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Gut geschlafen? Je nach Größe und Gewicht braucht jeder einen anderen Härtegrad.Foto: p-a

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Wirtschaft: Zu weich

Nur zwei der getesteten Produkte schneiden knapp gut ab, sonst regiert das Mittelmaß

Eine 140 Kilogramm schwere Walze rollt 60 000 Mal über die Liegefläche – das ist die Dauerprüfung, die die Matratzen bei der Stiftung Warentest überstehen müssen. Damit werden zehn Jahre Nutzung simuliert, um die Haltbarkeit der Produkte zu testen. 14 Matratzen – vier mit Federkern und zehn mit Taschenfedern – prüften die Experten zudem auf ihre Liegeeigenschaften (Rückenlage, Seitenlage, Druckverteilung), ihr Schlafklima, den Bezug (Waschbarkeit, Verarbeitung) und Schadstoffe.

Bonnell-Federkernmatratzen bestehen aus mehreren Reihen taillierter Federn, die am oberen und unteren Federring durch Drähte verbunden sind. Außen wird die Matratze von einen Drahtrahmen gehalten. Bei den Taschenfederkernmodellen sitzen die Stahlfedern in Stofftaschen, die in Kaltschaum eingebettet sind. Weil hier die einzelnen Taschenfedern dem Druck nachgeben, sind diese Matratzen generell punktelastischer als normale Federkernmatratzen. Zudem schwingen sie durch den Schaumstoff zwischen den Taschen weniger nach. Generell lüften Federkernmatratzen durch die großen Hohlräume der Federn besser als Schaumstoff- oder Latexmodelle. Das ist gut für Menschen, die stark schwitzen. Allerdings speichern sie deshalb auch weniger Wärme. Wer schnell friert, sollte eher zu einer Schaumstoffmatratze greifen.

Nur Ikea (279 Euro) und Schlaraffia (350 Euro) erreichten bei den wichtigen Liegeeigenschaften gute Noten. Testsieger war die Schlaraffia, die sich gut für Seiten- und Rückenschläfer eignete. Der Bezug war „sehr gut“. Keine andere Matratze im Test kam über die Note „befriedigend“ hinaus, auch unter den Federkernmatratzen war keine „gut“. Die Tester kritisierten meist eine zu große Kontaktfläche, weil der Schlafende zu weit einsinkt. Das schränkt die Bewegungsfreiheit im Schlaf ein.

Viele neue Matratzen riechen nach dem Auspacken schlecht, doch das verfliegt meist schnell. Anders bei der Federkernmatratze von Ruf (385 Euro), sie war wegen besonders schlechten Geruchs nur „ausreichend“. Giftige Schadstoffe fanden sich aber in keinem Produkt.

Die Winkle Lomo für 119 Euro war ebenfalls „ausreichend“, weil im Dauertest mehrere Federn brachen. Die Breckle-Matratze verlor an Härte und hatte spürbare Kuhlen. Die anderen Matratzen überstanden den Dauertest ohne Probleme. Die Modelle von Ikea, Malie und Panther hatten zwar danach Schnitte in den Federtaschen, Diamona und Rummel im Schaumstoff – beim Gebrauch stört das jedoch nicht.

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