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Wirtschaft: Der Aktienkauf wird auch im Euroland nicht billiger

Beim Blick auf die Kurstabellen vom 4.Januar stockte manchem Anleger der Atem.

Beim Blick auf die Kurstabellen vom 4.Januar stockte manchem Anleger der Atem.Doch es dauerte oft nur eine Schrecksekunde bis klar war, daß der halbierte Kurs keine Katastrophe, sondern nur der Umstellung der Kursnotierungen auf den Euro geschuldet war.Für den Anleger ändert sich beim Kauf und Verkauf von Aktien und Fondsanteilen mit der Einführung der neuen Währung technisch nichts.

Schon bisher war es möglich, ausländische Aktien auch an deutschen Börsenplätzen zu kaufen.In den letzten Jahren wurden verstärkt europäische Titel hier gehandelt, und die Nachfrage steigt weiter an.Die Börsenplätze spezialisieren sich auf bestimmte Regionen, an der Berliner Börse werden zum Beispiel die meisten Papiere aus dem osteuropäischen Raum gehandelt.Für den Anleger lohnt es sich in manchen Fällen, trotzdem im Ausland zu kaufen.Wer große Stückzahlen ausländischer Aktien kaufen möchte, sollte bei seiner Bank nachfragen, wo die Papiere am meisten gehandelt werden, rät Thomas Schlüter vom Bundesverband deutscher Banken.Das sagt auch Kurt Flesch, Wertpapierexperte der Deutschen Bank.Denn dort, wo täglich hohe Stückzahlen einer Aktie umgesetzt werden, "ist eine höhere Liquidität in dem Titel und es besteht die Chance einen faireren Kurs zu erzielen."

Heute kauft man an den Börsen in Euroland wie in Deutschland in Euro ein.Der Markt ist dadurch übersichtlicher geworden."Aber der Einkauf im Ausland war auch vorher recht einfach und an den damit verbundenen Kosten hat sich für den Kunden nichts geändert," sagt Flesch.Die Bank kassiert beim Kauf eines Wertpapiers ein Prozent Provision plus 0,06 Prozent Maklercourtage.Wird im Ausland gekauft, kommt noch einmal ein Viertel Prozent für fremde Spesen dazu.

Auch Michael Thieme von der Berliner Volksbank sagt, daß sich mit dem Euro die Kosten für den Kauf einer ausländischen Aktie in Euroland nichts verändert hat.Nur die Kosten für das vorher notwendige begleitende Devisengeschäft - die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs der ausländischen Währungen - fallen weg."Diese Kosten bewegen sich aber im Promillebereich", sagt Thieme.

Devisenkonten in Währungen der Euroteilnehmerländer machen seit der Festlegung der Kurse keinen Sinn mehr.Sinnvoll kann es jedoch sein, das Wertpapierdepot bereits heute in Euro führen zu lassen: "Umgestellt werden muß natürlich erst 2002, aber es ist sicher besser, sich frühzeitig und über längere Zeit an die neuen Größenordnungen zu gewöhnen." Die Umrechnung von D-Mark in Euro oder umgekehrt kostet selbstverständlich keine Gebühren.Und wer seine Gewinne und Verluste ermitteln will, muß sowieso umrechnen.Manfred Westphal von der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände rät Anlegern, den Einstiegskurs ihrer Aktien in Euro umzurechnen, um sie mit den laufenden Notierungen vergleichen zu können.

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