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Dieses Bild, das der stellvertretende Vorsitzende des Regionalrats von Cherson, Jurij Sobolewski, am Donnerstag, dem 03. November 2022, veröffentlichte, zeigt, wie die russische Flagge vor der erwarteten Befreiung der Stadt durch ukrainische Truppen vom Gebäude der regionalen Staatsverwaltung der besetzten Stadt verschwunden ist.

© Foto: IMAGO/Cover-Images

„Den Kampf nicht wert“: Besatzungsverwaltung deutet russischen Abzug aus Cherson an

Die Lage der Besatzer in der umkämpften Stadt hatte sich zuletzt massiv verschlechtert. Die russische Flagge wurde bereits vom Gebäude der Besatzungsverwaltung entfernt.

Westlichen Sicherheitskreisen zufolge soll Russland den Rückzug seiner Truppen aus der südukrainischen Stadt Cherson vorbereiten. Die Russen hätten wohl entschieden, dass „die Stadt den Kampf nicht wert“ sei, sagte ein hochrangiger Beamter einer westlichen Regierung am Donnerstag in einem Hintergrundbriefing vor Journalisten.

Allerdings sei es immer möglich, dass sich die Militärführung kurzfristig umentscheide, auch wenn derzeit alles auf einen Rückzug hindeute, schränkte er ein.

Auch nach Einschätzung der dort von Russland installierten Verwaltung werden die russischen Truppen vom Westufer des Dnjepr abziehen. „Höchstwahrscheinlich werden unsere Einheiten, unsere Soldaten, zum linken (östlichen) Ufer aufbrechen“, sagte Kirill Stremousow, der von Russland eingesetzte Vize-Zivilverwalter der Region Cherson, in einem Video im russischen Fernsehen. Auch in der Stadt verbliebene Zivilisten müssten „maximal Schnell“ auf das östliche Ufer übersetzen.

Cherson liegt am rechten Ufer des Dnipro und war von Russland gleich zu Beginn des Angriffskriegs erobert worden. Ende September annektierte Kremlchef Wladimir Putin Cherson als eins von vier ukrainischen Gebieten auch offiziell für Russland.

Die Lage der russischen Truppen westlich des Flusses hat sich aber gleichzeitig deutlich verschlechtert. Die ukrainischen Truppen haben systematisch die Nachschubwege der Russen über den Dnipro zerstört und rückten Anfang Oktober bei ihrer Gegenoffensive weiter.

Die Ukraine rechnet mit einem brutalen Kampf

Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes hat Russland etwa 40.000 Soldaten am Westufer des Flusses Dnipro stationiert, so berichtet die New York Times. Die ukrainischen Truppen rücken von Norden und Westen her
auf die Stadt vor, stoßen aber weiterhin auf heftigen russischen Widerstand.

Ukrainische Beamte erwarten einen brutalen Kampf um die Stadt, da ihr Verlust für den Kreml einen großen strategischen und symbolischen Verlust darstellen würde. Sie haben davor gewarnt, dass Moskau versuchen könnte, einen Rückzug vorzutäuschen, um die ukrainischen Streitkräfte in eine Falle zu locken.

Die russische Flagge wurde vom Gebäude der Besatzungsverwaltung entfernt

Die Besatzer in Cherson haben offenbar die russische Flagge vom Gebäude der Besatzungsverwaltung in Cherson entfernt. Das berichten mehrere Twitter-Nutzer unter Berufung auf russische und ukrainische Quellen.

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„Niemand hat sich offiziell zu dieser Entscheidung geäußert“, heißt es in einem russischen Telegram-Kanal. Die Bedeutung des leeren Fahnenmastes ist unklar. Auf einem weiteren Gebäude soll die russische Flagge allerdings noch wehen.

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Ein anderes Video soll Einwohner von Cherson zeigen, die an einem ehemaligen russischen Checkpoint vorbeifahren und in Jubel ausbrechen. Der Checkpoint scheint verlassen.

Einen Tag, nachdem der russische Präsident Wladimir W. Putin im Februar den Einmarsch in die Ukraine befohlen hatte, eroberten russische Soldaten die südliche Hafenstadt Cherson und hissten die russische Flagge über dem Gebäude. (Tsp mit Reuters, dpa)

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