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Neues CHE-Ranking: Berliner Unis sind in der Lehre Mittelmaß

Im neuen Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) schneiden die Berliner Unis wie in den Vorjahren durchwachsen ab. In Forschung kommen sie häufig in die Spitzengruppe, Erfolge in der Lehre sind selten.

Was erwartet Studienanfänger an den Berliner Unis? Wie gut werden sie betreut und wie ist es um die Forschungsstärke der Hochschulen bestellt? Wer schon in der Hauptstadt studiert, ist mit den Studienbedingungen eher unzufrieden, wenn es auch einige Lichtblicke gibt. Hiesige Wissenschaftler glänzen mit ihren Publikationen und die Forschungsgelder, die sie einwerben, können sich sehen lassen. Diese Anhaltspunkte liefert das soeben veröffentlichte neue Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE).

Untersucht wurden gut 30 Fächer an mehr als 300 Unis und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum. Veröffentlicht werden die Ranglisten traditionell im Studienführer der „Zeit“, der am heutigen Mittwoch erscheint und auch online abrufbar ist. Neue Bewertungen veröffentlicht das CHE in diesem Jahr unter anderem zu Medizin, Biologie, Chemie, Mathematik und Informatik. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Medizin/Zahnmedizin

Die Berliner Universitätsmedizin Charité kann im bundesweiten Wettbewerb um Studierende mithalten. Mit einer sehr guten Betreuungsrelation (Studierende pro Lehrkraft) und einem exzellenten Ruf der Forschung unter Professoren liegt die Medizinerausbildung an FU und HU insgesamt im oberen Mittelfeld. Allerdings fielen die Studienbedingungen mit Kriterien wie Verzahnung von Vorklinik und Klinik sowie der Betreuung durch Lehrende aus der Wertung heraus. Die Studierenden seien wegen organisatorischer Probleme aufseiten der Charité gar nicht befragt worden, heißt es beim CHE. Bundesweit führend sind Heidelberg, Greifswald, Witten/Herdecke und Würzburg. Die Berliner Zahnmedizin punktet mit einer sehr guten Betreuungsrelation und liegt bei der Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen pro Professor sowie der Forschungsreputation im Mittelfeld.

Pharmazie

In Berlin kann man das Fach nur an der FU studieren. Sie bietet eine sehr gute Ausstattung der Praktikumslabore und liegt in allen anderen Bereichen, darunter Studienbedingungen, Zitationen und Forschungsgelder, im Mittelfeld. Auf die Spitzenplätze im Ranking kommen die Unis in Frankfurt, Würzburg und Freiburg.

Biologie

Die bundesweit besten Adressen für den Biologie-Bachelor sind die private Jacobs-Uni in Bremen, die Uni Konstanz und die Technischen Unis in Dresden und Braunschweig. Die Berliner Unis landen bestenfalls im Mittelfeld: An der HU werden Zitationen und Forschungsgelder sehr gut bewertet, Betreuung und Laborausstattung erhalten mittlere Werte, doch die Studiensituation schneidet schlecht ab. An der FU fallen die drei studienrelevanten Bereiche durch, bei Zitationen und Forschungsgeldern ist die Uni Mittelmaß. Bei den Lehramtsstudiengängen ist das Bild ähnlich durchwachsen, an der HU sticht die gute Betreuungsrelation hervor.

Chemie

Die Ausstattung der Praktikumslabore an der HU sind Spitze, die an der FU landen in der Schlussgruppe, ansonsten gibt es für beide Unis mittlere Noten für Studiensituation und Betreuung, die Zahl der Zitationen und die eingeworbenen Forschungsgelder. Die TU ist top bei Drittmitteln, landet mit den Zitationen im Mittelfeld und mit der Studiensituation und der Betreuung in der Schlussgruppe. Fast durchgängig sehr gut bewertet werden Studienangebote und Leistungen der Unis in München, Bayreuth und Jena.

Mathematik

Mit dem „Matheon“ ist Berlin ein Zentrum der Mathematik, das schlägt sich in Spitzenplätzen für die drei großen Unis bei Veröffentlichungen und Forschungsgeldern nieder. Die HU punktet auch mit einer erstklassigen IT-Infrastruktur. Die Studienbedingungen werden berlinweit als mittelmäßig beurteilt. Im bundesweiten Ranking schneiden andere Standorte besser ab, darunter Kaiserslautern, Lübeck und Saarbrücken – vor allem wegen sehr guter Studienbedingungen.

Informatik

In der Forschung top, in der Lehre bestenfalls Mittelmaß: Dieses Bild wiederholt sich bei der Berliner Informatik - mit einer Ausnahme. Mit den Forschungsgeldern finden sich FU, TU und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in der Spitzengruppe, die HU hat mittlere Werte. Die HTW schneidet auch beim "Bachelor-Praxis-Check" exzellent ab, kommt dort ebenfalls in die Spitzengruppe. FU und TU dagegen rangieren mit der Betreuung und der IT-Infrastruktur im Mittelfeld, während die Studiensituation an TU und HU schlecht bewertet wird.

Das CHE-Ranking im Internet:

www.zeit.de/hochschulranking

Anmerkung der Redaktion: Eine Angabe zur Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) im Fach Informatik wurde am 04. Mai geändert, nachdem das CHE bekannt gegeben hat, dass ihm bei der Einordnung im Ranking ein Fehler unterlaufen ist. In einer Pressemittelung und der Druckfassung des "Zeit"-Studienführers wurde die HTW im "Bachelor-Praxis-Check" irrtümlich der Schlussgruppe zugeordnet, obwohl sie tatsächlich in der Spitzengruppe ist.

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