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Seit Jahresbeginn liegt die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie wieder bei 19 Prozent.

© picture alliance/dpa

Wegen Mehrwertsteuererhöhung: Drei von vier Gastronomen haben Preise schon angehoben

Nur drei Prozent der Gastronomen planen, ihre Speisen trotz Mehrwertsteuererhöhung nicht anzuheben. Der Dehoga prangert „Ungleichbehandlung“ bei der Besteuerung an.

Seit Jahresbeginn fallen beim Restaurantbesuch wieder 19 Prozent statt 7 Prozent Mehrwertsteuer an. Drei Viertel der Gastronomen in Deutschland haben nach der Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer auf Speisen ihre Preise bereits heraufgesetzt. 75,7 Prozent hätten dies schon getan, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes Dehoga hervorgeht.

Elf Prozent der Gastronomen wollen noch im Laufe des ersten Quartals nachziehen, 6,2 Prozent im Verlauf des Jahres. Demnach planen nur drei Prozent keine Erhöhung, 4,1 Prozent wissen es noch nicht. „Ob, wann und wie die Gastronomen die Preise erhöhen, ist insbesondere abhängig von der Kostenentwicklung, vom Konzept des Betriebes, von den Gästen und vom Standort“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick.

Gastronomen fordern einheitliche Besteuerung mit sieben Prozent

„Im Fokus steht, wirtschaftlich zu arbeiten und wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagte Zöllick. 33,3 Prozent rechnen in diesem Jahr mit einem Abrutschen in die Verlustzone, wie aus der Umfrage unter 2900 gastgewerblichen Betrieben weiter hervorgeht. Demnach gehen nur 33,0 Prozent davon aus, sich am Markt behaupten zu können. 33,7 Prozent wagen keine Prognose.

Ende Dezember lief die infolge der Corona-Krise und steigender Energiepreise wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine gesenkte Mehrwertsteuer auf Speisen aus. Seither werden wieder 19 statt sieben Prozent fällig. Die Branche macht sich für eine einheitliche Besteuerung mit sieben Prozent stark.

Dehoga nennt die Regelung bei der Mehrwertsteuer „absurd“

„Es ist absurd, dass für das Essen in der Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer gelten, während das Essen To Go, der Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin mit sieben Prozent besteuert wird“, sagte Dehoga-Präsident Zöllick. „Diese Ungleichbehandlung muss endlich dauerhaft beseitigt werden.“

Viele Ökonomen halten die Rückkehr zum gewohnten Mehrwertsteuersatz für gerechtfertigt. Diese milliardenschwere Vergünstigung sei vor allem Wohlhabenden zugutegekommen, lautet ein Argument. (Reuters)

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