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Wirtschaft: Deutsche Autohersteller leicht abgebremst

FRANKFURT (MAIN) .Die deutsche Autoindustrie muß sich nach rasanter Rekordfahrt 1999 wieder an ein normales Tempo gewöhnen.

FRANKFURT (MAIN) .Die deutsche Autoindustrie muß sich nach rasanter Rekordfahrt 1999 wieder an ein normales Tempo gewöhnen.Neben den Problemregionen Asien und Rußland werde vor allem Lateinamerika "eine knüppelharte Bewährungsprobe für die Autobauer", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, in Frankfurt.Dennoch rechnet der VDA im laufenden Jahr nur mit einem Rückgang der Produktion um drei bis vier Prozent auf rund 5,2 Mill.Pkw/Kombi.Bei den Nutzfahrzeugen erwartet er dagegen ein Minus von fünf bis sechs Prozent auf 360 000 Einheiten.Angesichts des erreichten hohen Niveaus wäre dies aber kein Beinbruch.Aufgrund des hohen Auftragsbestandes von 628 000 Pkw Ende Dezember bestehe auch eine gute Chance, die im vergangenen Jahr um 40 000 auf 720 000 Personen angewachsenen Belegschaften zu halten.Vor allem die extrem hohen Arbeitszeitkonten der Beschäftigten könnten im zweiten Halbjahr als Puffer für eine leicht nachlassende Produktion eingesetzt werden, betonte Gottschalk.

Kritisch äußerte sich der VDA-Präsident zum gegenwärtigen Fusionsfieber in der Branche."Spekulationswellen, die Unternehmen wie im Monopoly-Spiel ohne Realitätsbezug hin- und herschieben, sind eine beklagenswerte Fehlentwicklung." Selbst Dementis erhöhten noch das Börsenfieber, kritisierte Gottschalk.Es sei deshalb zu hoffen, daß das allzu spekulative Fusionsfieber rasch abklinge.Die Zahl der unabhängigen Autohersteller werde zwar zurückgehen, aber nicht kurzfristig."Ich erwarte keine Flut von Mega-Fusionen." Auch an der Eigenständigkeit von BMW ließ er keinen Zweifel.

In ihrem Rekordjahr 1998 ist die deutsche Autobranche auch zur automobilen Großmacht aufgestiegen.Im Inland rollten mit 5,35 Mill.Pkw/Kombi 14 Prozent mehr Autos vom Fließband als ein Jahr zuvor.Der Export verbesserte sich sogar um 16 Prozent auf 3,27 Mill.Pkw/Kombi.Die Ausfuhren nach Westeuropa (plus 18 Prozent), USA (plus 27 Prozent) sowie Mittel- und Osteuropa (plus 15 Prozent) waren so massiv, daß selbst die Exportrückgänge nach Rußland (sechs Prozent), Japan (8,5 Prozent) und im übrigen Ostasien mit minus 45 Prozent das rosige Bild nicht trüben konnten.Der Bau von Nutzfahrzeugen verbesserte sich um zehn Prozent auf 378 673 Einheiten, 241 538 LKW und Busse gingen davon ins Ausland (plus zehn Prozent).

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