Auf den Berliner Geburtsstationen sehen die Ärzte dem begehrten Geburtsdatum gelassen entgegenKatharina Voss Einer kanadischen Firma ist es zwei Millionen Dollar wert: Das Millennium-Baby. Das Kind, das im Jahr 2000 in Nordamerika als erstes das Licht der Welt erblickt, bekommt zwei Millionen Dollar.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 01.12.1999
Die Versicherungswirtschaft mag sich bestätigt sehen, die Aktionärsschützer sind empört: "Eine Steuer auf alle Kursgewinne wäre hinverbrannt", kritisiert Anneliese Hieke von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). Sollten die Gerüchte stimmen, dass Bundeskanzler Schröder (SPD) künftig alle Kursgewinne von Aktien beim Verkauf mit 25 Prozent Kapitalertragsteuer belegen will, wäre das das Aus für die junge Aktienkultur in Deutschland: "Die Aktienanlage wäre tot".
Die Fans von Inter Mailand bangen um die sportliche Zukunft von Ronaldo. Der brasilianische Nationalstürmer, zweimaliger Welt-Fußballer des Jahres, wurde in Paris am rechten Knie operiert.
Die Deutsche Post AG, Bonn, wird ihre eigene Ergebniserwartung für das laufende Jahr deutlich übertreffen. Dies habe Post-Chef Klaus Zumwinkel bereits mehrfach erklärt, sagte ein Post-Sprecher zu einem Bericht der britischen "Financial Times", wonach die Post ihre Erwartungen um 20 Prozent nach oben korrigiert habe.
Das berühmteste Mainzer Volkslied, jenes unvergessliche "Humba, Humba, Tätärä", handelt vom Fußball. Aber mit dem typischen Mainzer Understatement: "Und schießt bei uns der Sportverein am Sonntag mal ein Tor, steht alles Kopf in Mainz, denn das kommt selten vor.
In der kommenden Woche wollen Betriebsrat und Vorstand der Philipp Holzmann AG in einer Betriebsvereinbarung festlegen, dass die Belegschaft für 18 Monate auf sechs Prozent ihres Gehaltes verzichtet und wöchentlich 43 Stunden arbeitet. Damit verstößt Holzmann gegen den Flächentarifvertrag.
Trotz eines Zwischentiefs tanzt Bayern München weiter auf drei Hochzeiten. Vier Tage nach der Niederlage im Münchner Derby gegen den TSV 1860 erreichte der Bundesliga-Tabellenführer mit einem glanzlosen 3:0 (1:0) beim Zweitliga-Aufsteiger SV Waldhof Mannheim das Viertelfinale des DFB-Pokals.
Nach der Beinahe-Pleite bei Philipp Holzmann hat der Baukonzern die Gründung einer Auffanggesellschaft für einen Teil der Belegschaft angekündigt. Über die Gesellschaft sollten die im Zuge der Sanierung entlassenen Mitarbeiter sozial aufgefangen werden, so Vorstandschef Heinrich Binder.
Der mit sechs Millionen Mark verschuldete Fußball-Regionalligist Eintracht Trier steht nach der 0:4 (0:0)-Achtelfinalniederlage im DFB-Pokal gegen Hansa Rostock am Abgrund. "Wir hatten stark auf die Einnahmen einer TV-Live-Übertragung in der nächsten Runde gehofft.
Philipp Holzmann wird zum Fanal. Der Betriebsrat des Frankfurter Bau-Konzerns wird einer Vereinbarung zustimmen, die die längst überfällige Reform des Flächentarifs offensichtlich macht.
Die deutschen Investmentfonds-Gesellschaften können über ein ungebrochen starkes Wachstum berichten. In Wertpapier- und Geldmarkt-Publikumsfonds sowie in AS-Fonds und offene Immobilienfonds sind bis Ende Oktober dieses Jahres rund 41 Milliarden Euro geflossen.
Eberhard Wensky ist erleichtert. "Das war unser Ziel seit zwei bis drei Jahren", kommentierte der Turnierdirektor der Internationalen Damen-Tennismeisterschaften von Deutschland die Terminfestlegung für die nächsten zehn Jahre.
Die Modernisierung und damit das Überleben des Oberpfälzer Stahlwerks Maxhütte ist gesichert. Die zuständigen Gremien der Banken haben Krediten über 140 Millionen Mark zugestimmt.
Dass sich mit Aktien gutes Geld verdienen lässt, hat sich längst herumgesprochen. Dass dies angesichts der Ebbe in den Kassen der Rentenversicherung auch dringend notwendig ist, ist ebenfalls der Mehrheit der Anleger bekannt, und so sehen sich die Banken einem wachsenden Informationsbedarf gegenüber.
Claudio Pizarro hat Cup-Verteidiger Werder Bremen im Achtelfinale des DFB-Pokals vor einer Blamage bewahrt. Mit zwei Toren war der Peruaner am Mittwochabend der Match-Winner der Hanseaten beim glücklichen 2:1 (1:1)-Sieg über Bundesliga-Neuling SSV Ulm.
Der wegen Spionage vor Gericht stehende Iraner Hamid Khorsand hat Spekulationen um einen möglichen diplomatischen Austausch zwischen seinem Heimatland und der Bundesrepublik eine Absage erteilt. Er wolle "unter keinen Umständen" in den Iran zurück, sagte Khorsand auf Anfrage des Tagesspiegels.
Die SpVgg Unterhaching hat das teure Ensemble von Borussia Dortmund zum Auftakt seiner "Münchner Woche" noch tiefer in die Krise gestürzt. Drei Tage vor dem Duell beim FC Bayern unterlagen die harmlosen Westfalen dem Aufsteiger im Bundesliga-Nachholspiel mit 0:1 (0:1) und blieben damit auch im neunten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg.
Die Welthandelsorganisation WTO ist eine eigenständige Organisation im Gefüge der Vereinten Nationen, ihr Sitz ist Genf. Zu den Hauptaufgaben zählen die Überwachung der anerkannten Handelsregeln, Einberufung und Moderation von Handelsgesprächen, Schiedssprüche bei Handelskonflikten, die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Umsetzung der WTO-Regeln und die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen.
Die baden-württembergische CDU gehört nach eigenem Bekunden zu den Landesverbänden, die von Helmut Kohls Sonderzuwendungen ausgespart blieben. Und man ist herzlich froh darüber.
Das Projektgeschäft, die Planung und Bereitstellung schlüsselfertiger Systeme, wird für Schienenfahrzeughersteller immer wichtiger. Das weltweite Auftragsvolumen könnte sich nach Schätzungen in den nächsten vier Jahren auf über neun Milliarden Mark verdreifachen.
Wenige Wochen vor Weihnachten hat eine europäische Expertenkommission Grünes Licht für das von der EU geplante Verbot von PVC-Weichmachern in Baby-Spielzeug gegeben. Das zuständige Expertenkomitee habe sich einstimmig für einen Verkaufsstopp von Schnullern, Beißringen und ähnlichen Produkten ausgesprochen, in denen die so genannten Phtalate enthalten sind, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel.
Unter Ökonomen ist es Mehrheitsmeinung, dass von einer Öffnung der Märkte für den grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr alle Beteiligten profitieren. Ein wachsender Exportanteil am nationalen Bruttosozialprodukt hat in den vergangenen 50 Jahren einen großen Beitrag zum Wachstum der Nationen geleistet.
Drei Prozent mehr Lehrstellen werden 1999 in der Industrie und im Dienstleistungsbereich angeboten. Damit habe man die Zusagen im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit erfüllt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), Franz Schoser, in Berlin.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat den Rücktritt von Holzmann-Chef Heinrich Binder gefordert. Der Vorstandsvorsitzende des Baukonzerns habe sich durch "unzureichende Informationen an die Aktionäre disqualifiziert", kritisierte die DSW am Mittwoch.
Nach zwei Jahren Funkstille beginnen am kommenden Freitag in New York "Annäherungsgespräche" zwischen den beiden Volksgruppen, Griechen und Türken, auf Zypern. Eine Wiedervereinigung der geteilten Insel ist aber nicht in Sicht.
Das deutsche Gastgewerbe fühlt sich in einer nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Lage von der Politik allein gelassen. "Das Desaster mit den 630-Mark-Jobs hat für uns einen ganz bitteren Beigeschmack", sagte der Präsident des deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Erich Kaub.
Letzte Chance für die Steuerpläne des Bundesfinanzministers: Am heutigen Donnerstag berät der Vermittlungsausschuss über die von Hans Eichel geplante Besteuerung der Kapitallebensversicherungen. Doch selbst in der SPD-Bundestagsfraktion glaubt niemand mehr daran, dass die Steuerpläne des Ministers Wirklichkeit werden.
Schon einmal war eine Parteispendenaffäre jahrelang in aller Munde. Auslöser war 1975 der Verkauf von Daimler-Benz-Aktien durch den Flick-Konzern.
Die wirtschaftliche Situation in Weißrussland hat sich im Verlauf des Jahres 1999 erneut verschärft. Das geht aus dem jüngsten Monatsbericht des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hervor.
Der VfL Bochum macht seinem Ruf als Pokal-Schreck weiter alle Ehre. Sieben Wochen nach dem MSV Duisburg bereitete der Zweitligist am Mittwochabend in einem Cup-Krimi mit dem VfL Wolfsburg beim 5:4 (2:2) einem weiteren Bundesliga-Club den K.
Die geplante Überarbeitung des Grundsatzprogramms der PDS geht dem Bundesgeschäftsführer der Partei, Dietmar Bartsch, nicht weit genug. In den vergangene Woche vorgestellten Thesen der Programmkommission sei das Bekenntnis der PDS zur pluralistischen Demokratie, zu Markt und Rechtsstaat nur in "abgeschwächter" Form enthalten, berichtete Bartsch am Mittwoch in Berlin.
Das Leben, wir ahnten es längst, ist genau wie die Börse. Irgendwann kommt der große Crash.
Der Bremer CDU-Chef Bernd Neumann, dessen Landesverband jahrelang aus den Schwarzen Kassen Helmut Kohls unterstützt wurde, hat dem Ex-Parteivorsitzenden ausdrücklich für die Zuwendungen gedankt. Die Bundespartei mit Kohl an der Spitze habe "uns bei unserer schwierigen Arbeit" in unregelmäßigen Abständen mit Zuschüssen oder Sachmitteln geholfen.
Das Erbe Marlene Dietrichs hat am Mittwoch den Bundesgerichtshof in Karlsruhe beschäftigt. Der Erste Zivilsenat sollte über zwei Fälle entscheiden, in denen die Erben der 1992 verstorbenen deutsch-amerikanischen Schauspielerin finanzielle Ansprüche wegen der kommerziellen Verwertung von Dietrichs Namen und Person anmelden.
In einem Moment geht ein Schock durch den Saal des Theaters Heilbronn bei der Uraufführung von "Die Ermordung des Isaak". Der israelische Dramatiker Motti Lerner lässt zwei orthodoxe Talmudschüler um Mitternacht nach der Ermordung von Ministerpräsident Rabin "das traditionelle jüdische Ritual der Grabbewässerung" vollziehen.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD im nordrhein-westfälischen Landtag, Manfred Dammeyer, ist offensichtlich von der Stasi abgeschöpft worden. Wie aus Akten der Gauck-Behörde hervorgeht, wurde er von der Hauptabteilung Aufklärung unter dem Decknamen "Polo" als sogenannte Quelle geführt.
Claus Peymann, beinahe bescheiden. Claus Peymann ohne Peitsche.
Das erste Bild erzählt alles: Ein kümmerliches Pflänzchen wächst unter heißer Mittagssonne in einem zerbrochenen Topf. Um es zu gießen, zwängt sich ein schmaler Arm durch Gitterstäbe, reicht er hin, reicht er nicht?
Trotz des bisher aufgelaufenen Milliardendefizits werden die gesetzlichen Krankenkassen das Jahr 1999 nach einer Prognose des Gesundheitsministeriums mit schwarzen Zahlen abschließen. Die Krankenkassen hätten ihr Defizit bis Ende September auf 2,3 Milliarden Mark abgebaut.
In seinen frühen Jahren erschreckte Wildgruber die Theater-Abonnenten. Dann wurde er zum Star.
Ganz erklären kann Gisela Stuart das Phänomen nicht. Die Staatssekretärin im britischen Gesundheitswesen greift in solchen Momenten zu Wörtern, wie "Gerechtigkeit" und "kollektiver Verbundenheit" oder spricht von der "Verwurzelung im britischen Gemüt".
Die Hauptrolle im neuen Film des Amerikanischen Kultregisseurs spielt ein Rasenmäher der Marke John DeereSilvia Hallensleben Ein John Deere ist nicht irgendein Rasenmäher. Erstmal ist ein John Deere knuffig und grasgrün wie ein altes Corgy-Toys-Auto.
Zustimmung von den Ausländerbeauftragten bis zur CSULars von Törne Die Innen-Staatssekretäre von Bund und Ländern haben den Weg für das neue Staatsbürgerschaftsrecht freigemacht. Hinter verschlossenen Türen einigten sie sich am Dienstagabend auf einen Kompromiss für die Verwaltungsvorschriften, die die praktische Umsetzung des Gesetzes regeln.
Als Helmut Kohl am Dienstagabend die vollbesetzte Lübecker Musik- und Kongresshalle betrat, geschah ihm Gutes: Um die 2000 Menschen erhoben sich von ihren Sitzen, jubelten, klatschten und riefen "Helmut, Helmut". Eine Blaskapelle intonierte das Lied von den Heiligen, die hereinmarschieren, und brachte auf diese Weise unfreiwillig einen Hauch von Satire in die Hochstimmung.
Die "schweren Helden" sind selten geworden auf den deutschen Bühnen. Dietrich Körner ist so einer, kraftvoll, durchschlagend, selbstbewusst.
Mit einem Mal war sich Laurenz Meyer seiner Sache nicht mehr sicher. Mit unschuldiger Miene hatte der Düsseldorfer CDU-Fraktionschef soeben noch davon gesprochen, dass man den nordrhein-westfälischen Finanzminister Heinz Schleußer "natürlich" nicht vorverurteile (gleichwohl aber etliche Fragen zu dessen Flügen mit Hilfe der West LB so gestellt, dass genau dieser Eindruck entstehen konnte).
Wie oft hat er uns nicht schon gerettet? Vor den Mächten der Finsternis, vor fiesen Maschinen, vor Spionen, dem einfach Superbösen und ähnlichem Gekreuch.
Die aus SPD und Grünen bestehende hessische Opposition hat am Mittwoch vom CDU-Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Roland Koch eine Stellungnahme zu der CDU-Spendenaffäre verlangt. Die Grünen forderten in Wiesbaden, Koch und der Chef der Staatskanzlei, Franz-Josef Jung, sollten klären, ob es über die von dem ehemaligen CDU-Bundesvorsitzenden und Bundeskanzler Helmut Kohl verwalteten Sonderkonten Geldtransfers an die hessische CDU gegeben habe.