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Kiffer vor dem Kölner Dom beim Feiern der Cannabis-Legalisierung am 1. April.

© REUTERS/JANA RODENBUSCH

Reizthema macht auch vor Gastronomie nicht Halt: Jeder Zweite in Deutschland stört sich am Cannabis-Geruch

Den Qualm von Cannabis empfinden viele Menschen einer Umfrage zufolge als unangenehm – insbesondere in der Außengastronomie. Das Thema polarisiert demnach weiterhin stark.

Knapp jeder zweite Bundesbürger stört sich am typischen Geruch von Cannabis. Der markante krautige Dunst sei „sehr unangenehm“ oder „eher unangenehm“, sagten 30 beziehungsweise 18 Prozent der Befragten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.

14 Prozent der Befragten hingegen mögen das Cannabis-Aroma: 8 Prozent antworteten mit „eher angenehm“, 6 Prozent mit „sehr angenehm“. 

Auch mit Blick auf die Gastronomie ist die Akzeptanz von Cannabis-Rauch offenbar begrenzt. Auf die Frage, welche Regeln die Wirte von Biergärten, Cafés, Kneipen oder Restaurants für die neuerdings legalisierte Droge aufstellen sollen, sagten 48 Prozent, Cannabis solle in der Gastronomie „gar nicht erlaubt sein“. Weitere 14 Prozent sind der Meinung, Cannabis solle nur in bestimmten Lokalen erlaubt sein.

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Einverstanden mit Cannabis-Konsum in der Außengastronomie – etwa in Straßencafés oder Biergärten – sind 17 Prozent. Ebenfalls 17 Prozent sagen, Wirte sollten ihren Gästen das Rauchen überall dort erlauben, wo auch bisher schon Zigaretten geraucht werden durften.

Ältere wünschen sich eher Cannabis-freie Gastronomie

Seit dem 1. April dürfen Erwachsene in Deutschland Cannabis in bestimmten Mengen anbauen, besitzen und konsumieren. Gastronomen können ihren Gästen Joints drinnen und draußen oder auch an bestimmten Orten verbieten, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) betont. Dabei können die Wirte von ihrem Hausrecht Gebrauch machen.

Ältere Bundesbürger wünschen sich häufiger eine komplett Cannabis-freie Gastronomie (59 Prozent der über 55-Jährigen) als die jüngsten Befragten (hier sind 33 Prozent der jungen Erwachsenen bis 24 Jahre komplett dagegen).

Und auffällig: Männer und Frauen sind sich der Umfrage zufolge bei dem Thema Cannabis in der Gastronomie nahezu einig, in allen Altersgruppen.

Frage nach Einhaltung der Abstandsgebote spaltet ebenfalls

Nur die Hälfte der Befragten glaubt demnach daran, dass die Bundesregierung mit der Cannabis-Legalisierung ihre Ziele erreicht. So antworteten 31 Prozent mit „nein“ und 18 Prozent mit „eher nein“. Zuversichtlich ist ein knappes Viertel der Befragten (6 bzw. 16 Prozent).

Auch weiterhin ist der Cannabis-Konsum nicht überall in Deutschland erlaubt: Verboten bleibt er etwa auf Spielplätzen, in Sichtweite von Kitas und Schulen und tagsüber in Fußgängerzonen.

Die Frage, ob sich die Konsumenten wohl an diese Abstandsgebote halten werden, spaltet die Bundesbürger: 45 Prozent erwarten das „weit überwiegend“ (14 Prozent) oder „überwiegend“ (31 Prozent). Ebenfalls 45 Prozent erwarten das „überwiegend nicht“ (24 Prozent) oder „weit überwiegend nicht“ (21 Prozent).

Ganz ohne eigene Cannabis-Erfahrungen sind laut der Befragung weiterhin sechs von zehn Bundesbürgern (59 Prozent). Regelmäßige Konsumenten sind 2 Prozent, häufige Konsumenten 5 Prozent. „Mehrmals“ haben 10 Prozent zu der Droge gegriffen, „einmal oder wenige Male“ 19 Prozent.

Das Meinungsforschungsinstitut Yougov hat vom 10. bis 12. April insgesamt 2027 Menschen ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland. (dpa)

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