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Die irische Billig-Airline Ryanair stellt sich auf Millionenverluste aufgrund der Corona-Krise ein.

© Andreas Arnold/dpa

Flugbranche in der Corona-Krise: Ryanair will Stellen streichen – Tochter Lauda unter Druck

Unbezahlter Zwangsurlaub, Gehaltskürzungen, Schließung von Standorten – Ryanair Geschäftsführer Michael O'Leary will zur Not in der Krise auch Lauda schließen.

Der irische Billigflieger Ryanair geht davon aus, wegen der Corona-Krise bis zu 3000 Stellen abzubauen. Das teilte die Fluggesellschaft am Freitag mit. Die Airline werde im Juli mit einem Restrukturierungsprogramm beginnen. Betroffen von den Stellenstreichungen seien vor allem Piloten und Kabinenpersonal. Auch unbezahlter Zwangsurlaub, Gehaltskürzungen um bis zu 20 Prozent und die Schließung von Standorten in ganz Europa seien zu erwarten, hieß es in der Mitteilung.

Flugbetrieb wird sich erst in zwei Jahren erholen

Auch Mitarbeiter in der Führungsebene und in der Verwaltung müssten mit Jobverlust und Gehaltskürzungen rechnen. Ryanair-Geschäftsführer Michael O'Leary stimmte zu, für das gesamte Haushaltsjahr auf die Hälfte seines Gehalts zu verzichten.

Die Fluggesellschaft geht davon aus, dass es mindestens zwei Jahre dauern wird, bis Passagierzahlen und Ticketpreise wieder das Niveau von 2019 erreichen. Ryanair hatte die meisten seiner Flüge im März eingestellt und rechnet nicht damit, dass der Betrieb vor Juli wieder aufgenommen werden kann.

Ryanair setzt österreichische Tochter Lauda unter Druck

Ryanair droht zudem mit der Schließung der österreichischen Tochter Lauda in Wien. Lauda-Jets würden mit Ryanair-Flugzeugen ersetzt, sollte die Belegschaft nicht zu Lohnkürzungen und neuen Arbeitsverträgen bereit sein, sagte der Chef der irischen Billigfluglinie, Michael O'Leary, im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Die Gespräche zwischen Lauda und der Gewerkschaft seien schwierig. „Wir haben eine Frist bis zum 20. Mai gesetzt“, sagte O'Leary. Sollten sich die Angestellten weigern, würde die Lauda-Basis in Wien geschlossen. „Wenn wir Lauda schließen, kommt sie als Ryanair zurück: größer und angriffslustiger als Lauda jemals war.“

Der Konzern teilte mit, dass im ersten Geschäftsquartal (April bis Juni) weniger als ein Prozent der eigentlich geplanten Flüge stattfinden dürften und im zweiten Geschäftsquartal maximal die Hälfte, Vor diesem Hintergrund rechnet Konzernchef O'Leary zum Jahresstart mit einem Nettoverlust von mehr als 100 Millionen Euro und weiteren Verlusten im zweiten Viertel des Geschäftsjahres. (dpa/ Reuters)

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