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Ein ICE steht an einem Bahnsteig im Berliner Hauptbahnhof.

© Foto: picture alliance/dpa/ Carsten Koall

Update

Nach Zugkollision in Niedersachsen: Fernverkehr bis Sonntag stark beeinträchtigt

Aus zwei beschädigten Kesselwagen entweicht nach der Kollision von zwei Güterzügen explosives Propangas. Betroffen ist die Strecke zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin.

Nach der Kollision von zwei Güterzügen im Landkreis Gifhorn ist der Fernverkehr zwischen Berlin und Hannover bis mindestens Sonntagabend stark beeinträchtigt. Der Streckenabschnitt sei bis mindestens Sonntagabend vollständig gesperrt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am frühen Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Die Züge würden umgeleitet. Es könne zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Reisende sollen sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren, wie das Unternehmen mitteilte.

Da explosives Propangas entweiche, könne die Unfallstelle nicht geräumt werden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

„Jeder Funke könnte eine Katastrophe auslösen“, so der Sprecher. Die Werksfeuerwehr aus Marl werde am Freitag über das weitere Vorgehen beraten. Neben den Spezialisten aus dem Chemiepark im Ruhrgebiet haben bereits Experten der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung die Unfallstelle begutachtet.

Betroffen ist die viel befahrene Strecke zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin. ICE-Züge aus und nach NRW werden umgeleitet und verspäten sich um etwa 90 Minuten. Der Halt Wolfsburg entfällt.

Bei den ICE-Zügen aus der Schweiz nach Berlin entfallen die Halte Kassel/Wilhelmshöhe, Göttingen und Wolfsburg. In den Zügen auf den Alternativrouten sei mit einem hohen Reiseaufkommen zu rechnen, teilte die Bahn am Freitag mit.

Die Güterzüge zweier privater Bahnunternehmen waren am frühen Donnerstagmorgen in der Nähe von Leiferde kollidiert. Einer der Züge hatte an einem entsprechenden Signal gehalten, der zweite Zug fuhr aus zunächst ungeklärter Ursache auf. Zwei seiner 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen kippten um, zwei weitere entgleisten.

Gefahr für die Bevölkerung besteht durch das ausweichende Gas nicht. Die Unfallstelle liegt in einem Waldstück. Der Lokführer des auffahrenden Zuges kam verletzt ins Krankenhaus.

Auch wenn kein Gas mehr entweiche, werden sich die Bergungsarbeiten dem Polizeisprecher zufolge schwierig gestalten. Für schweres Gerät - also etwa Kräne - müsse man zunächst einen befestigten Untergrund herstellen. Auch Oberleitungen sind beschädigt. Zu befürchten ist laut Bundespolizei, dass die Sperrung der Strecke noch einige Tage anhalten wird. (dpa)

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