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Nach der unerwarteten Einigung des Medienkonzerns Bertelsmann mit der Online-Tauschbörse Napster stehen die konkurrierenden Musikunternehmen vor einer wichtigen Entscheidung: Sollen sie der Einladung von Bertelsmann folgen und sich der Initiative anschließen oder dagegenhalten? Die großen BMG-Konkurrenten Sony Music, EMI, Time Warner und Universal Music begrüßten zwar offiziell die Pläne, dass Bertelsmann aus der bisher kostenlosen Tauschbörse einen Abo-Service machen will, der die Bezahlung von Platten-Firmen und Musikern sichern soll.

Die Schockwellen der Halloween-Nacht sind kaum abgeklungen, da kommt mit den Flying Luttenbachers aus Chicago eine Band ins Maria am Ostbahnhof, die ihrem Publikum als Klang gewordener Schrecken zu Leibe rückt. "Alptraum" nennt sich folgerichtig ihr aktuelles Machwerk, bereits das achte Album seitdem der Schlagzeug-Berserker Walter Weasel die Truppe seit knapp zehn Jahren zusammenhält.

Von Volker Lüke

Die australischen Songwriter Robert Forster und Grant McLennan entdeckten 1978 als Studenten ihre gemeinsame Vorliebe für Literatur, Film und Musik. Nannten sich Go-Betweens, machten einige hübsche Platten, und lösten sich 1988 auf.

Von H.P. Daniels

Sie gehört zu den glücklichen Gemütern, die ihre eigenen Schwächen in bühnenwirksames Show-Kapital umwandeln können. Wenn Martina Brandl, die Berliner Diseuse mit der leicht pummeligen Gestalt, sich einen Barhocker zu erklimmen anschickt, dann wird daraus ein Unternehmen, bei dem nicht nur das hautenge Kleid extremen Spannungen ausgesetzt ist, sondern auch die Voyeursschar in der Ufa-Fabrik das Mitfühlen, ja Mitzittern mit ihrer tollkühnen Anti-Heldin lernt (noch bis 4.

Klassik-CD-Läden haben etwas von Toten-Gedenkstätten: Die Menschen unterhalten sich vorwiegend mit gedämpften Stimmen, es wird ernste Musik gespielt und meist geht es um Verstorbene. Nicht nur um tote Komponisten - meist haben auch die Interpreten längst ihren letzten Seufzer getan.

"Oft sind Leute aus Gegenden, die Straßen ausschließlich mit Dichter-, Musiker-, Malernamen aufweisen, besonders stolz auf ihre Adresse." Verständnisinniges Nicken am von Grabbe und Tschaikowski eingerahmten Majakowskiring.

Von Ulrike Baureithel

Kaum ein Jahrhundert ist es her, da wollten die Futuristen "die Museen, die Bibliotheken und die Akademien jeder Art zerstören". Die Museen seien Friedhöfe, tobte Marinetti in seinem berühmten Manifest von 1909, "absurde Schlachthöfe der Maler und Bildhauer, die sich gegenseitig mit Farben und Linien entlang der heiß begehrten Ausstellungswände abschlachten".

Von Nicola Kuhn

Durch die Allianz mit Napster hat sich Bertelsmann einen ungeschliffenen Diamanten gesichert. Nicht nur die Tatsache, dass über das System täglich Millionen von Musiktiteln - derzeit noch völlig illegal - hin- und herkopiert werden, macht die von dem inzwischen 19-jährigen Amerikaner Shawn Fanning programmierte Software so genial.

Von Kurt Sagatz

Legal, illegal, scheißegal: Noch tobt in den Chat-Foren die Wut der Fans auf die "strategische Allianz", die Napster mit Bertelsmann vorgestern angekündigt hat. Sie machten sich Luft mit Wörtern wie "Betrug" und "Lüge", als ginge es um den Verrat an einer politischen Idee.

Von Gregor Dotzauer

Dass neben Mützen und Mänteln auch Celli in der Garderobe landeten, war kein Wunder, denn das Konzerthaus stand ganz im Banne der Bassgeige. Der Berliner Bassgeige, kann man hinzufügen, denn sowohl David Geringas im großen als auch Boris Pergamenschikow im kleinen Saal sind Professoren und Zierde der nahe gelegenen Hochschule für Musik Hanns Eisler.

Von Carsten Niemann

Eigentlich hatte man diesen Schritt schon vor sechs Jahren erwartet, als quasi über Nacht der Kulturetat zusammengestrichen wurde. Aber Jean-Christophe Ammann wollte nicht "Fahnenflucht" begehen und blieb in Frankfurt.

Von Christian Huther

Wenn am heutigen Freitag um 18 Uhr im Ludwig Erhard Haus unter dem Titel "liber Berlin" eine der größten Messen Europas für Autographen, Bücher und Grafik im Ludwig Erhard Haus in der Fasanenstraße 85 eröffnet wird, hat sie schon vorab für eine kleine Sensation gesorgt. Knut Ahnert, einer der sechs Berliner Antiquare, von denen die dreitägige internationale Verkaufsausstellung organisiert wird, präsentiert dann zum ersten Mal der Öffentlichkeit drei Karten und sechs Briefe aus der Hand von Marlene Dietrich an ihre New Yorker Freundin Bianca Berger.

Mit einem Mammutprogramm an Ausstellungen, das bis zum Jahr 2006 reicht, begegnet der neue Direktor des Deutschen Historischen Museums in Berlin der Kritik an seinen ersten Auftritten. Hans Ottomeyer, nach außen scheinbar unberührt, bescheinigte sich mit Nachdruck, ein "eng geknüpftes, weit gespanntes Netz" präsentieren zu können, das sich um Generalthemen wie "Europa", "Migration und Integration" oder "Wahrnehmung des Fremden" spannt.

Von Bernhard Schulz