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Wirtschaft: Fehler und Pannen bei Jack White

Berlin/München - Beim Berliner Musikunternehmen Jack White reißt die Pannenserie nicht ab. Auf der Hauptversammlung in München musste der amtierende Aufsichtsratschef Hartmut Fromm am Dienstag Fehler im Geschäftsbericht 2006 einräumen.

Berlin/München - Beim Berliner Musikunternehmen Jack White reißt die Pannenserie nicht ab. Auf der Hauptversammlung in München musste der amtierende Aufsichtsratschef Hartmut Fromm am Dienstag Fehler im Geschäftsbericht 2006 einräumen. So verweigert das börsennotierte Unternehmen in dem Bericht die vom Aktiengesetz vorgeschriebene individuelle Veröffentlichung von Vorstandsbezügen. Zur Begründung heißt es: „Mit der nötigen Dreiviertelmehrheit hat die Hauptversammlung 2006 beschlossen, eine personenbezogene Veröffentlichung der Vorstandsbezüge in den Geschäftsjahren 2006 bis einschließlich 2010 nicht vorzunehmen.“

Einen entsprechenden Hauptversammlungsbeschluss hat es allerdings nie gegeben. Nach Angaben von Aktionärsvertretern war eine Abstimmung über die Frage der Offenlegung der Gehälter 2006 von der Tagesordnung des Aktionärstreffens genommen worden. Der Aufsichtsrat habe diesen Fehler erst bemerkt, als der Geschäftsbericht bereits gedruckt worden sei, räumte Fromm ein. „Der Vorgang offenbart ein peinliches Maß an Unfähigkeit“, kommentierte Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Fromm und Vorstandschef Thomas Stein seien überfordert.

Auf Nachfrage teilte der Aufsichtsrat mit, von den Gesamtbezügen des 2006 vorübergehend dreiköpfigen Vorstands (1,14 Millionen Euro) seien 204 000 Euro auf den heutigen Alleinvorstand Stein entfallen. Frank Nußbaum – im September 2006 als Finanzvorstand geschasst – habe 443 000 Euro bekommen, sein Vater und Firmengründer Jack White den Rest.

Wegen einer Sonderprüfung bei der US-Tochter Hot JWP, die dem Unternehmen 2006 schwere Verluste beschert hatte, prüft der amtierende Vorstand Schadensersatzansprüche gegen White, Nußbaum und den Aufsichtsrat. mot

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