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Wissen: Nicht einfach nur bunt

Das Erbgut der Platys steckt voller Überraschungen.

Nicht nur Aquarianer schätzen bunte Spiegelkärpflinge, auch für Manfred Schartl von der Uni Würzburg sind sie interessant. Denn die Gene, die für das Farbenspiel der Fische sorgen, können beim Menschen zum Entstehen des Schwarzen Hautkrebses (Melanom) beitragen. Unter den 150 Genen für die Farbzellen sind einige Kandidaten, die möglicherweise die Tumore wachsen lassen, berichtet ein internationales Team um Schartl im Fachblatt „Nature Genetics“.

Die Analyse des Platy-Erbguts erlaubte den Forschern ebenfalls einen Blick in die Evolution der Tiere. So hat sich vor etwa 300 Millionen Jahren das Erbgut in einem Knochenfisch-Urahn verdoppelt. „Der zusätzliche Satz von Genen ist eine Spielwiese, um Veränderungen zu testen: Sind sie besser? Schaffen sie neue Funktionen?“, sagt Schartl. Wird eine Eigenschaft ausgeschaltet, ist nichts verloren. Die andere Kopie springt ein. Bei den Farbgenen etwa sind noch 30 Prozent aller Doppel vorhanden, denn mithilfe der Farbpigmente suchen die Fische zum Beispiel attraktive Partner.

Noch wichtiger scheint für sie Grips zu sein. Knapp die Hälfte der rund 190 Gene für die Informationsverarbeitung in den Nervenzellen sind bis heute doppelt da. Tatsächlich sind die Fische Schlangen und Kröten überlegen. Sie können kleine Mengen zählen, meistern raffinierte Strategien der Partnerwahl und gehen mit anderen Arten gemeinsam auf Jagd. RHK

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