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Ich lass mich nicht trösten. György Grozer sitzt nach der 2:3-Niederlage gegen Polen.

© dpa/Fischer

Olympia 2016: Schräge Qualifikation: Schwerer Weg nach Rio

Der Weg nach Rio war für die deutschen Volleyballer zu beschwerlich. Ein Unding, dass es mitunter schwieriger ist einen olympischen Startplatz zu erringen als eine Medaille. Ein Kommentar.

Nach der Qualifikation ist vor der Qualifikation – das war der Plan der deutschen Volleyballer. Allerdings verlor das Team am Sonntag gegen Weltmeister Polen. Anstatt die Chance auf Olympia zu wahren und zu einem weiteren Qualifikationsturnier nach Japan zu fahren, ist die Reise Richtung Rio de Janeiro beendet. Nicht nur im Volleyball gilt eben: Der Weg zu den Olympischen Spielen ist hart. Und bisweilen ist ein olympischer Startplatz schwieriger zu erringen als eine olympische Medaille.

Die deutschen Volleyballer haben in sechs Tagen fünf Mal gegen die besten Teams der Welt gespielt. Warum der Pfad nach Rio so steinig verschlungen sein muss, ist nicht leicht zu verstehen. Beim Volleyball-Turnier in der Schmeling-Halle traten Weltmeister, Europameister und Olympiasieger an – die dummerweise alle aus Europa kommen. In anderen Kontinentalverbänden ist das Niveau weniger hoch und ausgeglichen, entsprechend heterogen sieht oft das Olympia-Teilnehmerfeld der Mannschaftssportarten aus. Deutschlands Volleyballer werden nun in Brasilien fehlen, sportlich schwächere Nationen werden hingegen dabei sein. Das ist einerseits ungerecht, auf der anderen Seite soll Olympia ein Treffen der gesamten Sportwelt sein. Das Prinzip der bunten Spiele geht im Fall des Volleyballs aber ganz klar auf Kosten der sportlich besten Teams.

Es könnte gut sein, dass das olympische Siegerpodest in Rio mit den selben Nationen besetzt ist wie nun in Berlin, also mit Frankreich, Russland und Polen. Ein Trost wird das für die Deutschen, die Viertplatzierten, aber nicht sein.

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