zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Conergy-Betriebsrat holt sich Hilfe aus der Politik Solarkonzern könnte 100 Stellen streichen

Frankfurt (Oder)/Potsdam - Der Solarkonzern Conergy schreibt rote Zahlen. Medienberichten zufolge plant das Unternehmen, am Produktionsstandort in Frankfurt/Oder knapp 100 Mitarbeiter zu entlassen.

Frankfurt (Oder)/Potsdam - Der Solarkonzern Conergy schreibt rote Zahlen. Medienberichten zufolge plant das Unternehmen, am Produktionsstandort in Frankfurt/Oder knapp 100 Mitarbeiter zu entlassen. Anlass, dass Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) sich am Donnerstag mit Vertretern des Betriebsrats und der Industriegewerkschaft IG Metall zusammensetzte. Neben möglichen Entlassungen soll das Solarunternehmen beabsichtigen, die Herstellung sogenannter Vorprodukte einzustellen, um sich ausschließlich auf die Fertigung von Solarmodulen zu konzentrieren. Conergy wollte die Maßnahmen nicht bestätigen. „Es wurden noch keine Entscheidungen getroffen“, sagte Conergy-Sprecherin Antje Stephan.

Trotz der günstigen Konkurrenz aus Asien konnte Conergy im zweiten Quartal seine Zahlen leicht verbessern. Der Umsatz stieg gegenüber den ersten drei Monaten um knapp 40 Prozent auf 225,2 Millionen Euro, die operativen Verluste konnten mit minus 6,7 Millionen Euro nahezu halbiert werden. Zudem gelang es durch Umschuldungen und Tilgung, die Verbindlichkeiten von 323 Millionen Euro auf 122 Millionen Euro zu reduzieren.

Conergy-Sprecherin Stephan verwies aber auf „massive“ Verluste auch bei anderen Herstellern. „2011 ist von einer sehr schwachen Nachfrage und hohem Preisdruck asiatischer Billiganbieter geprägt.“ Auch Conergy müsse sich dem Problem stellen, sagte sie. Derzeit werde die Situation am Standort Frankfurt „analysiert“. „Wir suchen nach einer smarten Lösung, wie wir uns wettbewerbsfähiger aufstellen können.“ Noch im Juli beschäftigte Conergy am Standort Frankfurt/Oder 700 Mitarbeiter, davon rund 250 Zeitarbeiter. „Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden die ersten Zeitarbeiter abgemeldet. Rund einhundert dürften mittlerweile weg sein“, kritisierte der Betriebsratsvorsitzende Harald Frick. mat

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false