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Die in den letzten Jahren stark gewachsenen Finanzhilfen von Bund und Ländern für die betriebliche Lehrlingsausbildung dürfen nach Auffassung aller Parteien im Bundestag "kein Dauerzustand" bleiben. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) kündigte am Freitag in der Aussprache um den "Berufsbildungsbericht 99" der Regierung an, dass jetzt als Erstes die in den neuen Ländern üblichen "Kopfprämien" für die Einstellung eines Lehrlings abgeschafft werden.

Rund 200 000 Kinder und Jugendliche müssen nach Angaben der CDU/CSU-Opposition im Bundestag gegenwärtig in Deutschland in Sekten und Psychogruppen leben. Die jungen Menschen könnten sich dagegen nicht wehren, beklagte der CSU-Abgeordnete Klaus Holetschek am Freitag im Bundestag bei der Debatte über den Bericht der Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen".

Über zwei Kilo Heroin und Kokain stellte die Polizei bereits am Mittwoch während einer Razzia in einem Bordell an der Drontheimer Straße sicher. Die 23-jährige Bordellbetreiberin, ein 40-jähriger Mann und ein 18 Jahre alter Jugendlicher wurden festgenommen.

Angebliches Schwarzgeld wollte ein 32-jähriger Nigerianer im wahrsten Wortsinn waschen lassen: Das illegal zur Seite gebrachte Geld sei aus Sicherheitsgründen schwarz gefärbt, lasse sich aber mit einer speziellen Chemikalie wieder entfärben, gaukelte er einem 55 Jahre alten Charlottenburger Gastwirt vor. Als dieser sich mit dem "Schwarzgeld-Lieferanten" am Donnerstagnachmittag am S-Bahnhof Wannsee traf, brachte er jedoch die Polizei mit.

Ein Autoverkäufer ist wegen seiner unwissentlichen Mitarbeit in einem deutsch-thailändischen Menschenhändlerring zu zwei Jahren Haft mit Bewährung verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sah es als erwiesen an, dass der 29-Jährige junge Thailänderinnen für Scheinehen zum Standesamt nach Dänemark gefahren hat.

Keiner in der Runde, der die Zahlen nicht längst kannte. Trotzdem haben die Renten-Experten aller Parteien offenbar einen Realitäts-Schock erlitten: Mehrere Stunden wurden Zahlen, Tabellen, Modellrechnungen über die langfristige Rentenentwicklung verlesen.

Die Kritik an dem Stiftungsfonds der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter hält an. Die Interessengemeinschaft ehemaliger Zwangsarbeiter forderte die Regierungsparteien am Freitag in Berlin dazu auf, zumindest bei den abschließenden Beratungen des Stiftungsgesetzes die Vorschläge der Opferverbände ernst zu nehmen und deren Vertreter in die Gespräche mit einzubeziehen.

Von Christian Böhme

24 Stunden nach dem dramatischen Duell der beiden Tennis-Superschwergewichte Andre Agassi und Pete Sampras ist das zweite Australian-Open-Halbfinale im roten Bereich der Güteskala verlaufen: Ohne sichtliche Anstrengung, ohne Nervenkitzel und Thrill peitschte Titelverteidiger Jewgeni Kafelnikow (Russland) am Freitag seinen relativ unerfahrenen Gegenspieler Magnus Norman mit 6:1, 6:2 und 6:4 aus der Rod-Laver-Arena. Damit war mit Kafelnikow kontra Agassi, wie im Damen-Wettbewerb zwischen Martina Hingis und Lindsay Davenport, der Showdown der beiden topgesetzten Spieler perfekt.

Der reichste Mann der Welt fliegt ein und eröffnet die Leonardo-Ausstellung im Martin-Gropius-BauSigrid Kneist und Jörn Hasselmann Für einen Tag kommt heute Bill Gates nach Berlin - der reichste Mann der Welt, der mit 200 Milliarden Mark so viel Geld hat wie alle Berliner zusammen. Der Microsoft-Gründer wird am Nachmittag die Ausstellung "Leonardo da Vinci : Joseph Beuys.

Von
  • Sigrid Kneist
  • Jörn Hasselmann

Viele Arbeitsleben werden künftig so aussehen: Lehre oder Studium, die ersten Jahre freie Mitarbeit auf Honorarbasis, Arbeitslosigkeit, anschließend einige befristete mäßig bezahlte Jobs, Versuch einer Existenzgründung als Selbstständiger, nach vier Jahren gescheitert, erneute Arbeitslosigkeit, Umschulung oder Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, danach festangestellte Arbeit, diesmal gut bezahlt und unbefristet, jenseits des 58. Lebensjahres dann Teilzeit bis zum Ruhestand.

Von Martin Gehlen

Wir Menschen der abendländischen Kultur denken, wachsen und werden mit und in Zahlen. So bewegte gerade im ausklingenden Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts einige deutsche Hobbyhistoriker die Frage, ob es die Karolinger und ihre Epoche wirklich gab - oder ob wir die Zeitrechnung um knapp drei Jahrhunderte zurückdrehen sollten.

Landesparteichef Kannegießer übernimmt die Verantwortung für veruntreute GelderEberhard Löblich Die letzten Getreuen des DVU-Vorsitzenden Gerhard Frey, unter ihnen Landesparteichef Dieter Kannegießer, haben am Freitag ihren Austritt aus der Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt erklärt. Zuvor hatte die Fraktion Kannegießer als stellvertretenden Fraktionschef die Verantwortung für ein Finanzloch von 72 000 Mark zugewiesen und ihm lediglich drei Minuten Zeit zur Stellungnahme gegeben.

Zu seinem Glück muss man zuweilen gezwungen werden: Der "Main Tower" ist der erste "bürgernahe" Wolkenkratzer in Frankfurt am Main, verfügt er doch in seiner Spitze über eine ab April öffentlich zugängliche, doppelgeschossige Aussichtsplattform, zwei ebenfalls zugängliche Sendestudios des Hessischen Rundfunks und ein bald eröffnendes Restaurant. Aber diese öffentliche Nutzung, mit der man jetzt prunkt, war eine Auflage der Stadt Frankfurt an den Bauherrn, die Landesbank Hessen-Thüringen.

Von Christian Huther

Schnell handelnd und denkend, belastbar und redefähig soll er sein, der Jurist, der Karriere machen will. So lautete das Fazit einer Informationsveranstaltung für angehende Juristen an der Humboldt-Uni.

90 Minuten spricht Clinton vor dem Kongress und wirbt dabei vor allem für Al GoreRobert von Rimscha Die "Era of Big Government" sei vorbei, hat Bill Clinton vor fünf Jahren seinen Amerikanern gesagt. Die Bundesregierung wolle nicht mehr groß und allmächtig sein und schon gar kein Großer Bruder.

Von Robert von Rimscha

Ein Rekord im vierten Quartal hat dem schwedische Telekommunikationskonzern Ericsson im vergangenen Jahr ein besseres Ergebnis beschert als erwartet. Zwar sank der Vorsteuergewinn wegen eines schwachen Handy-Geschäfts um zehn Prozent auf 16,4 Milliarden schwedische Kronen (rund 3,77 Milliarden Mark), wie das Unternehmen am Freitag in Stockholm mitteilte.

Die Vorlesung "Sexualmedizin" ist offen für Hörer aus allen Fakultäten der Humboldt-Universität. An diesem dunklen Winterabend geht es um "sexuelle Verhaltensabweichung", wie Professor Beier ankündigt.

Der Dalai Lama hat am Freitag von Indien eine Aufenthaltserlaubnis für den aus Tibet geflüchteten buddhistischen Religionsführer Karmapa gefordert. "Es wäre ein fürchterlicher Fehler für das Ansehen Indiens und in der Sache, wenn der Karmapa nicht in Indien bleiben dürfte", schrieb das geistliche Oberhaupt der Tibeter nach einer Meldung der indischen Nachrichtenagentur UNI in einer Erklärung.

Die Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Leipzig-Abtnaundorf ist in der Nacht zum Freitag geschändet worden. Unbekannte steckten mehrere Kränze und Gebinde in Brand, die am Donnerstag zum Gedenktag für die Opfer des NS-Regimes an dem Mahnmal niedergelegt worden waren, teilte die Polizei am Freitag mit.

Es hat natürlich gar nichts mit den Bach-Feiern zu tun, dass Nigel Kennedy nach seinem Jimi-Hendrix-Projekt sich just in diesem Jahr dem Über-Komponisten stellt. Nein, er sei jetzt einfach bereit für Bach, bekundet der Brite.

Von Ulrich Amling

"Alles Lüge" bricht es aus ihm heraus, Entsetzen starrt aus seinen Augen und er weiß jetzt, dass er der letzte Zar des russischen Volkes ist, er, Nikolaus II, der weiche, kunstsinnige Familienvater. Sein schütteres Haar liegt elegant pomadisiert auf der Stirn, aus seinem fein geschnittenen Bart meint man sogar im Kinosaal noch einen Hauch Parfüm zu spüren.

Das Kuratorium der Stiftung "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" hat bei seiner Sitzung am späten Donnerstag erwartungsgemäß keine Entscheidungen in den strittigen Fragen getroffen. Für den "Ort der Information", auf den sich der Bundestag in seinem Beschluss fest gelegt hatte, wurden verschiedene konzeptionelle Ansätze vorgestellt.

Der Kopf im Profil, der Körper verspannt und seitenverkehrt, so dass man das Gesäß auch als Gesicht lesen kann, der rechte Arm, einem abgebrochenen Schwert ähnlich, wie zum Gruß erhoben - dieses hochformatige Kreideblatt mit dem Titel "Salut" aus dem Jahr 1962 (320 000 Mark) mutet wie eine Begrüßung an und gibt der Ausstellung von Figurenblättern und Köpfen aus vier Jahrzehnten seinen Titel. Vor gut 35 Jahren hat der Galerist Dieter Brusberg dem fantastischen Realisten Gerhard Altenbourg zum Durchbruch verholfen, seitdem bemüht er sich kontinuierlich um dessen Werk.