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Es sind Fahndungsfotos der Polizei Berlin zu einem Einbruch in eine Tesoranlage in der Fasananstraße am 19. 11.22.Q: Polizei Berlin
Tresoranlage

© Polizei Berlin

Prozess um 49-Millionen-Euro-Coup in Berlin: Aussage des „Kronzeugen“ verschoben

Eigentlich sollte einer der fünf Angeklagten im Prozess um die Tresorknacker am Montag im Landgericht aussagen. Dazu kam es nicht.

Im Prozess um einen Einbruch in einen Tresorraum in Berlin-Charlottenburg mit Beute im Wert von rund 49 Millionen Euro ist die zunächst für Montag angekündigte Aussage eines der fünf Angeklagten verschoben worden. Das Berliner Landgericht gab damit einem Antrag von Verteidigern statt, die eine Unterbrechung bis zum 13. November verlangt hatten, um Einsicht in nachgereichte Akten zu nehmen.

Mehrere der Angeklagten werden dem sogenannten Clan-Milieu zugerechnet. Mitangeklagt ist zudem der Geschäftsführer des Unternehmens, das die Tresoranlage angemietet hatte.

Der Ex-Geschäftsführer hatte nach seiner Festnahme bei der Polizei umfassend ausgesagt und steht nun unter besonderem Schutz. Der 52-Jährige gilt im Prozess wegen Diebstahls im besonders schweren Fall und Brandstiftung als eine Art „Kronzeuge“. Als einziger der Angeklagten will er aussagen. Wegen vermeintlicher Schulden bei zwei der Angeklagten aus vorangegangenen Geschäften soll sich der 52-Jährige an der Tat beteiligt haben.

Bei dem spektakulären Coup im November vorigen Jahres wurden laut Anklage 295 Schließfächer aufgebrochen und 996 Luxusuhren sowie Bargeld, Schmuck, Edelmetall und Wertpapiere gestohlen. Die Beute sei bis heute verschwunden, sagte der Staatsanwalt am Rande. Vier der Angeklagten rechne er zum Clan-Milieu. Gegen elf weitere Beschuldigte werde noch ermittelt.

Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.

Zwei der Angeklagten im Alter von 26 bis 52 Jahren wurden im Mai festgenommen, im Juni und Juli zwei weitere Angeklagte. Der frühere Geschäftsführer ist frei und befindet sich nach Behördenangaben im Zeugenschutzprogramm. Der Prozess wird am 13. November fortgesetzt. (dpa)

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