zum Hauptinhalt

Wenn das Münchner Symphonie Orchester bei der Produktion einer Münchner Tanzmusik-Schallplattenfirma mitspielt, enn also wieder einmal der Versuch gestartet wird, Pop mit Klassik auf nicht-peinliche Weise zu verbinden, dann heisst es: Vorsicht, aufgepasst, das ist bislang fast immer schief gegangen. In diesem Fall aber darf man gratulieren: Zack, der Titel der CD "Exercise de style" sitzt.

In Deutschland ist es noch ein streng gehütetes Geheimnis: Im Winter-Semester wird Helmut Kohl eine Geschichtsprofessur in Harvard übernehmen. Der Kanzler der Einheit ist müde von der Politik.

Von Jacob Heilbrunn

Noch wird über Michael Kumpfmüllers ziemlich dickleibigen (500 Seiten) Roman "Hampels Fluchten" lebhaft gestritten, wobei seine Anhänger ebenso warm und herzlich in der Verteidigung wie seine Gegner heftig in der Ablehnung sind - kalt lässt der Roman eines kleinbürgerlichen Westentaschen-Casanovas und Bankrott machenden Bettenhändlers keinen. Noch wird darüber gemunkelt, auf welchem Protektionsweg der Erst-Roman des 1961 geborenen Münchners mit hoher Aufmerksamkeit lanciert wurde - als ob nicht jede Promotion recht wäre, wenn sie nur einem Buch zukommt, dass sie verdient und rechtfertigt.

Die Ziemia Lubuska, das Lubusker Land ist ein reizvoller Flecken Erde, mit Heideflächen, prächtigen Badeseen, kleinen Dörfern, weiten Wäldern, dem größten Vogelschutzgebiet Mitteleuropas und - 150 Meter hohen - Bergen. Und ein höchst geschichtsträchtiger dazu: Die Johanniter siedelten hier, eine der blutigsten Schlachten des Siebenjährigen Krieges wurde bei Kunowice geschlagen und mancherorts finden sich noch Sperranlagen des einstigen Ostwalls aus dem Zweiten Weltkrieg.

Erst kürzlich wurde Eduardo Chillida in Berlin mit dem renommierten PiepenbrockPreis für Skulptur geehrt, im Oktober wird seine monumentale Eisenskulptur "Berlin" vor dem Bundeskanzleramt eingeweiht. Die Galerie Georg Nothelfer zeigt anlässlich dieser Ereignisse auf dem "art forum" und in ihrer neuen Dependance in der Corneliusstraße Skulpturen aus Terrakotta und Schamotteerde, Graphiken, Collagen und Gravitationen und das neue Artfolio "Aromas" des 76jährigen baskischen Künstler-Philosophen, das wie Lebensbilanz anmutet.

Sie betreuen die bekanntesten Museen Berlins und haben doch wenig Geld zur Verfügung. Obgleich sie der Kunst zu einer weitreichenderen Öffentlichkeit verhelfen, müssen sie mit einem geringeren Budget auskommen als so mancher Sammler.

Tarkowskis "Stalker" aus dem Jahre 1979, sieben Jahre vor dem Unglück von Tschernobyl als düstere Gralssuche nach dem Sinn des Lebens gedreht, ist ein Traum. Mit Bildern, schwarzweiß oder blaustichig, von zerstörter Industrie in geheimnisvoller Landschaft, - und von Menschen, die sich durch die labyrinthischen Irrgärten dieser Landschaft als nachdenkliche Sinnsucher bewegen.

Lang schon tönt die Klage des Kunsthandels, dass es zu wenig Nachwuchs unter den Sammlern gibt. Die Bankgesellschaft Berlin, Hauptsponsor des "art forum berlin", sah deshalb seit Entstehung der Messe die Pflege von Leib und Seele der seltenen Spezies des Kunstsammlers als ihre Pflicht an und sorgt auch in diesem Jahr mit Vip-Lounge, Führungen und Dinners für ein exklusives Programm.

Im Klappentext werden Monika Maron jene Qualitäten bescheinigt, die ihre Lesergemeinde an ihr schätzt: "wache Intelligenz, Witz und Zivilcourage". Weil solche Freundlichkeiten nur selten ohne Wissen und Zustimmung der Portraitierten zu Stande kommen, tritt man der Autorin sicher nicht zu nahe, wenn man vermutet, dass sich diese Charakteristika im Einklang mit ihrem Selbstbild befinden.

Durch die Kontroverse um die inhaltliche Ausrichtung des Hannah-Ahrendt-Instituts und ihre personalpolitischen Konsequenzen gerät die Dresdner Forschungseinrichtung erneut in die Kritik. Diesmal ist es der deutsche Historikerverband, der den Alleingang des Kuratoriums gegen den Instituts-Chef Klaus-Dietmar Henke anprangert - am Rande des diesjährigen Historikertags in Aachen, der morgen zu Ende geht.

Sie schwitzten, sie zitterten, sie hatten die Panik im Blick, am Ende hatten sie nicht einmal mehr Kraft zum Jubeln: Nur um Haaresbreite entkam das Dream Team der USA bei den Olympischen Spielen in Sydney am Freitag einer Blamage. In einem denkwürdigen Halbfinale stolperten die Basketballer aus der amerikanischen Profiliga NBA zu einem glücklichen 85:83 (48:36)-Sieg gegen den Olympia-Dritten aus Litauen.

Triumph und Niederlage für Berlins Musikkultur: Bei der Jahresumfrage der Fachzeitschrift "Opernwelt" liegen Berliner Künstler und Institutionen in vier Kategorien an der Spitze. Zugleich sammelten die drei Opern der Stadt aber auch die meisten Voten in der Kategorie "Ärgernis des Jahres".

Keine 48 Stunden nach dem Untergang der Autofähre Express Samina vor der griechischen Insel Paros hat es in der Ägäis erneut ein Unglück gegeben. Am Donnerstagabend lief vor dem Hafen der Kykladeninsel Naxos die Fähre Express Artemis auf Grund, nachdem zuvor die Antriebsmaschinen und die gesamte elektrische Anlage ausgefallen waren.

Von Gerd Höhler

Gleich am Anfang lehnt sich Walther Tröger nach vorn auf dem Podium im "Deutschen Haus" und schaut ganz entschlossen in den Saal. Fest ist sein Blick, klar die Aussage: "Natürlich sind hier nicht alle unsere Erwartungen erfüllt worden", sagt der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK), "aber in der Breite der Spitze haben wir eine Fülle erreicht.

Die Gropiusstadt soll wieder im Mittelpunkt stehen: Auf einem Monitor im Gemeinschaftshaus am Bat-Yam-Platz zoomt die Bildfolge von der Erdkugel bis zu den Hochhäusern des Stadtteils. Wenn man noch einen kleineren Ausschnitt wählen würde, fielen auch die unzähligen Probleme des vor 25 Jahren errichteten Quartiers auf.

Bei der Sache mit den Genen scheint eine gewisse Ermüdung einzutreten. Nun haben wir die vielen vielen Buchstaben alle eingehend betrachtet, die Seiten aus der FAZ - man weiß ja nie - sorgsam abgeheftet und auch schon die eine oder andere Lesung versucht in der Hoffnung, es könne nach einigen Stunden eine Art meditative Erhöhung eintreten.

Alexander Leipold wandelt auf den Spuren von Wilfried Dietrich. Gezeichnet von einem Nasenbeinbruch und einem dicken "Veilchen" am linken Auge sicherte sich der Freistilringer vom VfK Schifferstadt in Sydney durch einen "brutalen Kraftakt" in den Schlusssekunden mit dem Finaleinzug im 76 kg-Limit die seit zwölf Jahren ersehnte Olympia-Medaille.

Im Wurfring zeigte Kerstin Münchow Stärke, danach wurde sie schwach. Als ihr Gewinn der Bronzemedaille bei der olympischen Premiere im Hammerwerfen mit dem deutschen Rekord von 69,28 m feststand, verlor sie die Fassung und weinte hemmungslos.

Nach dem Wechselbad der Gefühle war beim VfB Stuttgart kollektive Erleichterung angesagt: Trotz einer 2:3 (1:1)-Niederlage beim schottischen Premier-League-Team von Heart of Midlothian zogen die Mannen von Trainer Ralf Rangnick dank des 1:0-Hinspielerfolges in die zweite Uefa-Cup-Runde ein. Erschöpft kauerten die VfB-Spieler nach dem Kraftakt gegen "Hearts" auf dem Rasen des Tynecastle Stadium von Edinburgh.

Bachirou Salou von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt ist seit gestern Deutscher. Der gebürtige Togoer erhielt von den Behörden zusammen mit seinen beiden Kindern die deutsche Staatsbürgerschafts-Urkunde.

Wenn "Zimmermann" auf den Transparenten am Portal der Staatsoper prangt, ist nicht etwa von dem Komponisten die Rede, der mit den "Soldaten" die wichtigste Oper seit "Wozzeck" schrieb, sondern von den beruflichen Irrwegen eines Zaren. So musste man sich zur musikalischen Grundversorgung in den Kammermusiksaal der Philharmonie begeben, in dem ein Programm mit Solo-Werken von Bernd Alois Zimmermann und Helmut Lachenmann lockte.

Die EU hat sich nach dem Nein der Dänen zum Euro in Schadensbegrenzung geübt. Beim Sonderrat der EU-Finanzminister am Freitag in Brüssel bekundeten Bundesfinanzminister Hans Eichel und sein französischer Kollege Laurent Fabius, dass sie keine negativen Auswirkungen auf die gemeinsame Währung erwarten.

Die 104 Waschmaschinen der Installation "weiss 104" von Victor Kégli und Filomeno Fusco auf dem Schlossplatz werden in den kommenden Tagen zum letzten Mal schmutzige Wäsche waschen. Viele tausend Berliner hatten in den vergangenen vier Wochen die beiden Künstler vor dem Palast der Republik besucht.