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Wie muss die Revolution verpackt sein, damit sie obsiegt? Michael Franti dürfte bestens darüber Bescheid wissen, hatte er sich mit den Beatnigs doch noch den hartenTönen verschrieben, mit den Disposable Heroes of Hiphoprisy schon etwas gefälligeren, und mit Spearhead seitdem den ganz soften, souligen, samtigen.

Männer, die sich mit stolzgeschwellter Brust hinter einem Podium aufbauen, geben schnell eine lächerliche Figur ab. Vor allem dann, wenn die Härte, die sie sich ins Gesicht zu zwingen versuchen, nicht zu der Weichheit ihrer Züge passt.

Rücksichtslose Frauen, die sich durchbeißen, hat Bette Midler immer hervorragend gespielt, nicht zufällig heißt ihr bester Film im Original "Reckless People" ("Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone").

Wer seinen Schatten fürchtet, lebt freier im Dunkeln - oder in dem verbarrikadierten Berlin von vor zwanzig Jahren. Wie viele andere flüchtet auch Sandra Herbener in die Mauerstadt - nichts wie weg aus dem blitzsauberen Heimatidyll am Bodensee.

Von Cristina Moles Kaupp

Men of Honor - In diesem Drama um ein US-Marine-Camp spielt Robert de Niro einen rassistischen Ausbilder, der es mit einem farbigen Taucher in spe zu tun bekommt. Am Ende liegen sich alle Navy-Boys in den Armen.

Es war ziemlich dunkel im Berliner Tränenpalast, als Außenminister Joschka Fischer, gefolgt von Professor Arnulf Baring, der Wiener Historikerin Brigitte Hamann und Wolfgang Schäuble, das Podium betrat. Dicke, schwarze Filzvorhänge schotteten den Glaskasten gegen die abendlichen Sonnenstrahlen ab.

Von Kai Müller

Ruinen, Trümmer, Schutthalden: Die Bilder von Warschau und Berlin aus dem Frühjahr 1945 sehen sich erschreckend ähnlich. Der entscheidende Unterschied: Von Berlin ging jener Krieg aus, dem Warschau und hunderttausende seiner Bewohner zum Opfer fielen.

Als er 1974 den Film "Wir waren so verliebt" drehen wollte, da holte er auch die Meister vor die Kamera, in die er selbst immer "so verliebt" war: Fellini und de Sica. Und fehlen durfte auch nicht Marcello Mastroianni, weil es um nichts weniger ging als um eine Bilanz: des italienischen Kinos, der italienischen Linken, wo wäre da jemals ein Unterschied gewesen.

Von Peter W. Jansen