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Rudolf Scharping möchte durchmarschieren. Das ist eine Beherztheit, die einen Verteidigungsminister durchaus zieren könnte, wenn - ja, wenn es nicht gerade um eine grundlegende Reform der Streitkräfte ginge.

Von Gerd Appenzeller

"Uns ging es vor allem darum, möglichst schnell eine tragfähige Lösung zu finden", kommentiert Ulrich Krenn, Sprecher des Süddeutschen Verlages, die Neubesetzung der "SZ-Magazin"-Chefredaktion. Das Blatt wird ab sofort von einem Triumvirat aus gleichberechtigten Chefredakteuren geführt.

Immer erstmal dagegen: Bloß keine Veränderungen! Vorschläge, wie man absehbare, unaufhaltsam kommende Entwicklungen zum Guten beeinflussen kann, die lassen auf sich warten.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Neuen Streit um die Entschädigung früherer NS-Zwangsarbeiter: Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der NS-Verfolgten, Lothar Evers, sagte, es sei ein "Skandal", dass erneut eine Vereinbarung auf Kosten der nicht repräsentierten Opfer aus dem "Rest der Welt" abgeschlossen worden sei. Evers stellte außerdem gestern einen Fond "Soforthilfe aus Verantwortung" vor und forderte den Boykott der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft, die immer neue Anlässe finde, die Entschädigung hinauszuzögern.

Unser Rezensent Roman Rhode hat im März letzten Jahres, als der Film erstmals ins Kino kam, die Lebensalter der fünf Musiker munter zusammengezählt: 400 Jahre hätten sie "auf dem Buckel, und jeder einzelne von ihnen ist mindestens so alt wie der kubanische Son: jenes berauschende Tanzlied, das für die Musik auf Kuba längst so grundlegend ist wie für den Rum die Melasse". Die Rede war vom Quintett "Vieja Trova Santiaguera", einer Truppe betagter Troubadoure, die mit dem Son eine Musik feiern, die "rotierende Hüften noch im Greisenalter verleiht und, wie es der berühmte Komponist Miguel Matmoros besingt, jeden Krückstock überflüssig macht".

Von Jan Schulz-Ojala

Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Berliner Hochschullandschaft sorgen für neue Aufregung: Die Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität sehen sich durch Pläne, eine bisher vakante Professur an die Freie Universität zu verlagern, in ihrer Existenz bedroht. "Der Studiengang wäre damit am Ende, denn der Wissenschaftsrat hält einen Studiengang mit nur einer Professur nicht für sinnvoll", kommentiert Direktor Wolfgang Mühl-Benninghaus.

Von Tilmann Warnecke

Ein Fahrzeugkorso am Pfingstsonnabend durch Berlin und eine Ausstellung von 130 Oldtimern auf dem Gelände des Deutschen Technikmuseums in der Trebbiner Straße in Kreuzberg - das sind die Höhepunkte des Jahrestreffens, das der Glas-Automobil-Club International am Wochenende in Berlin veranstaltet. Knapp 400 Teilnehmer aus Deutschland, Europa und sogar Übersee werden erwartet, um sich über ihre Liebhaberstücke auszutauschen und sie dem Publikum vorzustellen.

Mit einem neuen Atlas für Berlin und Brandenburg will der Stadtinfo-Verlag Autofahrer zum Umsteigen in den öffentlichen Nahverkehr ermuntern. Der "Blitzer" genannte Atlas nennt nicht nur in Berlin, sondern erstmals auch im Brandenburger Umland die Linienführungen, Haltestellen und Liniennummern von Bussen, Straßenbahnen und Eisenbahnen.

Von Jörn Hasselmann

Börsenkommission stellt Konzept vor, das Recht auf Information zu stärken. Bei Verstößen sind Strafgelder möglichRolf Obertreis Banken und Wertpapierhäuser sollen sich künftig dazu verpflichten, nur solche Unternehmen an die Börse zu bringen, die das Verfahren der Aktienzuteilung transparent machen.

Von Rolf Obertreis

Nach gut vier Jahren Bauzeit wird am kommenden Mittwoch das Sony-Center am Potsdamer Platz mit einer großen Feier eröffnet. Zu den Festrednern des "Grand Opening" gehören Bundeskanzler Gerhard Schröder, Sony-Chef Norio Ohga und Stararchitekt Helmut Jahn.

Laut US-Informationen gehörte der Flüchtling tatsächlich dem Teheraner Geheimdienst anBirgit Cerha US-Geheimdienststellen bestätigen nach intensiven Verhören des iranischen Überläufers Ahmad Behbahani in der Türkei, dass der unterdessen in Schutzhaft genommene Flüchtling tatsächlich - wie er selbst behauptet - dem Geheimdienst des "Gottes-staates" angehört habe. Vermutlich habe Behbahani Terrorakte gegen iranische Exil-Oppositionelle durchgeführt.

Im letzten EM-Test macht die deutsche Fußball-Nationalelf aus einem 3:2 am Ende noch ein 8:2Mit neuen Sorgen um Lothar Matthäus und einem erst im Endspurt gesicherten Kantersieg gegen Liechtenstein endete für die deutsche Nationalmannschaft der letzte Test vor der Europameisterschaft. Fünf Tage vor dem EM-Start in Lüttich gegen Rumänien holte sich der Titelverteidiger beim 8:2 (2:1) gegen den Fußball-Zwerg aus dem Fürstentum allerdings nicht den erhofften Rückenwind für die EM, sondern warf stattdessen neue Fragen um die EM-Tauglichkeit und die Idealformation auf.

Eine Arbeitsgruppe der Regierung hat zum verstärkten Kampf gegen antibiotika-resistente Erreger von Lungenentzündung, Tuberkulose und anderer Krankheiten aufgerufen. Antbiotika-Resistenzen haben sich den Angaben zufolge in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich vermehrt.

Eine Klasse der Kreuzberger Hunsrück-Grundschule ist am Dienstag in Kloster auf der Ostseeinsel Hiddensee von Jugendlichen belästigt worden. Die deutschen, arabischen und türkischen Kinder seien bei einem Spaziergang mit ausländerfeindlichen Parolen beschimpft worden, teilte die Polizei am Mittwoch in Stralsund mit.

Der Protest gegen die Einsparungen bei der Behindertenintegration formiert sich: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat für heute zu einer Demonstration vor dem Roten Rathaus aufgerufen, um die Streichung der rund 50 Lehrerstellen an Grundschulen anzuprangern. Sie schließt sich damit dem Weddinger Lehrer Lutz Robrecht an, der dort jeden Donnerstag um 16.

Mit einem deutlich erhöhten Kaufangebot ist dem britisch-niederländischen Mischkonzern Unilever die Übernahme des US-Konkurrenten Bestfoods geglückt: Er überrundet damit den Schweizer Konkurrenten Nestlé als größter Nahrungsmittelhersteller der Welt. Fünf Wochen hatte sich der in Rotterdam ansässige Mischkonzern um eine Ehe mit der zunächst unwilligen Braut bemüht.

Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland dürfte nach Einschätzung von Analysten auch im Mai zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit geführt haben. Volkswirte erwarten im Durchschnitt einen Rückgang der nicht saisonbereinigten Arbeitslosenquote auf 9,5 (April 9,8) Prozent und damit rund 3,83 (3,986) Millionen Arbeitslose.