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Wirtschaft: Konzerngewinn von Eon schrumpft deutlich

Trotz der pessimistischen Stimmung in der Chemiebranche will die Düsseldorfer Eon AG ihre Prognosen für dieses Jahr einhalten. Der Energieversorger teilte am Donnerstag mit, das Betriebergebnis werde im Geschäftsjahr 2001 deutlich über dem Vorjahr liegen.

Trotz der pessimistischen Stimmung in der Chemiebranche will die Düsseldorfer Eon AG ihre Prognosen für dieses Jahr einhalten. Der Energieversorger teilte am Donnerstag mit, das Betriebergebnis werde im Geschäftsjahr 2001 deutlich über dem Vorjahr liegen. "Die in den ersten drei Quartalen erzielte hohe Steigerungsrate wird sich aber nicht halten lassen", schreibt Eon in seinem Zwischenbericht. Während im Energiebereich auf Jahressicht mit einem verbesserten Ergebnis gerechnet werde, sei das Chemiegeschäft wegen der anhaltend schwachen Konjunktur eher rückläufig.

Insgesamt konnte Eon in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein Betriebsergebnis - Umsatz abzüglich der Geschäftskosten - in Höhe von 2,86 Milliarden Euro erzielen. Das entspricht einem Zuwachs von 55 Prozent. Der Anstieg des Betriebsergebnisses ist den Angaben zufolge auf eine erfolgreiche Portfolio-Bereinigung in der Telekom-Sparte zurückzuführen. Eon Energie, Veba Oel, Viterra, Stinnes und VAW Aluminium hätten Zuwächse erzielt.

Energiegeschäft läuft besser

In den einzelnen Branchen ist Eon indes unterschiedlich erfolgreich. Während die Spezialchemie-Tochter Degussa - Eon hält über 60 Prozent der Anteile - Einbußen hinnehmen musste, läuft das Geschäft im Energiebereich zunehmend besser. Das Unternehmen teilte mit, dass die Stromlieferungen um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen seien.

Auch der Absatz von Gas kann ein Plus von 22 Prozent verzeichnen, was vor allem auf die Übernahme der schwedischen Sydgas zurückzuführen sei. Weitere Impulse erwartet sich Eon auch durch die Übernahme der Mehrheit an Deutschlands größtem Gasversorger Ruhrgas. Marktbeobachter rechnen damit, dass Eon im Frühjahr nächsten Jahres die Genehmigung durch die Kartellbehörde erhalten wird.

Analyst Frank Laser von der Berenberg Bank sieht eine Verbesserung des Stromgeschäftes bei Eon auch in einer weiteren Konsolidierung der Strompreise begründet. Zusätzlich rechnet der Analyst damit, dass der Kauf des britischen Stromerzeugers Powergen für 15,3 Milliarden Euro weitere positive Impulse liefern werde. Derzeit befassen sich noch unterschiedliche Kartellbehörden und diejenigen US-Staaten mit dem Deal, in denen Powergen Kunden mit Strom versorgt. Mit einem Abschluss der Prüfungen rechnet Laser im zweiten Quartal 2002.

Derzeit stehen noch die Bereiche Logistik/Distribution mit den Unternehmen Stinnes und Klöckner & Co sowie die Immobilientochter Viterra zum Verkauf. Die Vertragsverhandlungen über die Abgabe des Aluminiumgeschäftes (VAW Aluminium) an die norwegische Norsk Hydro sind derzeit in vollem Gange, werden nach Ansicht von Frank Laser wohl aber bis Mitte 2002 andauern. Bereits unter Dach und Fach ist der Verkauf des verlustreichen US-Waferproduzenten MEMC an den Finanzinvestor Texas Pacific Group. "Dadurch schafft Eon die Voraussetzungen für einen kurzfristigen, vollständigen Ausstieg aus dem hochzyklischen Wafergeschäft, das derzeit von einem sehr schwierigen Marktumfeld geprägt ist", teilte Eon mit. Die Trennung von der Konzerntochter werde das Eon-Konzernergebnis nach Steuern in 2001 mit rund 827 Millionen Euro belasten.

Geringere Buchgewinne

Aufgrund dieser Tatsache und den in diesem Jahr geringeren Buchgewinnen durch Spartenverkäufe wird Eon deutliche Einbußen beim Konzernüberschuss hinnehmen müssen. Bereits nach den ersten neun Monaten verringerte sich der Konzerngewinn erwartungsgemäß um 71 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro. Das erklärt sich aus den im vergangenen Jahr ergebniswirksamen Verkäufen der Telekommunikationsbeteiligungen an E-Plus (3,5 Milliarden Euro) und Cablecom (0,8 Milliarden Euro). Auch der Umsatz verringerte sich im selben Zeitraum durch den Verkauf der Elektroniksparte Schmalbach-Lubeca um sieben Prozent auf 64,3 Milliarden Euro.

tas

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