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Fluggesellschaften: Wettbewerbszentrale kritisiert Ticket-Gebühren

Die Wettbewerbszentrale hat mehrere deutsche Fluggesellschaften wegen falscher Angaben über Steuern und Gebühren für Flugtickets verwarnt. Die angegebenen Beträge sollen nicht den tatsächlichen Kosten entsprechen.

Bad Homburg - Die Wettbewerbszentrale beruft sich auf Recherchen des ZDF-Magazins Wiso und des SWR 3. Namentlich waren LTU, Germanwings und die zum TUI-Konzern gehörende Hapag Lloyd Express genannt worden. Germanwings wies die Vorwürfe in einer ersten Stellungnahme zurück. Auch die TUI-Billigflugtochter Hapag-Lloyd Express (HLX) und die Düsseldorfer LTU reagierten mit Unverständnis.

Hintergrund ist nach Angaben Wettbewerbszentrale die Praxis von Fluggesellschaften, keine Inklusivpreise anzugeben, sondern Kosten für Steuern oder Flughafengebühren separat auszuweisen. Werde ein bestimmter Betrag ausdrücklich als Steuer bezeichnet, so erwarte der Verbraucher, dass dieser Betrag komplett auch an das Finanzamt gehe, sagte Vize-Chef Hans-Frieder Schönheit. Die inkorrekte Angabe von nicht in dieser Höhe anfallenden Steuern und Gebühren sei unzulässig. Medien hatten berichtet, die Gebühren seien überhöht und bei den einzelnen Gesellschaften auch sehr unterschiedlich.

Die Fluggesellschaften hätten nun bis zum 6. März Gelegenheit, sich zu den Vorwürfen zu äußern und zu versprechen, die Praxis zu ändern, um eine gerichtliche Klärung zu vermeiden. Germanwings-Chef Joachim Klein erklärte, sein Unternehmen habe ein transparentes Preissystem und führe die Kunden nicht in die Irre. Die Abmahnung der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs e.V. (Wettbewerbszentrale/Frankfurt/Main) sei bei der Gesellschaft noch nicht eingetroffen. Auch LTU und HLX erklärten, sie hätten noch keine entsprechenden Schreiben erhalten.

LTU-Pressesprecher Marco Dadomo sagte in Düsseldorf, "wir stehen einer möglichen Ermahnung gelassen gegenüber, denn wir haben ein transparentes Preissystem". Die LTU gebe nur die Steuern und Gebühren für Flugtickets an ihre Kunden weiter, die sie auch selbst zahlen müsse. Von einem HLX-Sprecher hieß es am Donnerstag in Hannover zu den Vorwürfen, er gehe davon aus, dass es vor allem eine Frage der Terminologie sei. HLX fasse unter der Bezeichnung Steuern und Gebühren verschiedene Posten zusammen. Dabei könne man darüber streiten, ob das Geld, das die Fluggesellschaft etwa an den Flughafen für das Check-in zahle, Gebühr oder Entgelt genannt werde. (tso/dpa)

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