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Wirtschaft: US-Notenbank: Börse erwartet Zinssenkung in den Vereinigten Staaten

Die Blicke der Anleger sind zu Beginn der Woche auf die US-Notenbank (Fed) gerichtet. Nach der Rede von Notenbankchef Alan Greenspan vor einigen Tagen gehen Marktteilnehmer fest davon aus, dass die Offenmarktausschuss-Sitzung der Notenbank am Dienstag und Mittwoch eine Zinssenkung nach sich zieht.

Die Blicke der Anleger sind zu Beginn der Woche auf die US-Notenbank (Fed) gerichtet. Nach der Rede von Notenbankchef Alan Greenspan vor einigen Tagen gehen Marktteilnehmer fest davon aus, dass die Offenmarktausschuss-Sitzung der Notenbank am Dienstag und Mittwoch eine Zinssenkung nach sich zieht. Greenspan hatte im Kongress eine "dramatische Abkühlung" der Konjunktur festgestellt. Beobachter rechnen nun mit einer Zinssenkung von mindestens 25, wahrscheinlicher sogar 50 Basispunkten. Nach dem jüngsten Abschlag von einem halben Prozentpunkt Anfang Januar steht der maßgebliche US-Leitzins derzeit bei 6,0 Prozent.

Dresdner Kleinwort Wasserstein geht davon aus, dass sich die Fed weiterhin für lockere Zinszügel ausspricht. Dazu dürften auch erwartete Rückgänge bei wichtigen Indikatoren wie Konsumentenvertrauen sowie dem Einkaufsmanagerindex verleiten. Sollte die Fed wie erwartet handeln, dürften die Aktienmärkte eigentlich ihren leichten Aufwärtstrend weiter verfolgen, glaubt die DG Bank. Auch hier zu Lande hoffe der Markt trotz der deutlichen Warnung Greenspans darauf, dass es in den USA nicht zu einer Rezession komme. Positiv aufgenommen wurden in diesem Zusammenhang die Aussagen des stellvertretenden IWF-Direktors Stanley Fischer am Wochenende in Davos. Er hatte gesagt, man sei "weit entfernt von einer globalen Rezession".

Allerdings bringt der jüngste Kursanstieg auch die Möglichkeit von Gewinnmitnahmen mit sich. Gerade der Neue Markt hatte zuletzt deutlich zugelegt. So stieg der Index der größten Wachstumswerte, Nemax 50, gegenüber seinen Tiefständen von Anfang des Jahres um mehr als 30 Prozent. Die Analysten von HSBC Trinkaus und Burkhardt gehen davon aus, dass die kräftige Erholung am Neuen Markt technisch noch keinen Wendepunkt darstellt. Sie sei lediglich als Gegenreaktion auf die dramatischen Kursverluste zuvor zu erklären. Wegen der unsicheren Ertragslage im laufenden Jahr rechnen sie mit einem weiteren Stabilisierungstrend. Die Aktienmärkte könne auch belasten, wenn die US-Notenbank die Zinsen "nur" um 25 Basispunkte senke.

Von der Europäischen Zentralbank (EZB) dagegen wird nach dem jetzigen Stand der Dinge keine baldige Zinssenkung erwartet. Das lässt der Anfang vergangener Woche abgeschwächte Kursverlauf des Euro gegenüber dem Dollar vermuten - auch wenn er am Freitag deutlich zulegen konnte - sowie entsprechende Bemerkungen aus Kreisen der EZB. Sollte die Rezessionsangst mittelfristig schwinden, würden auch mittelfristig keine niedrigeren Leitzinsen erwartet, schreibt die DG Bank. Ihre Aktienstrategen präferieren derzeit Technologie- und Softwareaktien. Profitieren vom derzeitigen Umfeld dürften auch Branchen mit geringen Ergebnisschwankungen sowie die Versorger. Untergewichtet werden nach wie vor Unternehmen des Telekomsektors.

Unter den Einzeltiteln stehen in dieser Woche von zweierlei Seiten wichtige Eckdaten an. So veröffentlicht die Siemens-Gruppe Anfang der Woche Zahlen über das erste Quartal des im Oktober begonnenen Geschäftsjahrs 2000/2001. Auch die Deutsche Bank meldet erste Eckdaten für 2000 sowie Details zur neuen Geschäftsstruktur. Vorab hatte es bereits Gerüchte über einen Rekordgewinn gegeben.

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