Jeden Montag im Tagesspiegel: Ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen.Am Sonnabend zeigte sich die Hürriyet enttäuscht.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 03.12.2000
Auch beim 20. Mal hat die Verbrauchermesse OSTPRO am Wochenende wieder die Besucher angezogen.
Wo die Einzelwissenschaften über den Tellerrand ihrer Disziplin hinausschauen und sich ethischen Fragen widmen, ist in der diesjährigen Vorweihnachtszeit die Gendiagnostik und -therapie mit gutem Grund das Thema Nummer eins. Schließlich neigt sich das Jahr, in dessen Mitte die fast vollständige Entschlüsselung des menschlichen Genoms bekannt gegeben wurde.
Kochen gegen den Wahnsinn, fünfte Lieferung. Heute schlagen wir Lachsfilet im Röstimantel auf Gurkenscheiben vor - ein Rezept aus Alexander Herrmanns Buch "Kochzeit", erschienen bei Zabert Sandmann.
Das Rind senkt seinen Kopf in den Futterberg auf dem Stallgang. Von der Mais-Silage darf das Tier so viel fressen, wie es will.
Nach dem Wassereinbruch im größten Büroneubau des Bundestages will die Bundesbaugesellschaft Schadensersatz von den Berliner Wasserbetrieben. Bei der Havarie im Jakob-Kaiser-Haus handele es sich "mit hoher Wahrscheinlichkeit" um einen Fehler der Wasserbetriebe, sagte der Vorsitzende der Bundestagsbaukommission, Dietmar Kansy (CDU), der Zeitung "Die Welt".
Als der einheitliche (klein-)deutsche Nationalstaat geschaffen wurde, saßen August Bebel und Wilhelm Liebknecht im Gefängnis. Von den 1848ern war keiner in Versailles zugegen.
Es soll Leute geben, die sind schon durch ein einziges Adventslichtlein so geblendet, dass sie nicht mal mehr Zeitung lesen können. Für sie und all jene, die sich am Wochenende nicht von den Glühweinständen losreißen konnten, hier noch einmal das Wichtigste der letzten Tage in aller Kürze.
Für den CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer lässt sich die Debatte um die Leitkultur einfach erklären: "Wir haben damit Tabuzonen angegriffen, deshalb gibt es diese allergische Reaktionen." Wie man den inhaltlichen Part der Leitkultur füllt, werde zwar nicht an jedem Stammtisch verstanden, und deshalb müsse man die Diskussion aufrecht erhalten.
Die einzige als Demonstration angemeldete Veranstaltung heute ist ein Hungerstreik von etwa 30 Türken auf dem Alexanderplatz. Damit sollen politische Gefangene in der Türkei unterstützt werden.
Montag: Um 10.30 Uhr gibt Verkehrssenator Strieder die Grünauer Brücke frei.
Edelgard Bulmahn (SPD) ist seit 1998 Bundesbildungs- und forschungsministerin im Kabinett Schröder. In der Opposition war sie bereits Vorsitzende des Bundestags-Bildungsausschusses, dann bildungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion.
Die Tatsache, dass mehrere Regierungen gemeinsam ein Abkommen schließen, heißt noch lange nicht, dass das auch ein gutes Abkommen ist. In der vergangenen Woche haben die EU-Finanzminister gemeinsam ein Hirngespinst gejagt: Sie meinten tatsächlich verhindern zu können, dass die Staatsbürger ihr Erspartes in Steueroasen deponieren.
Vom Essen versteht der Kanzler was. Und von Liebe: Von der Liebe der Wähler zum Essen und zur SPD.
Die Börsen haben andere Sorgen. Ob Al Gore oder George W.
Eine neue Studie über die deutsche Besatzungspolitik in Frankreich. "Années Noires", zu deutsch "Schwarze Jahre", bezeichnet man in Frankreich die Zeit der deutschen Besatzung von 1940 bis 1944.
Kürzlich, im Kanzleramt. Gerhard Schröder und Wolfgang Clement hatten schon eine ganze Weile diskutiert, ohne sich näher gekommen zu sein.
Pikachu ist die Bekannteste der rund 150 Pokémon-Figuren, die in Deutschland täglich den Kindern den Kopf verdrehen. Doch nicht nur hier.
Mit einem Anschlag, einem Skinhead-Konzert und Aufmärschen haben Rechtsextremisten am Wochenende in mehreren Orten Ostdeutschlands die Polizei in Atem gehalten. In Guben wurde zum wiederholten Mal der Gedenkstein für den 1999 von einer Skinhead-Bande zu Tode gehetzten Algerier Omar Ben Noui geschändet.
Chefsache hier, Chefsache da - von Beginn seiner Regierungszeit an begleitet Gerhard Schröder das Schlagwort. Schon als Ministerpräsident in Hannover verprach er, den Kampf gegen Lehrstellenmangel zur Chefsache zu machen.
Die Bundesregierung will den Personalabbau bei der Deutschen Bahn AG ab 2001 mit Zuschüssen unterstützen. "Mit den Mehrerlösen aus dem Verkauf der Eisenbahnerwohnungen von insgesamt 500 Millionen Mark wollen wir auch eine Vorruhestandsregelung mitfinanzieren", kündigte Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) im Magazin "Focus" an.
Mitten im Notar-Termin zur Beurkundung des Kaufvertrages über den Techno Terrain Teltow trumpften die Männer der Unternehmensgruppe Roland Ernst auf: Sie forderten eine Nachbesserung der Kaufverträge. Sie pokerten so hart, dass der Direktor der Treuhand-Anstalt die Zustimmung von ganz oben einholen musste.
Es sah schon nach rot-grünem Frieden aus - mit dem Vorschlag, dass alle Pendler unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels eine einheitliche Pauschale von 80 Pfennig pro Kilometer steuerlich geltend machen sollen, konnten beide Koalitionspartner leben. Manchem erschien die geplante Steuererstattung zu hoch.
Die CDU hat nach Ansicht von Generalsekretär Laurenz Meyer in ihrer Finanzaffäre alle möglichen Fragen aufgeklärt. "Wir haben natürlich alles getan, um die Dinge aufzuklären, soweit sie aufzuklären waren", sagte Meyer am Sonntag im Deutschlandfunk.
Vor dem Hintergrund des Falles Joseph im sächsischen Sebnitz hat die CDU der Bundesregierung vorgeworfen, beim Thema Rechtsextremismus "blinden Aktionismus" zu betreiben und Ostdeutschland als generell rechtsextrem hinzustellen. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer kritisierte am Sonntag, dass im Bundeshaushalt zwei Posten für die Bekämpfung des Rechtsextremismus allein im Osten gedacht seien.
Man kann von Endemol-Chef John de Mol halten, was man will, eines muss man ihm lassen: Wenn er einmal eine Idee hat, und die hatte er mit "Big Brother" zweifellos, dann kennt er keine Grenzen. Im Moment sieht es so aus, würde kaum ein privater Fernsehveranstalter auf "Big Brother" verzichten wollen.
Man muss sich das vorstellen: Das renommierte Wochenblatt "Le Nouvel Observateur" kündigt in seiner Fernseh-Vorschau die Gala zum Europäischen Filmpreis 2000 mit folgenden Worten an: "Schon wieder so eine Selbstbeweihräucherungs-Zeremonie. Haben Sie solche Sachen nicht längst satt?
Man kommt mit den Folgen des Umzugs anscheinend immer besser klar. Das Taxigewerbe, klar, klagt weiter, aber die nüchternen Daten über Arbeitsplätze, Einwohner-Saldo beweisen schon längst, dass es Bonn kein Quäntchen schlechter geht, seit die politische Klasse sich nach Osten verzogen hat.
Das Kind hat eine Cousine, die demnächst ihren ersten Geburtstag feiern wird, ein erstaunliches Wesen mit flaumigem blonden Haar. Sie ist ein halbes Jahr jünger als unser Kleiner, aber sie entwickelt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit ihm hinterher und an ihm vorbei.
Der durch die Turbulenzen beim US-Autohersteller Chrysler angeschlagene Daimler-Chrysler-Konzern hat ein weiteres Problem. Der Verkauf des Tochterunternehmens Adtranz an den kanadischen Bombardier-Konzern wird sich verzögern.
Es soll Menschen geben, die Nebel für ein natürliches Phänomen halten. Wenn mal wieder ein Grauschleier die Sicht versperrt, können Hobby-Metheorologen sogar bestimmen, um was für eine Art von Nebel es sich handelt.
König Friedrich II. von Preußen ist gerade zwei Jahre im Amt und hat seine ersten Feldzüge hinter sich, als er ein Lustspiel schreibt.
Aus der Tiefe des Lakandonen-Urwalds hat sich Subcomandante Marcos zurückgemeldet: Eine Pfeife unter der Skimaske rauchend, ein AR-15-Gewehr auf dem Rücken - so schickt er Friedenssignale an die neue mexikanische Regierung von Präsident Vicente Fox. Zum ersten Mal seit 15 Jahren werde er den Dschungel von Chiapas verlassen und zu Verhandlungen nach Mexiko-Stadt fahren, kündigte der politische Führer der Nationalen Befreiungsarmee Zapata (EZLN) an.
Geht man nach seinem Auftreten und seinem Äußeren, bietet sich nur ein Ausdruck an: Grandseigneur. Sieht man sich dagegen nur seine Gesetzesvorlagen, Dekrete und seine Invektiven an, glaubt man viel eher an einen ungebeugt gebliebenen Alt-Achtundsechziger, der sich mit gewaltigem Hedonismus auf die Mächtigen stürzt: Umberto Veronesi (74), von Beruf Arzt und medizinischer Leiter des Europäischen Onkologischen Instituts und derzeit parteiloser Gesundheitsminister, hat sich in den gut sechs Monaten seit seinem Amtsantritt mit so gut wie allen angelegt, die sich im Gesundheitswesen tummeln, von den niedergelassen Ärzten bis zu den Fachklinikern, von den Krankenkassen bis zu den Gesundheitsämtern, und wo es geht, sorgt er unbekümmert auch für den Bruch jahrzehntelang gepflegter Tabus.
Beim Festival "Impulse" der besten deutschsprachigen Freien Theater wurde in Bochum die Schweizer Gruppe Schauplatz aus Biel für ihr Stück "Everest 96 - the summit" mit dem Pokal ausgezeichnet. Das Stück "sitzen in Hamburg" der Hamburger Theatergruppe Laborlavache wurde belohnt mit einer Aufzeichnung für das ZDF, die bei 3sat im Theaterkanal gesendet werden soll.
Bei der Landtagswahl im östlichsten österreichischen Bundesland Burgenland hat sich am Sonntag ein Wahlerfolg der Sozialdemokraten (SPÖ) abgezeichnet. Die SPÖ blieb Hochrechnungen zufolge mit rund 46,6 Prozent stimmenstärkste Partei.
Mit scharfer Kritik hat Brandenburgs Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) auf die jüngsten Beschlüsse der CDU zu Veränderungen im Schulwesen reagiert. "Ein Systemwechsel ist mit mir nicht zu machen", sagte Reiche.
Als Johannes Rosmer alias Gert Voss eines Morgens, an der Schwelle seines Schlafzimmers, Rebekka West, die ihn seit Jahren begehrt, endlich fragt, ob sie seine Frau werden wolle, da fährt die Schauspielerin Angela Winkler in der Rolle auf wie von einer Schlange gebissen. Und ihr heller Schrei wird selbst zum Schlangenschrei - zum erstickenden Zischen.
Der Kölner Autor Thomas Brückner erhält für sein Drehbuch zum Fernsehfilm "Küss mich, Frosch" den diesjährigen Erich Kästner-Fernsehpreis. Der Film wurde damit als der beste deutschsprachige Kinder- und Jugendfilm gewürdigt.
Die Münchner Stadtratsfraktionen beraten heute über die Nachfolge des Kulturreferenten Julian Nida-Rümelin. Als Favoritin gilt die Münchner Buchhändlerin Rachel Salamander (51).
Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak hat Forderungen zurückgewiesen, noch innerhalb der Amtszeit von US-Präsident Bill Clinton ein Friedensabkommen mit den Palästinensern abzuschließen. "Jeder Versuch, mir Fristen vorzuschreiben, ist schlecht für Israel und schadet den Aussichten für den Friedensprozess", sagte Barak am Sonntag in einer Kabinettssitzung.
Restaurantkritiker, die zeilenreich über zu volle Teller klagen, enttarnt der erfahrene Leser sofort als Snobs und betrachtet sie entsprechend spöttisch. Wer den Überfluss nicht aushält, der bleibe dem Luxus besser fern - und besuche stattdessen zum Beispiel einen der Berliner Konzertsäle.
Kurz dem Reform-Gipfel der Europäischen Union in Nizza hat EU-Kommissionspräsident Romano Prodi heftige Kritik an den Regierungen der Mitgliedstaaten geübt. "Bislang werden die Reformverhandlungen von Taktik dominiert", sagte Prodi der Zeitung Welt.
Der Berliner Schriftsteller Klaus Schlesinger (63) hat in Wien den mit 30 000 Mark dotierten Erich-Fried-Preis 2000 entgegen genommen. In seiner Laudatio würdigte der ungarische Schriftsteller György Dalos Schlesingers literarisches Schaffen.
Wann ist man arm?Eine vom Gesetzgeber festgelegte Armutsgrenze gibt es nicht.
Wird das Bundesverfassungsgericht aus Karlsruhe nach Potsdam umziehen? Dies wäre natürlich ein Glücksfall für die Sanssouci-Stadt.
Niemand konnte ahnen, dass es sein letzter Auftritt im Brandenburger Landtag sein würde. Es war Anfang November, in der Aktuellen Stunde zur "Regierungskrise" (PDS) der Großen Koalition, die wegen der Schelter-Affäre, der spektakulären Flucht des Triebtäters Schmökel und der Kritik Schönbohms an der Berliner Großdemonstration gegen Fremdenfeindlichkeit in Turbulenzen geraten war.
Bei der Gegendemonstration zum NPD-Aufmarsch am Sonnabend vor einer Woche soll es zu einem Übergriff eines Polizeibeamten gegen einen Journalisten gekommen sein. Die SFB-Sendung "Abendschau" strahlte am Freitagabend ein Amateur-Video aus, wonach ein Polizist einem 44-jährigen Korrespondenten des japanischen Senders NHK mit der Faust ins Gesicht schlug.