zum Hauptinhalt
Ein Neubaugebiet in Niedersachsen

© dpa/Julian Stratenschulte

Knappe und teure Materialien: Anstieg der Baupreise beschleunigt sich wieder

Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude legten im November gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich zu. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.

Bauen in Deutschland bleibt vergleichsweise teuer. Der Preisanstieg beschleunigte sich zuletzt wieder. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude legten im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,9 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Im vorherigen Berichtsmonat August betrug der Zuwachs 16,5 Prozent, nachdem im Mai 2022 mit 17,6 Prozent der stärkste Anstieg seit mehr als 50 Jahren ermittelt wurde. Im Vergleich zum August erhöhten sich die Baupreise im November um 2,5 Prozent.

Gründe für die gestiegenen Kosten sind unter anderem knappe und teure Materialien. Besonders stark war der Preisanstieg bei Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten (20,3 Prozent), Tischlerarbeiten (19,5 Prozent) sowie Betonarbeiten (17,6 Prozent). Die Angaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.

Die enorme Kostensteigerung droht dazu zu führen, dass viele Häuslebauer und Investoren Abstand von geplanten Projekten nehmen - zumal nicht nur für Materialien mehr bezahlt werden muss, sondern auch die Zinsen zuletzt merklich gestiegen sind.

Die Bau- und Immobilienbranche warnt deshalb vor einem Kollaps im deutschen Wohnungsbau. „Alle Vorzeichen deuten darauf hin, dass es im Jahr 2023 einen dramatischen Einbruch geben wird“, hieß es in einem im Dezember veröffentlichten Appell der 17 Spitzenverbände und Kammern des Bau-, Planungs- und Immobilienwirtschaft.

Das Ziel der Ampel-Koalition, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen, „droht zum Wunschdenken zu werden“. In den kommenden Jahren könne man froh sein, wenn es 200.000 würden. (dpa, Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false