internationaler Dichter, die vor einem Monat am Weltpoesiefest im kolumbianischen Medellín teilnahmen.

Das Börsenbarometer für mittelgroße deutsche Unternehmen ist in den letzten Tagen über 4800 Punkte geklettert. Die anziehende Binnenkonjunktur und eine Flucht der Anleger in defensive Werte ist nach Meinung vieler Analysten für die Renaissance des M-Dax verantwortlich.

Hugo Boss übertrifft sich selbst: Anfang des Jahres war der Konzern noch von einem Umsatzanstieg und einer Ergebnissteigerung von jeweils zwölf Prozent ausgegangen. Am Donnerstag legte die Hugo Boss AG, die insgesamt 3253 Mitarbeiter beschäftigt, in Metzingen ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2000 vor.

Von Bas Kast

Der Derby-Freitag steht im Zeichen der fünfjährigen Traber, die heute Abend in Mariendorf ihren vierten Zirkellauf absolvieren. 1999 begeisterte ein bayerischer Hengst die Zuschauer: Shaolin gewann in 1:14,1 über die 1900-Meter-Distanz überlegen vor dem Berliner Thank You.

Die Staatsanwaltschaft Augsburg will den früheren CDU-Schatzmeister Walter Leisler Kiep weiterhin wegen der Millionenspende des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber vor Gericht bringen. Die Anklagebehörde legte am Donnerstag Beschwerde gegen die Entscheidung des Landgerichts Augsburg ein, diesen Teil der Anklage nicht zuzulassen.

Von Robert Birnbaum

In Zeiten großer Aufregung erschallt rasch der Ruf nach harten Maßnahmen. Das war in der Kampfhunde-Debatte zu erleben und auch berechtigt, beim vulkanartigen Ausbruch der Empörung über rechtsextreme Umtriebe ist es ähnlich - und doch anders.

Von Frank Jansen

Für die Fans ist es gar keine Frage. Auf seiner Homepage lässt sie der FC Bayern München derzeit abstimmen, ob denn die aktuelle Mannschaft stärker sei als die des Vorjahres, die immerhin die Meisterschaft und den Pokal gewann.

Das größte Fusionsvorhaben der Gewerkschaftsgeschichte steuert auf einen Eklat zu. Nach monatelangem Streit der Gewerkschaften Öffentlicher Dienst, Transport und Verkehr (ÖTV), IG Medien, Postgewerkschaft, Deutsche Angestellten Gewerkschaft (DAG) und der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) um Strukturen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wird nun die Fusion ohne ÖTV vorbereitet.

Die NPD hat Bayerns Innenminister Günter Beckstein eine Niederlage zugefügt. Nach siebenjährigem Prozessieren hatte die rechtsextreme Partei nun Erfolg mit ihren Klagen gegen das Verbot eines Bundesparteitages, der 1993 im niederbayerischen Pocking abgehalten werden sollte.

Von Frank Jansen

Ahnungslose Mitläufer der rechten Szene sollen in Rheinland-Pfalz in die Gesellschaft zurückgeholt werden, Unverbesserliche dagegen mehr als bisher als große Gefahr für den demokratischen Rechtsstaat geächtet werden. Das sieht ein Aktionsprogramm gegen Rechtsradikalismus vor, das Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) am Donnerstag in Mainz vorstellte.

Die hessische Landtagsopposition sieht eine neue Qualität in der Finanzaffäre der hessischen CDU erreicht. Am Donnerstag beantragten SPD und Grüne eine Sondersitzung des Rechtsausschusses im Landtag, um die im Juli bekannt gewordenen Schwarzgeldzahlungen der Firma Ferrero an die hessische CDU untersuchen zu lassen.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) hat nach Aussage von Sprecherin Petra Marx die Ermittlungen zu den Ursachen des Altlandsberger Busunglücks noch nicht abgeschlossen. "Vorbehaltlich nicht weiterer Beweisanträge werden wir im Spätsommer zu einer Entscheidung kommen, ob die Ermittlungen abgeschlossen sind", sagte Marx gestern.

Von Sabine Beikler

Nur wenige der immerhin 21 Klanginstallationen, die die Hörgalerie Singuhr seit 1996 im Turm der Parochialkirche präsentiert hat, reagierten so schlüssig auf die Architektur des Ausstellungsraumes wie die aktuelle Arbeit von Johannes Oberthür und Martin Supper. Die "Stillegung" der beiden Querarme des Glockengewölbes mit T-förmigem Grundriss durch zwei sehr unterschiedliche Barrieren aus Altbaufenstern greift, wie zuvor nur Dirk Schwibberts "Zwölf Gläser", die Geometrie des Raumes konsequent auf.

Von Volker Straebel

Im Winter 1989/1990 gingen die Bilder aus rumänischen Waisenheimen um die Welt: Sie zeigten Kinder, die völlig verwahrlost waren, nicht mehr gehen und sprechen konnten und den Fotografen mit ihren Exkrementen bewarfen. Durch illegale Abtreibungsversuche ihrer Mütter schwerst mehrfach behinderte Kleinkinder kauerten in unbeheizten Verschlägen.

Von Claudia von Salzen

Die Gelegenheit ist günstig, eine Binsenweisheit auszusprechen, die in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten ist: Ohne Götz Friedrich wäre Oper in Deutschland nicht das, was sie ist. Wie kaum ein anderer Regisseur hat der heute vor 70 Jahren in Naumburg an der Saale geborene Juristensohn die Nachkriegsgeschichte des deutschen Musiktheaters geprägt.

Von Frederik Hanssen

Die größte moslemische Rebellengruppe in Kaschmir hat am Donnerstag die indische Regierung ultimativ aufgefordert, binnen fünf Tagen Verhandlungen über das umstrittene Himalaja-Gebiet aufzunehmen. Einen Tag nach der Massakerserie mit 101 Toten im indischen Unionsland Jammu-Kaschmir sagte der Chef der Hezb-ul Mujahedeen, Sayed Salahuddin, seine Organisation werde die bewaffneten Aktionen wieder aufnehmen, falls Indien nicht bis Dienstagnachmittag (Ortszeit) zu Dreiparteiengesprächen - also unter Einbeziehung Pakistans - bereit sei.

Die 165 Ölarbeiter in Nigeria, die am Montag von militanten Jugendlichen als Geiseln genommen wurden, sollen im Laufe des Donnerstags nach Angaben eines Sprechers des Ölkonzerns Shell frei kommen. Wie Harriamn Essa Oyofo am Donnerstag in der nigerianischen Handelsmetropole Lagos erklärte, hätten die 30 Kidnapper diese Zusage nach Verhandlungen mit dem Konzern gemacht.

Yossi Katz kommt möglicherweise doch nicht als israelischer Botschafter nach Berlin. Ob Katz tatsächlich seine Kandidatur aufrecht erhält, hängt von einer Unterredung mit Ministerpräsident Ehud Barak ab, die in der kommenden Woche stattfinden wird.

Gestern erfolgte die dritte Runde der Nominierung deutscher Sportler für die Olympischen Spiele in Sydney. Das bisherige TeamBADMINTONDamen: Stechmann (Langenfeld), Grether (Uerdingen), Pitro (Regensburg).

Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak setzte am Donnerstagmorgen ein bedeutsames Zeichen: Ungeachtet der Regierungskrise reiste er nach Alexandria zum ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, um mit ihm das Gipfeltreffen von Camp David und den weiteren Verlauf des Friedensprozesses zu besprechen. Barak hatte den Palästinensern eine Beteiligung an der Verwaltung Jerusalems angeboten, dessen Osten sie als Hauptstadt eines eigenen Staates fordern.

Von Charles A. Landsmann

Zum Auftakt gegen KubaEin harter Brocken wartet gleich zum Auftakt des Olympischen Turniers auf die deutschen Volleyballerinnen. Das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) trifft im Eröffnungsspiel am 16.

Bei der Rentenreform spitzt sich die Auseinandersetzung zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Gewerkschaften zu. Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ursula Engelen-Kefer, warf Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) ein Spiel mit "gezinkten Karten" vor.

Etwa 800 bis 1000 Eltern melden sich jedes Jahr beim Evangelischen Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung in Düsseldorf, um ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren. Nur etwa 30 bis 35 Paar reichen dann schließlich auch einen Antrag ein, erklärt Geschäftsführerin Inge Elsässer, die seit 1995 für den Auslandsdienst zuständig ist, der ausschließlich Kinder aus Äthiopien vermittelt.

Von Andrea Nüsse

Wenige Tage nach der Jagd auf zwei Asylbewerber im thüringischen Eisenach ist in Sachsen ein Ausländer angegriffen worden. In einer Regionalbahn von Leipzig nach Torgau beschimpften am späten Mittwochabend fünf Jugendliche einen 31 Jahre alten Inder.

Die erste konkrete Spur nach dem blutigen Sprengstoffanschlag von Düsseldorf hat die Polizei in eine Sackgasse geführt: Nach mehrstündigem Verhör im Düsseldorfer Polizeipräsidium entließen die Ermittler in der Nacht zum Donnerstag einen 34-jährigen Militaria-Händler wieder nach Hause. Gegen den von Nachbarn als rechten "Spinner" bezeichneten Mann bestehe "kein dringender Tatverdacht", sagte Staatsanwalt Johannes Mocken in Düsseldorf.