23 Jahre sind genug - zumindest, wenn es darum geht, draußen in Waidmannslust ein Restaurant zu betreiben. So jedenfalls sieht es Siegfried Rockendorf, einer der besten Berliner Köche, und der nach wie vor bekannteste ganz sicher.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 05.01.2000 – Seite 3
Von einer Grippewelle in Berlin will Edgar Muschketat vom Robert-Koch-Institut noch nicht sprechen, doch "es braut sich etwas zusammen". Es gebe derzeit mehr Fälle ernsthafter Influenza, also der durch Viren ausgelösten "echten" Grippe, als vor Jahresfrist.
Theater, das ist Kampf und Religion. "Ich glaube an die Unsterblichkeit des Theaters", verkündet ein Neuberliner Theatermacher gerade vom Umschlag der ihm gewidmeten Biographie.
Weimar hatte seinen Feier-Etat für das kulturhauptstädtische Goethe-Jahr 1999 zwar um 14 Millionen Mark überzogen, aber statt der erwarteten drei Millionen Besucher kamen dann sieben Millionen Besucher. Und während wir zu DDR-Zeiten nur 20 Meter von den Hauptstraßen weggehen mussten, um Bäume und Sträucher aus den Trümmergrundstücken und leeren Fassadenfenstern wachsen zu sehen, erblicken wir nun auch im 21.
Welch ein Glück! Eine Literaturverfilmung, die ihre Vorlage nicht nur kongenial umsetzt, sondern sie auch noch ins Universelle steigert.
Bei zwei Attentaten, die separatistischen Tamilen zugeschrieben werden, sind am Mittwoch in Sri Lankas Hauptstadt Colombo mindestens 16 Menschen getötet und 29 verletzt worden. Eine Selbstmordattentäterin riss in der Innenstadt 14 Personen mit sich in den Tod.
Die Deutsche Telekom will ihre Beteiligungen an ost- und mittelosteuropäischen Telekommunikationsunternehmen aufstocken. Zur Zeit habe die Telekom besonderes Interesse an der Mehrheitsübernahme des tschechischen Mobilfunkunternehmens RadioMobil, sagte Telekom-Sprecher Hans Ehnert dem Tagesspiegel am Mittwoch.
Die Amerikaner müssen ein Volk von Pädagogen sein. Selbst eine Verwechslungskomödie abseits des Mainstream wie "Happy, Texas" reizt nicht ihr anarchisches Potiential aus, sondern braucht unbedingt eine Botschaft.
Prognosen sind ein riskantes Geschäft. Wahrsager wissen das, Konjunkturforscher, Beobachter des politischen Betriebs nicht minder.
Ende der siebziger Jahre sorgte Rudolf Nadlers Roman "Ter Fögi ische Souhung" in der Schweiz für einen kleinen Skandal. Der Autor schilderte die sexuelle Abhängigkeit des sechzehnjährigen Schülers Beni von dem drogensüchtigen Rockstar Fögi, der ihn schließlich auf den Strich schickt - und der Film war zudem in schweizerdeutscher Mundart inszeniert, die bis dahin eher mit volkstümlicher Dichtung verbunden worden war.
Wäre dies ein Sportbericht statt einer Gerichtsreportage von der Verhandlung vor dem Landesarbeitsgericht in Berlin, das Ergebnis hätte "Unentschieden" lauten können. Jürgen Schilling, Direktor der "Deutschen Akademie Villa Massimo" in Rom, hatte Klage gegen seinen Arbeitgeber, die Bundesrepublik Deutschland, eingereicht.
Klappern gehört zum Handwerk. Das weiß Michael Witti, und wenn es um die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter geht, klappert der Münchener Anwalt besonders laut.
Ein Einzelgänger des deutschen Films. Kurz nach seinem 80.
An die Bauzäune, von Hecken umwuchert und mit einer dicken Plakatschicht überklebt, und die verwunschen wirkende Baustelle an der Pallas, Ecke Gleditschstraße, hatte man sich fast gewöhnt. Nun, nach rund acht Jahren Bauzeit, ist es soweit: Der Sporthallenbau des Architekten Hinrich Baller wird heute teilweise übergeben.
Der neue Stiftungsrat für das Holocaust-Mahnmal ist am Mittwoch in Berlin zu Beratungen über den Ablauf der Feierlichkeiten während der symbolischen Grundsteinlegung am 27. Januar zusammengekommen.
Im CDU-internen Streit um den Umgang mit dem Ehrenvorsitzenden Helmut Kohl liegen die Nerven blank. Der nordrhein-westfälische CDU-Chef Jürgen Rüttgers sagte am Mittwoch über Fraktionsvize Michael Luther, der einen klaren Schnitt mit dem Ehrenvorsitzenden der CDU gefordert hatte: "Der hat sie nicht mehr alle.
Nach dem Ende des Streits über die Tagesordnung haben Israel und Syrien in Shepherdstown ernsthafte Verhandlungen über eine friedliche Beilegung ihres jahrzehntelangen Konflikts aufgenommen. Der israelische Regierungschef Ehud Barak und der syrische Außenminister Faruk el Schara führten am Dienstagabend erstmals direkte Gespräche über eine Friedensregelung.
Der Baupionier Fritz Leonhardt, der als kühner Brückenbauer und "Vater" des Stuttgarter Fernsehturmes Architekturgeschichte geschrieben hat, ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am vergangenen Donnerstag in seiner Heimatstadt Stuttgart im Alter von 90 Jahren.
Grundsteinlegung am Dorfanger Kaulsdorf: Die Wohnungsbaugesellschaft Hellersdorf (WoGeHe) beginnt am Freitag mit ihrem Neubauvorhaben im historischen Ambiente. Auf dem ehemaligen Gutshof an der Dorfstraße 36/37 entstehen in den nächsten zwölf Monaten elf Reihenhäuser.
Die ersten Untersuchungen des Computersystems der Feuerwehr durch die Kriminalpolizei haben keine Anhaltspunkte erbracht, die ein Ermittlungsverfahren rechtfertigten, sagte ein Kriminalbeamter gestern dem Tagesspiegel. Der Fehler, der in der Silvesternacht zum Zusammenbruch des Computersystems der Feuerwehr führte, konnte bisher nicht reproduziert werden.
Die Beauftragte des Berliner Erzbischofs für Migrationsfragen, Schwester Cornelia Bührle, hat den Beschluss der Berliner Stiftung "Hilfe für die Familie" scharf kritisiert, keine Hilfe mehr für Asylbewerberinnen zu gewähren. Gerade diese ohnehin schlechter gestellte Bevölkerungsschicht würde dadurch eine weitere Verschlechterung erfahren.
Das Bundeskabinett ist am 19. Januar, im Wappensaal des Roten Rathauses, zu Gast beim Berliner Senat.
Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) hat die Bundesregierung aufgefordert, sich umgehend mit der Reform des Ladenschlussgesetzes zu befassen. Die Argumente für und gegen eine Verlängerung der Öffnungszeiten seien ausgetauscht, sagte er am Mittwoch anlässlich des Neujahrsempfangs der Einzelhandelsverbände Berlins und Brandenburgs: "Jetzt kann und muss entschieden werden.
Der Berliner SPD-Landesvorsitzende und Senator für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung, Umweltschutz und Verkehr, Peter Strieder, hat bereits zum 31. Dezember 1999 sein Abgeordnetenhausmandat niedergelegt.
Zehn Jahre Architektur- und Baugeschichte ist das Thema des Buches "Bauen in Berlin Reinickendorf 1989 - 1999", das vom Stadtplanungsamt des Bezirks entwickelt worden ist. Es bietet auf 136 Seiten mit über 200 Farbbildern des Fotografen Stefan Minx eine Bilanz der regen Bautätigkeit nach dem Mauerfall in Reinickendorf und gleichzeitig eine Ausblick auf künftige Bauprojekte im Bezirk.
Viel wird geredet über die angeblichen Ausstattungsvorsprünge der Berliner Schule. Es heißt, Berlins Lehrer müssten weniger Unterrichtsstunden absolvieren als ihre Kollegen in anderen Bundesländern.
Berlin: Die Eröffnung des Designmöbel-Centers bewog auch andere Läden, an den Savignyplatz zu ziehen
Das Ende November eröffnete Einrichtungs-Zentrum "Stilwerk" hat den östlichen Teil der Kantstraße aus seinem Schattendasein geholt: Vor allem der Block zwischen Savignyplatz und der Ecke Uhlandstraße, an der der Center-Eingang liegt, zieht immer mehr Kunden an, die ein gehobenes Sortiment an Möbeln und Wohnzubehör suchen. Auch die Händler außerhalb des "Instituts für guten Geschmack" (Eigenwerbung) sprechen von einer Belebung.
Um 10 Uhr ruft die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands vor dem Rathaus Neukölln zu einer Demonstration auf. Die Polizei erwartet 30 Personen, die sich von der Splitterpartei unter dem Motto "Zukunft der Jugend - Mobilisierung zur Liebknecht-Luxemburg-Demonstration" am Wochenende mobilisieren lassen.
CDU, SPD und Grüne weitgehend einig - Fußballspiele werden ausgenommenMarc-Oliver von Riegen Die nächste Silvesterfeier am Brandenburger Tor könnte für die Veranstalter teurer werden als geplant: Der Senat will prüfen, ob die Polizei sich ihren Einsatz bei Großveranstaltungen künftig bezahlen lässt. Die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen im Abgeordnetenhaus sind sich grundsätzlich einig.
Der Streit um Demonstrationen in der Berliner Innenstadt spitzt sich zu. Innensenator Eckart Werthebach (CDU) will in den kommenden Wochen auf Grundlage einer hausinternen Prüfung die nächsten Schritte einleiten, um mehr Versammlungen aus der Innenstadt herauszuhalten.
Nach dem Erfolg der erstmals im Zusammenwirken verschiedener Veranstalter organisierten Feiern zum Jahreswechsel soll die bezirkliche Arbeitsgruppe "Spandau 2000" bestehen bleiben. Das kündigte Cheforganisator Gerd Steinmöller gestern zusammen mit Bürgermeister Konrad Birkholz (CDU) an.
In den Streit um die Bebauung des Teufelsbergs mit einem Hotel und Wohnungen bringt der Grünen-Abgeordnete Hartwig Berger jetzt ein bisschen Humor: In einem Brief lud er den neuen Finanzsenator Peter Kurth (CDU) zum Dauerlauf um die ehemalige Abhörstation. So könne Kurth sich ein Bild von der "Umweltbarbarei" machen und sehen, dass die seit Monaten angekündigten Bauarbeiten immer noch nicht begonnen hätten.
Die durch Zinsängste und Gewinnmitnahmen ausgelösten massiven Kursverluste an der Welt-Leitbörse New York haben am Mittwoch erneut die anderen Aktienmärkte weltweit belastet. Die deutlichsten Rückgänge mussten dabei Hongkong mit einem Minus von rund sieben Prozent und Stockholm mit fast fünf Prozent hinnehmen.