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Objekt der Begierde. Um die New York Stock Exchange wird gerungen. Foto: AFP

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Wirtschaft: Nasdaq übertrumpft Frankfurt Übernahmeangebot für die Wall Street

New York/Frankfurt - Die Deutsche Börse muss ihre Fusion mit der Wall Street zum weltgrößten Handelsplatzbetreiber gegen eine Attacke aus der Branche verteidigen. Die US-Börsen Nasdaq OMX und die Rohstoffbörse Intercontinental-Exchange (ICE) wollen mit einer Gegenofferte für die Nyse Euronext die geplante Fusion der New Yorker und der Frankfurter Börse sprengen.

New York/Frankfurt - Die Deutsche Börse muss ihre Fusion mit der Wall Street zum weltgrößten Handelsplatzbetreiber gegen eine Attacke aus der Branche verteidigen. Die US-Börsen Nasdaq OMX und die Rohstoffbörse Intercontinental-Exchange (ICE) wollen mit einer Gegenofferte für die Nyse Euronext die geplante Fusion der New Yorker und der Frankfurter Börse sprengen. Nasdaq und ICE teilten am Freitag mit, 42,50 Dollar je Aktie für den US-Börsenbetreiber Nyse Euronext zu bieten. Das sei ein Aufschlag von rund 19 Prozent im Vergleich zur Offerte der Deutschen Börse, der Gesamtwert des Angebotes liege bei 11,3 Milliarden Dollar.

Nyse Euronext hat die Offerte der Nasdaq am Freitag bestätigt. Die Nyse wies jedoch darauf hin, dass es sich um ein freiwilliges und unerbetenes Angebot handele. Sie kündigte an, die Offerte im Einklang mit ihren Verpflichtungen gegenüber den Aktionären sorgfältig zu prüfen.

Sollten die US-Konkurrenten mit ihrem Vorstoß Erfolg haben, wäre dies ein schwerer Nackenschlag für die Frankfurter Börsengesellschaft, die bereits auf eine Reihe von gescheiterten Übernahmeversuchen in den vergangenen Jahren zurückblickt. Entsprechend stürzte die Aktie der Deutschen Börse nach Bekanntwerden der Gegenofferte ab: Sie verlor bis zu 3,1 Prozent – schloss dann aber nur 1,4 Prozent im Minus. Die Aktien von Nyse Euronext in Paris weiteten ihr Plus hingegen kräftig aus und legten rund 16 Prozent zu.

Die Deutsche Börse steht nun unter dem Druck, ihr eigenes Angebot zu verbessern. Ob sie dazu bereit wäre, hat sie bisher nicht gesagt. Neben Hürden von Aufsichts- und Kartellbehörden war die transatlantische Fusion von Anfang an von politischen Bedenken begleitet gewesen. So lehnen es einige US-Politiker ab, dass die traditionsreiche Wall Street in ausländische Hände gerät. rtr/dpa

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