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Auch Luca Witzke bekam gegen Algerien seine Chance.

© Imago/Kessler-Sportfotografie

Dritter Sieg bei der Handball-WM: Gegen Algerien überzeugt auch die zweite Reihe

Weil Hauptrunde und Gruppensieg für Deutschland bei der WM schon sicher waren, bekommen diesmal andere Spieler ihre Chance – und nutzen sie.

Schwarz oder Weiß – eigentlich ist die Auswahl nicht so groß. Aber irgendwie ging bei den deutschen Handballern trotzdem zunächst etwas durcheinander. Das Team um Kapitän Johannes Golla wollte nämlich zunächst in Weiß auflaufen – Gegner Algerien hatte sich allerdings für die gleiche Farbe entschieden. Glücklicherweise war nach der anscheinend zuvor misslungenen technischen Besprechung dann aber doch der passende Trikotsatz zur Hand.

Nach dem holprigen Start ging es auch auf dem Feld zunächst etwas schleppend los, dann aber setzte sich sich die DHB-Auswahl im letzten Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft souverän mit 37:21 (16:9) durch. Für den weiteren Turnierverlauf war die Begegnung unterdessen ohne jegliche Relevanz. Weil Algerien punktlos ohnehin ausgeschieden war und die Deutschen die Hauptrunde und den Gruppensieg somit bereits sicher hatten.

Dementsprechend sah die Anfangsformation aus, die Bundestrainer Alfred Gislason ins Feld schickte. Nachdem Johannes Golla, Lukas Mertens, Kai Häfner, Patrick Groetzki, Juri Knorr und Philipp Weber bisher auf dem Feld die meisten Einsatzzeiten vorzuweisen hatten, bekam gegen Außenseiter Algerien die zweite Reihe eine Chance.

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Tore erzielte die deutsche Mannschaft in der Vorrunde.

Da begann Simon Ernst in der Abwehr, zog Luca Witzke auf der Mitte die Fäden, zeigte sich auf Linksaußen Rune Dahmke und Jannik Kohlbacher am Kreis. Da erhielt Djibril M’Bengue erste Einsatzminuten, während Paul Drux nach bisher nur kurzen Auftritten mehr Zeit auf dem Spielfeld verbringen durfte. Die einzige Konstante war Andreas Wolff im Tor, der mit seinen Paraden nach dem behäbigen 1:3-Start dafür sorgte, dass die Mannschaft den nötigen Rückhalt hatte und nach einer fünfminütigen Eingewöhnungsphase die Begegnung zu eigenen Gunsten umlenken konnte.

Dabei war die Abstimmung zwar nicht immer einwandfrei, Gislason hielt dennoch weiter an seiner Aufstellung fest – und das zahlte sich letztlich aus. „Es war gut, dass wir heute alle Einsatzzeiten bekommen haben. Das kann uns um weiteren Turnierverlauf nur helfen“, sagte Simon Ernst.

Als M’Bengue in der 28. sein erstes Tor bei einer Weltmeisterschaft erzielte, verkündete die Anzeigetafel in Katowice bereits einen 14:7-Vorsprung. Tendenz steigend. Denn nicht nur der Rückraumrechte vom Bergischen HC legte in den Folgeminuten noch mehrere Treffer drauf, das gesamte Team spielte sich immer besser ein und ließ Algerien nie zurück ins Spiel.

Ungeschlagen behält die deutsche Auswahl damit nicht nur sportlich eine weiße Weste, sondern kann mit einem positiven Gefühl, das die gesamte Mannschaft durchzieht, in die Hauptrunde gehen. Dort trifft die DHB-Auswahl in den nächsten Tagen nun auf Argentinien, die Niederlande und Norwegen. So weit wanderten die Gedanken am Dienstagabend allerdings noch nicht. Da wurde einfach nur die gute Stimmung genossen – ob nun im weißen oder im schwarzen Trikot.

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