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Citicorp und Travelers kündigen Fusion an / Volumen versetzt Börse in Aufruhr NEW YORK (AP).In den USA entsteht ein neuer Bankriese: Das zweitgrößte US-Geldinstitut, Citicorp, und die Travelers Group wollen fusionieren.

Ein britischer Opernsänger mußte in Birmingham um sein Leben singen.Zwei schwarze Männer bedrohten Quentin Hayes, weil sie ihn für einen Rechtsradikalen hielten.

Der Popsänger Michael Jackson ist zum zweiten Mal Vater geworden.Nach US-Medienberichten erblickte seine Tochter Paris Michael Katherine am Freitag morgen in Los Angeles das Licht der Welt.

"Perpetuum Mobile" aus der Schweiz an der Berliner VolksbühneVON FRANK DIETSCHREITVon irgendwo her plätschert leise ein Radio.Dann, nachdem wir schon dachten, das Theater sei zum virtuellen Wartesaal geworden, schält sich langsam eine graugesichtige Gestalt aus dem Dämmerlicht.

Mimisch-gestisch: Ahlheim / Thorbecke als "Rohrhorcher"VON NORBERT TEFELSKIProfanität und Weisheit liegen nebeneinander, im Volksmund sowieso: die vielzitierte "Macht der Gewohnheit" ist langweilig und erschreckend zugleich.Wenn Christiane Ahlheim und Michel Thorbecke die Rituale vierundzwanzig gemeinsam ver-lebter Stunden zweimal hintereinander durchexerzieren, dann hört der Spaß auf.

Erhalt des Berliner Werks gefordert / Betriebsversammlung BERLIN (mot).Die Belegschaft der ABB Kraftwerke Berlin GmbH und Gewerkschaftsvertreter haben am Montag ihre Forderung nach einem langfristigen Erhalt des Standortes in Pankow bekräftigt.

"Subúrbio" unter Kresniks Regie in Hamburg uraufgeführtVON ULRIKE KAHLEZweihundert Ratten laufen, hüpfen, dösen, verknäulen sich in durchsichtigen Röhren.Mit seiner Ausstatterin Penelope Wehrli entwarf Johann Kresnik den Ausgestoßenen, Alten, Arbeitslosen, kleinen Gangstern aus "Subúrbio" ein betörend schönes Niemandsland, mit schräg gespannten Rattenröhren in der Luft, mit glitzernden Plastikflaschen am Bühnenboden.

Heiner Müller und Hans Rehberg im Berliner batVON CHRISTOPH FUNKEDer Monolog dient in den fünf Szenen von Heiner Müllers "Wolokolamsker Chaussee" als Versteck der Vielstimmigkeit, als Spiegel zerreißender Widersprüche.Denn wer gibt die dialogisch nicht fixierten Berichte von der Schlacht vor Moskau, von den Ereignissen der "schwarzen Monate" in den Jahren der DDR?

Von Christoph Funke

Berlins Maxim-Gorki-Theater wagt sich an "Lulu" - ein Versuch, aus Wedekinds "Monstretragödie" ein zeitgemäßes Stück zu machenVON GÜNTHER GRACKLulu, schon der Name ist die pure Lockung, die lautmalende Verführung.Lulu, so heißt man/frau nicht umsonst, Lulu bringt das Wesen dieses Geschöpfs auf den Punkt.

Die EU-Kommission hat dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels im Streit um die Aufhebung der Buchpreisbindung eine Fristverlängerung eingeräumt.Der Börsenverein hat nun bis Mitte Mai Zeit, sich zur Kritik der EU am System der festen Buchpreise im deutschsprachigen Raum zu äußern.

Die monströseste deutsche Literaturpolemik dieses Jahrhunderts ist aus dem Nachlaß von Rudolf Borchardt aufgetaucht - ein Dokument lodernden Hasses, aber nicht ohne zeitdiagnostische KompetenzVON TILMAN KRAUSEMan spricht im Hinblick auf Auschwitz heute oft vom "Zivilisationsbruch".Das Wort - es stammt von dem Politologen Dan Diner - deutet die Einsicht an, daß die Katastrophe des Holocaust mit politischen Kategorien allein nicht erfaßt werden kann.

Der Ost-Pen will in die BRD übersiedelnVON MARKO MARTINOst-Pen goes West, und das in fast DDR-mäßiger Einmütigkeit: Weit mehr als die erforderlichen zwei Drittel der am Wochenende im Palais am Festungsgraben versammelten Club-Mitglieder votierten für eine Fusion mit ihrem westlichen Pendant, das lange als eine Art Widerpart gegolten hatte.Nun können - die Zustimmung des West-PEN bei seiner Münchener Jahrestagung vorausgesetzt - sich beide Schriftsteller-Vereinigungen endlich "innerlich vereinigen", wie es im harmonieträchtigen Bürokraten-Deutsch während der Tagung so schön hieß.

Beginn einer neuen Ära in der Energiewirtschaft: Verbraucher können ihren Stromlieferanten frei wählen BERLIN (dw).Schon an der Liberalisierung des Telefonmarktes zum 1.

Aufstieg zum größten Farbproduzent UTRECHT (tro).Der niederländisch-schwedische Chemiekonzern Akzo Nobel NV, Arnheim, hat am Montag bestätigt, Gespräche über eine Übernahme des britischen Chemie- und Faserproduzenten Courtaulds Plc.

Die Comic-Hunde Idefix und Rantanplan werden sich nicht am selben Stammbaum treffen können: Im Vaterschaftsstreit um Rantanplan ist die Asterix-Erbin Anne Goscinny erneut dem Zeichner Morris unterlegen.Ihre Klage auf Tantiemen in Höhe von rund zwei Millionen Mark hat das Landgericht Paris abgewiesen.

Das Staatsschauspiel Dresden plant in der Spielzeit 1998/99 die Uraufführung eines neuen Stückes von Christoph Hein.Wie Chefdramaturgin Heike Müller-Merten sagte, werde damit die Reihe von Inszenierungen "gegenwärtiger, sprachgewaltiger" Texte fortgesetzt, die sich mit dem Thema Sehnsucht und Angst vor Veränderung auseinandersetzten.

Hundert Meisterwerke des Zeichentrickfilms im filmkunst 66VON CARLA ROHDETrickfilmfans können sich freuen.Bis in den Sommer hinein präsentiert das "filmkunst 66" eine einmalige Zusammenstellung von Meisterwerken des modernen Animationsfilms.

Urteil: Nach Diebstahl der Brieftasche und EC-Karte haftet die Bank nicht für die Abräumung des KontosVON HANS TOEPPEN BERLIN.Wer seine EC-Karte und seinen Personalausweis zusammen in der Brieftasche hat, riskiert im Falle eines Diebstahls gewaltige Schäden.

Zu Unrecht noch relativ unentdeckt: "Die blaue Vier" in der Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-WestfalenVON VANESSA MÜLLERDie klassische Moderne scheint kunsthistorisch hinreichend und komplett inventarisiert - und doch gibt es ihn, den unerforschten Fleck inmitten der -Ismen und manifestschreibenden Splittergruppen.Die Blaue Vier, der die Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen jetzt eine umfangreiche Schau widmet, ist ein solcher Fleck, der zumindest in Europa bislang recht blaß geblieben ist.

Konvergenz mit Exkolonie in Westafrika nach EU-Vorbild / Währung von Cabo Verde konvertierbarVON THOMAS FISCHER LISSABON.Das Euro-Startland Portugal "exportiert" das Maastrichter Modell für die nominale Konvergenz in seine frühere Kolonie Cabo Verde, eine winzige Inselrepublik vor der Küste Westafrikas.

15 Variationen auf das Ready-madeVON STEFFEN BURKHARDTFür großes Aufsehen sorgte 1916 Marcel Duchamps Werkgruppe "Ready-made": Der Künstler stellte Alltagsgegenstände, also "bereits fertiggestellte" Objekte aus - und wurde prompt von der "Society of Independent Artists" ausgeschlossen.Inzwischen ist das Ready-made salonfähig geworden, genauer: geschäftsfähig.

"Bauausstellung 1999" schon vorab im Kreuzfeuer der KritikVON CLAUS KÄPPLINGERViele Kritiker und nur wenige Verteidiger fand die "Berliner Bauausstellung 1999" bei ihrem ersten öffentlichen Diskussionsforum.Hatten sich ihre Organisatoren eine Diskussion über die Qualitäten des bislang Geplanten erhofft, so wurden sie bald enttäuscht.

Die Kulturwissenschaftlerin Beate Rabe erforschte dämonische Erscheinungen auf FotosVON JOSEFINE JANERTDer Anstoß kam vor zwei Jahren in Wien.Beate Rabes Bekannter, Journalist beim österreichischen Fernsehen, drehte einen Bericht über ein Briefbomben-Attentat.

Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und KrankenstandWährend die Arbeitslosenzahlen in neue Höhen steigen, ist der Krankenstand auf ein Rekordtief gesunken.Waren 1990 noch knapp sieben Prozent der Pflichtmitglieder der Betriebskrankenkassen (BKK) in Westdeutschland krank gemeldet, lag diese Zahl im vergangenen Jahr nur noch bei 4,6 Prozent.

Die Johannespassion unter Uwe Gronostay in der PhilharmonieVON ECKART SCHWINGERWas in der Johannespassion in den Rezitativen oder in den Chören des sich heftig erregenden, spottenden Volkes bereits von Bach in geißelnder Prägnanz komponiert ist, wird heute von manchen Dirigenten gern im Ausdrucksgestus und Tempo in forcierender Form auf die Spitze getrieben.Uwe Gronostays Aufführung der Bachschen Johannespassion mit dem Philharmonischen Chor und dem Ensemble Oriol in der Philharmonie steuerte glücklicherweise nicht auf eine selbstgefällige Überinterpretation hinaus.

Wirtschaftssenator Elmar Pieroth weist Vorwürfe zurück BERLIN (za).Wirtschaftssenator Elmar Pieroth hat Berichte, die ihm ein unsauberes oder sogar illegales Geschäftsgebahren als ehemaliger CDU-Mittelstandsfunktionär vorwerfen, gestern zurückgewiesen.

Krankenstandsquote doppelt so hoch wie im Westen / Unternehmen reagieren mit "Rückkehrgesprächen und Gesundheitszirkeln"VON KAREN WIENTGEN BERLIN.Die Hauptstadt kränkelt - nicht nur wegen ihres maroden Haushalts und der schwachen Wirtschaft.

Das Berliner Sinfonie-Orchester mit Mahler im SchauspielhausVON KEVIN CLARKEGäbe es in der Kategorie Sinfonik einen Oscar für die besten Soundeffekte, hätte "Der Titan" gute Chancen auf eine Nominierung.Gustav Mahlers Sinfonie Nr.

Henry Fogel, Orchestermanager und Internet-FanVON ALEXANDER ROSSIn amerikanischen Unternehmen herrscht eine klare Arbeitsteilung, und so ist es auch im Chicago Symphony Orchestra: Daniel Barenboim macht die Musik, Henry Fogel die Geschäfte.Auch wenn er längst nicht so bekannt ist wie der vielbeschäftigte Dirigent, ist seine Position nicht zu unterschätzen - der künstlerische und der kaufmännische Leiter verantworten gleichberechtigt ein Budget von 51 Millionen Dollar gegenüber dem Aufsichtsrat.

IW-Studie: Weltweit weniger Arbeitskämpfe / Quote in Italien sinkt am stärkstenVON FRIEDERIKE STORZDie Arbeitnehmer geben sich immer friedlicher.In den 90er Jahren sind in Deutschland durch Streiks und Aussperrungen weniger Arbeitstage "verlorengegangen" als noch in den Siebzigern und Achzigern.

Aber Kritik an Energiesteuer / Stattdessen soll Steuerreform verwirklicht werden BONN.Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) fordert von den Parteien jeglichen Verzicht auf Steuererhöhungen oder die Einführung von Energiesteuern.

Ökosteuer ist ökonomischer AnreizÜber die Vorstellungen und Vorschläge des DIHT sprach Alfons Frese mit Lutz Hoffmann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). TAGESSPIEGEL: Herr Hoffmann, der DIHT lehnt eine höhere Belastung des Energieverbrauchs ab und reklamiert stattdessen das Instrument der Selbstverpflichtung für umweltfreundlicheres Wirtschaften.

Auch wenn der Pressesprecher des Kultusenators bereits heftig dementieren läßt: Es könnte sein, daß die gekündigten Mitarbeiter des Brliner Metropol-Theaters wieder eingestellt werden müssen.Jetzt hat das Berliner Bühnenschiedsgericht entschieden, daß ein Ex-Bühneninspektor des geschlossenen Operettenhauses vom Land Berlin weiterbeschäftig werden muß.

Über den verblassenden Mythos des Herbert von KarajanVON MANUEL BRUGHerbert von Karajan.Kein Dirigent vor ihm hat soviel Macht besessen; erarbeitet, erzwungen, angehäuft im brennenden Ehrgeiz, nicht nur der Beste, sondern auch der Mächtigste der Musikwelt zu sein.

Anmerkungen zum Niedergang des ProtestsVON RICHARD HERZINGERNach der Zukunft von Protestbewegungen fragte, nicht ohne melancholischen Unterton, vergangenes Wochenende eine Podiumsrunde im Rahmen einer Tagung der Evangelischen Akademie Berlin-Brandenburg. Der Protestler gegen den universellen Unheilszusammenhang einer ins Falsche verrannten Welt, der unermüdliche Rüttler am Weltgewissen, steht heute zunehmend im Verruf, ein ebenso anachronistischer wie selbstgerechter "Gutmensch" zu sein.

Die MontagsglosseVON HELLMUTH KARASEKWie es in der Steinzeit zuging, weiß ich durch das Fernsehen.Wenn ich meinen Kindern über die Schultern schaute, während sie "Familie Feuerstein" guckten und dabei hängen blieb.

RSB mit Rögner und Anne GastinelAuch wenn die Wiener Klassik zur eigentlichen Domäne der großen Symphonieorchester gehört, tun diese sich mitunter schwer, sich auf eine vorromantische Musizierpraxis einzulassen.Natürlich verkleinerte Heinz Rögner für Haydns Cello-Konzert in D-Dur den Streicherapparat des Rundfunk- Sinfonieorchesters und sorgte im Schauspielhaus für klangliche Transparenz und leicht federnde Trommelbässe.

Vorwürfe über zu rigides Eintreiben zurückgewiesenVON THORSTEN METZNER POTSDAM.Das brandenburgische Finanzministerium hat Vorwürfe zurückgewiesen, daß die märkischen Finanzämter beim Eintreiben von Steuern besonders rigide vorgehen und dabei bisweilen sogar Unternehmen und Arbeitsplätze gefährden.

Von Thorsten Metzner

IW-Konjunkturexperte: Mit der Förderung von Niedriglohnjobs 4,7 Millionen Stellen schaffenDas Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft hat in einer neuen Studie dargelegt, wie 4,7 Millionen Jobs geschaffen werden könnten.Mit dem Geschäftsführer des IW, Franz Josef Link, sprach darüber Vanessa Liertz.