Das Bezirksamt Mitte will gegen die Werbung an der Marienkirche vorgehen. Gegen die Gemeinde wurde eine Beseitigungsanordnung erlassen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 06.06.2000
Der Senat hat die Sanierung des Olympiastadions zwar einstimmig beschlossen, kann sich jetzt aber nicht darauf einigen, wie der 473 Millionen Mark teure Umbau finanziert werden soll. Eine Vorlage des Bausenators Peter Strieder, der die notwendigen Investitionsmittel an anderer Stelle kürzen oder auf spätere Jahre verschieben will, wurde vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen gestern von der Tagesordnung der Senatssitzung genommen.
Trendwende oder Eintagsfliege? Überraschend haben gestern mittag die Heizölpreise deutlich nachgegeben.
Die Berliner Wirtschaft profitiert nach einer jahrelangen Durststrecke zunehmend vom Konjunkturaufschwung in Deutschland. Das Geschäftsklima und die Erwartungen der Unternehmen haben sich nach der jüngsten IHK-Umfrage weiter verbessert.
Der Senat unterstützt die Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft und den Aufruf der Industrie- und Handelskammer zur Beteiligung aller Berliner Unternehmen an der Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern. Die Landesregierung forderte zugleich auch Unternehmen auf, die keine Zwangsarbeiter beschäftigt hatten oder erst nach 1945 gegründet wurden, sich zu beteiligen.
Knapp fünf Wochen vor der diesjährigen Love Parade wissen die Macher der weltweit größten Techno-Veranstaltung noch immer nicht genau, wie die erwarteten 1,5 Millionen Musikfans versorgt werden. Nach einer Ausschreibung, an der sich auch die Organisatoren der Love Parade beteiligten, habe eine Berliner Catering-Firma den Zuschlag vom Land Berlin erhalten, sagte der Sprecher der Love Parade, Enric Nitzsche.
Das Rote Kreuz Berlin will in diesem und im nächsten Jahr 90 von 150 Verwaltungsangestellten in seiner Landesgeschäftsstelle entlassen. Dies wurde im Doppelhaushalt für 2000/2001 vom Landesausschuss bestätigt.
Die Polizei hat eine geplante Sitzblockade vor der Internationalen Luftfahrtausstellung in Schönefeld verhindert. Insgesamt seien acht Mitglieder der Kampagnen gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär Berlin und Potsdam in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei mit.
Ein Maskierter hat am Montagabend den Filialleiter eines Einkaufzentrums überfallen und zur Herausgabe der Tageseinnahmen gezwungen. Gegen 20.
Ein 21-Jähriger und ein 18-Jähriger haben Montagabend gegen 19.30 Uhr mit einem Luftdruckgewehr aus ihrer Wohnung am Kaiserdamm geschossen.
Gleich mit vier Haftbefehlen hat die Berliner Polizei einen 38-jährigen Brandenburger gesucht, der notorisch zu schnell ohne Führerschein fährt. 1997 war der Mann zu einer Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden, die er nicht angetreten hatte.
In diesem Jahr soll es weniger Rummel auf dem Gendarmenmarkt geben als im Vorjahr, verspricht der Bezirk Mitte. Aber in diesen Tagen sieht es dort wieder ganz anders aus.
"Hier dürfen sie nicht durch", sagte gestern ein junger Mann, der an einer Absperrung am Gendarmemarkt stand. Besucher, die von der Markgrafenstraße zum neuen Restaurant wollten, mussten deshalb einmal fast um die ganze Französische Friedrichstadtkirche laufen.
Die Autofahrt in den Sommerurlaub wird in diesem Jahr leichter als in den Vorjahren. Nur an vier Stellen der Stadt gibt es zu Beginn der Ferien größere Baustellen.
Schöne Wörter sind das: nationale und internationale Ausstrahlung. Innovativ.
Wer ist der Herr der Hauptstadt? Auf den Kanzler kommt es an, sagt sich Gerhard Schröder.
Die Koalitionsrunde zur Privatisierung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GSW fällt möglicherweise aus. Finanzsenator Peter Kurth (CDU) war gestern zuversichtlich, sich mit Bausenator Peter Strieder (SPD) in den nächsten Tagen auf einen Kompromiss einigen zu können.
Die Bürgerämter in Berlin erhalten endlich eine tragfähige Grundlage: Alle Aufgaben des Landeseinwohneramts (LEA), die Angelegenheit der örtlichen Meldestellen sind, werden ab 2001 in die Bezirke verlagert. Die Bezirksämter werden somit zu Melde-, Pass- und Ausweisbehörden.
Die Berliner CDU hat die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes aufgefordert, die Stadt von Arbeitskampfmaßnahmen zu verschonen. In einer Erklärung des Landesvorstandes hieß es, dass Berlin auf Initiative der CDU alleiniger Vorreiter bei der Tarifangleichung für die Ost-Berliner Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst gewesen sei und diese seit 1996 100 Prozent Lohn erhielten.
Vorsicht, die Frau kann Kickboxen. "Ich wende das auch an, wenn mir einer total blöd kommt", sagt Angelique Walter.
Auf dem Teufelsberg im Grunewald soll nun auch eine Schönheitsklinik sowie ein Fitness- und Wellness-Zentrum entstehen. Nach Angaben der Vermarktungsfirma, die neuerdings für den Kölner Investor Gruhl & Partner tätig ist, wird mit möglichen Betreibern verhandelt.
Die Berliner PDS protestiert gegen das "Berlin-Brandenburger Waffengedröhn" auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld. Der Militäranteil der ILA sei erneut deutlich gestiegen, kritisierte Landeschefin Petra Pau.
Die Investoren am Neuen Markt sind wählerisch geworden. Unternehmen mit Fundament sollen es sein, am besten Branchenführer, die schon Gewinne schreiben.
Im Abstand von nur wenigen Monaten hat die amerikanische Weltraumbehörde Nasa zwei Marssonden verloren: den "Mars Climate Orbiter" und den "Mars Polar Lander". Die bereits geplanten Folgemissionen sind nun erst einmal verschoben worden.
Mehrere hundert Passagiere des Hochgeschwindigkeitszuges Eurostar von Paris nach London sind am Montagabend offenbar nur knapp einer Katastrophe entgangen. Nach Angaben der Behörden gerieten gegen 18 Uhr etwa zehn Kilometer von der nordfranzösischen Stadt Arras entfernt einige Waggons des Zuges teilweise aus den Gleisen.
Der Streit um die Forderung des Senats nach Bundesgeld zur Finanzierung hauptstadtbedingter Sonderlasten ist ein Dauerthema. Die Auseinandersetzung ist nur nach dem Mitte-Links-Gipfel mit dem amerikanischen Präsidenten Bill Clinton beim Bundeskanzler neu entflammt.
Präsident Alberto Fujimori spielt auf Zeit. Er hat sich nach der gewonnenen, aber umstrittenen Stichwahl am 28.
Die First Lady der USA, Hillary Clinton, hat zum Kampf gegen die Ausbreitung von Aids und den zunehmenden Frauenhandel aufgerufen. Aids bekomme immer mehr ein "weibliches Gesicht", sagte sie bei der UN-Weltfrauenkonferenz in New York.
Polen mutet sich die schlechteste Lösung zu. Die Minderheitsregierung der konservativen AWS wird nicht lange halten, aber sie kostet wertvolle Zeit bei der Vorbereitung auf den EU-Beitritt.
Strahlender hätte die letzte Europa-Reise des amerikanischen Präsidenten nicht ausklingen können: Unter wolkenlosem Himmel, in der mit riesigen amerikanischen Flaggen übersäten ukrainischen Hauptstadt, glänzte die goldene Kuppel der San Sophia Kathedrale in der Sonne. Ein strahlender Bill Clinton rief den jubelnden Massen zu: "Die Unterdrücker sind fort - jetzt baut eine freie und wohlhabende Ukraine und gebt nicht auf zu kämpfen!
Nach dem Zusammenbruch der Koalition in Polen hat das rechtsgerichtete Wahlbündnis Solidarität (AWS) am Dienstag eine Minderheitsregierung gebildet. Parteichef Marian Krzaklewski teilte in Warschau mit, Ministerpräsident Jerzy Buzek werde in den kommenden Tagen neue Minister für die bisher von der Freiheitsunion bekleideten Ressorts berufen.
Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) am Flughafen Berlin-Schönefeld erwartet den Besucher ein breites Spektrum aus der Branche: Zu sehen sind sowohl vergleichsweise winzige Ultraleichtflieger als auch Luftschiffe sowie die weltgrößte Transportmaschine Antonov An 124-100 aus der Ukraine. Auf 46 000 Quadratmetern in zehn Hallen und zusätzlich auf mehreren Ausstellungsflächen im Freien präsentieren die Unternehmen Zivil- und Militärjets, Satelliten, Waffen, Antriebstechnik und Zubehör.
Jahr für Jahr schiebt die für den Mittelstand in Deutschland zuständige Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) eine Bugwelle von 100 nicht bewilligten Anträgen vor sich her. Das entspricht einer Summe von rund 50 Millionen Mark.
Plötzlich mimt Ehud Barak den starken Mann, oder wie es der Analyst Chemi Shalev in der Tageszeitung "Maariv" bilderreich beschreibt: "Etwas hat die Sicherungen beim Ministerpräsidenten durchbrennen lassen. Jemand hat ihm das Blut in den Kopf getrieben.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) will sich mit 100 Millionen Mark an der gemeinsamen Stiftung der öffentlichen Hand und der Deutschen Wirtschaft für die Opfer des Nationalsozialismus beteiligen. Dies sagte KfW-Vorstandsmitglied Ingrid Matthäus-Maier dem Tagesspiegel.
Die EU will die ukrainische Ankündigung zur Schließung des Atomkraftswerks Tschernobyl mit einer Beschleunigung von Hilfsprogrammen belohnen. Wie der Sprecher von EU-Außenkommissar Chris Patten am Dienstag erklärte, sollen von einer Geberkonferenz 1999 zugesagte Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar vorzeitig verfügbar gemacht werden.
Die Vergabe von vier multimediafähigen Mobilfunkfrequenzen soll dem französischen Staat insgesamt rund 130 Milliarden Franc (39 Milliarden Mark) einbringen. Das berichtete die Pariser Wirtschaftszeitung "Les Echos" am Dienstag.
Noch weigert sich EU-Kommissar Günter Verheugen, öffentlich Zeitpläne für den Beitritt der zwölf Kandidatenstaaten zur Europäischen Union festzulegen. Ausweichend heißt es, zunächst einmal müsse die interne Reform der EU abgeschlossen sein.
Spektakuläre Ergebnisse, das wusste man schon vorher, waren von der gestern beendeten Visite Wladimir Putins in Italien, der ersten im Ausland seit seiner Amtseinführung als neuer russischen Präsident, nicht zu erwarten. Dass es dennoch wichtige Resultate gab, wird derzeit noch lieber hinter vorgehaltener Hand kolportiert und schon gar nicht in Comuniques mitgeteilt.
Noch bevor die diesjährige Ila in Schönefeld ihre Pforten öffnete, ist deutlich geworden, dass sich die Flugschau inzwischen im Markt etablieren konnte. Dabei sind es weniger die Rekordzahlen, die überzeugen.
Es waren die Tage, als die Welt einen Riss bekam. Er klaffte nicht ruckartig auf, sondern öffnete sich eher heimtückisch, verteilt über mehrere Tage, in denen sich das kollektive Bewusstsein Europas veränderte.
Kann Gerhard Schröder staunen? Staunen über die Zeit, die Wunden heilt und stille Wunder möglich macht?
Auf diesen Gast aus Deutschland hatten Estland, Lettland und Litauen lange, lange warten müssen. Nahezu alle wichtigen deutschen Politiker hatten den Ländern, die 1991 unter nicht einfachen Umständen die Erneuerung ihrer Unabhängigkeit von Moskau erstritten hatten, schon ihre Aufwartung gemacht: Der damalige Außenminister Hans Dietrich Genscher war gleich nach der wiedererlangten Souveränität in den drei baltischen Staaten zu Besuch.
Kooperation mit NorthropDer neue europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS wird am Mittwoch voraussichtlich eine transatlantische Rüstungskooperation mit dem US-Konzern Northrop Grumman bekannt geben. Am Rande der Ila hieß es, die zwei Unternehmen wollten eine Allianz auf dem Gebiet der Verteidigungselektronik schließen.
Ob Regierung oder Opposition, niemand will derzeit den Stab über die Expo brechen oder gar von einem "Flop" reden. Die Politiker beißen die Zähne zusammen: Immerhin gibt es Parallelen zu anderen kulturellen Großveranstaltungen - nach der rauschenden Premiere sacken die Besucherzahlen erst einmal ab, um nach einigen Wochen dann wieder steil anzusteigen.
Die Innenstadt kommt heute Abend unter die Räder: Wie an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat bricht um 21 Uhr die Blade Night an. Start ist am S-Bahnhof Tiergarten.
Tatort Wohngebiet: Wir alle kennen sie, diese netten Wohnviertel der sechziger, siebziger Jahre aus Beton und Grün, aus Architektur und Natur, Wechselbäder zwischen Zivilisationsstress und Naherholung. Einer der größten dieser urbanistischen Freizeitparks befindet sich im Sanierungsgebiet Wedding, Brunnenstraße.
Am Preis liegt es nicht. Sagt die Expo.