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So war der Tag: US-Zahlen retten den Dax nicht

Gewinnmitnahmen haben am Dienstag den deutschen Aktienmarkt belastet. Auch überraschend gute Konjunkturdaten aus den USA konnten den Dax nur kurz stützen.

Zeitweise erreichte der Dax fast sein Schlussniveau vom Vortag von 5464 Punkten, verlor dann zum Handelsschluss aber wieder deutlich und schloss bei 5327 Punkten, das waren 2,5 Prozent weniger als am Vortag. Der M-Dax sank um 1,8 Prozent auf 6601 Zähler und der Tec-Dax gab um 2,9 Prozent auf 680 Zähler nach.

Während Händler charttechnische Gründe anführten, von „typischen Verlusten an einem Monatsanfang“ sprachen und auf schwache Arbeitsmarktdaten verwiesen, meinte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank, dass auch zunehmend kritischer auf China geschaut werde: „Eine wirtschaftliche Überhitzung, die staatlich eingedämmt wird, sorgt für Stirnrunzeln.“ Die Arbeitsmarktdaten sieht er ebenfalls als einen Grund für die Kursverluste, denn für ein Sommerende seien sie vergleichsweise schlecht. Zudem erinnerte er daran, dass die Rallye im Juli und August sowie die Ende September anstehende Bundestagswahl ein Einstreichen der Gewinne begünstige.

Enttäuscht zeigten sich auch viele Börsianer vom Anstieg des ISM-Index im Juli. „Einige hatten mit einem Anstieg auf 55 Punkte gerechnet, vereinzelt wurde in Flüsterschätzungen sogar 60 Punkte herumgereicht“, sagte ein Händler. Der Index war erstmals seit Januar 2008 über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten auf 52,9 Zähler gestiegen. Analysten hatten im Schnitt mit 50,5 Zählern gerechnet.

Im Dax reagierten die Aktien der Commerzbank mit kräftigen Gewinnen von zeitweise mehr als acht Prozent auf Aussagen von Vorstandschef Martin Blessing. Dieser will sein Institut möglicherweise schon früher als angekündigt wieder in die Gewinnzone zurückführen. Spekulationen über ein Interesse chinesischer Investoren an BASF gaben der Aktie des Chemieunternehmens Auftrieb. Sie stieg als zweitstärkster Wert im Dax zeitweise um knapp drei Prozent. Die Anteilsscheine von Fresenius litten hingegen darunter, dass das US-Pharmaunternehmen Hospira das Monopol des deutschen Gesundheitskonzerns bei Heparin auf dem US- Dialysemarkt geknackt hat. Analysten fürchten, dass den Deutschen viel Geschäft verloren geht. Die Aktie fiel um bis zu 4,82 Prozent.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,00 (Vortag: 3,01) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 122,62 Punkte. Der Bund Future legte um 0,03 Prozent auf 122,67 Punkte zu. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4314 (Montag: 1,4272) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6986 (0,7007) Euro. Tsp

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