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Warnstreiks: Verhandlungen bei der Bahn festgefahren

Die Deutsche Bahn hat mit Unverständnis auf den Aufruf der Gewerkschaften Transnet und GDBA zu Warnstreiks an diesem Donnerstag reagiert. Es gebe Verhandlungsfortschritte, und die nächsten Gesprächstermine seien vereinbart.

Dagegen warfen Transnet-Chef Alexander Kirchner und der GDBA-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel der Bahn vor, beim zentralen Streitthema Arbeitszeit bisher keine akzeptablen Angebote unterbreitet zu haben. Die Verhandlungen seien „festgefahren“, teilten sie am Montag nach getrennten Sitzungen ihrer Vorstände in Frankfurt am Main mit, auf denen sie über die weitere Strategie im Tarifstreit berieten. Von der Bahn habe es bislang „keine akzeptablen Angebote gegeben“. Die Warnstreiks sollen „einen Großteil des Beschäftigtenspektrums“ umfassen.

Mit den Aktionen wollen die Gewerkschaften in der Tarifrunde um bessere Arbeitszeiten und mehr Geld für rund 130.000 Beschäftigte den Druck auf den Konzern erhöhen. Transnet und GDBA fordern zehn Prozent mehr Geld, außerdem eine bessere Planbarkeit von Einsätzen und mindestens zwölf freie Wochenenden pro Jahr. Die Bahn hat bislang Einkommenserhöhungen um jeweils ein Prozent für 2009 und 2010 sowie Einmalzahlungen abhängig vom geschäftlichen Erfolg angeboten.

GDL plant zunächst keine Streiks

Die kleinere Lokführergewerkschaft GDL, die separat mit der Bahn verhandelt, plant dagegen vorerst keine Arbeitsniederlegungen. Bis zur dritten Verhandlungsrunde an diesem Freitag liefen umfangreiche Sondierungen zur Arbeitszeit, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky. Die Gespräche könnten notfalls auch bis Samstag verlängert werden. „Es soll versucht werden, die Verhandlungen zu einem vernünftigen Ende zu bringen.“

Die GDL fordert für rund 12.000 tarifgebundene Lokführer 6,5 Prozent mehr Geld und ebenfalls bessere Arbeitszeitregelungen. Vor der Tarifrunde hatten sich die drei Gewerkschaften nicht auf eine Kooperation einigen können. Offen ist, ob die GDL nach der Warnstreikdrohung der beiden anderen Gewerkschaften bei ihrer Bahn-freundlichen Linie bleibt. Bei beiden Organisationen hieß es, auch einen Kurswechsel bei den Lokführern sei möglich, da die GDL in puncto Kampfbereitschaft nicht ins Hintertreffen geraten wolle. Die GDL darf aber erst ab Februar zu Warnstreiks aufrufen, da bei ihrem Tarifvertrag die Friedenspflicht noch nicht ausgelaufen ist. brö/dpa

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